dr_uta_coburgerMichael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, stellte im Rahmen eines Pressegesprächs Dr. Uta Coburger der Öffentlichkeit vor. Die Kunsthistorikerin ist zuständig für die Schlösser Heidelberg und Mannheim. Vielfältige Aufgaben warten auf die renommierte Barockspezialistin mit großem Interesse an der Vermittlung von Kultur und Geschichte.

„Das Monument Schloss Heidelberg bietet herausfordernde konservatorische Aufgaben.“

So führte Geschäftsführer Michael Hörrmann die neue Konservatorin Dr. Uta Coburger ein. Besonders in Schloss Heidelberg gelte es, das Angebot für die vielen Besucher weiterzuentwickeln – für die Gäste aus der ganzen Welt, ebenso wie für die Menschen aus der Region, für die das Heidelberger Schloss mit seinem reichen Programm ein attraktives Ziel ist und auch künftig bleiben soll. Hier den Weg in die Zukunft zu definieren, sei eine zentrale Aufgabe der neuen Konservatorin.

Kulturhistorischer Großbetrieb Heidelberger Schloss

„Das differenzierte Gefüge des Großbetriebs Schloss Heidelberg erfordert enge Abstimmung“, erläutert Michael Hörrmann. Im Schloss wirkt die Schlossverwaltung, die den laufenden Betrieb koordiniert, zusammen mit dem Service-Center Schloss Heidelberg, verantwortlich für die Führungen, und weiteren Partnern wie dem Deutschen Apotheken-Museum. „Wir wollen künftig mehr mit der Stadt, insbesondere mit dem kurpfälzischen Museum, in einen produktiven Austausch kommen.“ Auch weitere Gesprächspartner wären denkbar – etwa die Universität Heidelberg.

Themenjahre mit vielen Aspekten

Für die neue Konservatorin bieten die großen Themenjahre der Staatlichen Schlösser und Gärten viele Anknüpfungen: 2017 lautet – was Wunder – das Thema des Jahres „Über Kreuz. Reformation und Gegenreformationen in den Schlössern und Klöstern“. 2018 soll es um Essen und Trinken, Genuss und Hunger in früheren Epochen gehen. Dr. Uta Coburger, bis Dezember 2016 an den Mannheimer Reiss-Engelhorn- Museen tätig, arbeitete dort zuletzt als wissenschaftliche Ausstellungsleiterin und Kuratorin der Ausstellung „Barock. Nur schöner Schein?“. Und legte bei der Entwicklung der viel beachteten Schau besonders Wert auf die kulturgeschichtliche Dimension: „Mich faszinieren die Geschichten hinter den Kunstwerken und Monumenten und die möchte ich erzählen“ – bereits im Studium habe sich ihre Vorliebe für kulturhistorische Ansätze herauskristallisiert.

Weiterentwicklung des Angebots

Die Konservatorin wird das Team von Schloss Heidelberg zudem unterstützen, das Weihnachtsangebot im Schloss neu zu entwickeln: Wie es nach dem Ende der Schlossweihnacht weitergeht – dafür sei noch keine abschließende Lösung gefunden.

„Wir müssen hier einen Weg finden, der Natur- und Artenschutz, Denkmalverträglichkeit und dem berechtigten Wunsch der Schlossbesucher nach einem Weihnachtsprogramm auf dem Schoss Rechnung trägt“, erläutert Michael Hörrmann. Mittelfristig wird die neue Konservatorin daran arbeiten, den Führungen im Schloss einen eindrucksvollen Auftakt zu verleihen: Der Beginn im Ruprechtsbau soll bereits eine passende Einstimmung in das Schlosserlebnis bieten. Künftig wird zudem der Gläserne Saalbau in den Rundgang eingebunden – auch da ist der Sachverstand der Kunsthistorikerin gefragt.

Schlosserlebnis als Reise für die Phantasie

„Als Konservatorin der Schlösser von Mannheim und Heidelberg vereint sich für mich ideal mein Forschungsschwerpunkt zur Ausstattungskunst der Barockzeit mit meinem Vermittlungsinteresse von kulturgeschichtliche Themen.“ Uta Coburger sieht den besonderen Reiz der historischen Monumente unter anderem darin, dass der Besuch im Schloss bei den  Besuchern die Phantasie einer vergangenen Epoche anrege. Sie gehen in Gedanken auf Zeitreise, tauchen ein in eine ferne Zeit und eine andere Welt. Sie sehe es als ihre Aufgabe, diese Reise lebendig, hochspannend und erkenntnisreich zu gestalten.“

Feb 2017 | Heidelberg, Feuilleton | Kommentieren