Mit der wissenschaftlichen Forschung zur Vorhersage und Planung der Zukunft befasst sich die nächste Marsilius-Vorlesung an der Universität Heidelberg. Die Referentin Prof. Dr. Elke Seefried wird zeigen, wie Wissenschaftler in den vergangenen Jahrzehnten versucht haben, Perspektiven und Visionen für nachfolgende Zeiten zu entwickeln. Die Veranstaltung mit der Historikerin vom Institut für
Zeitgeschichte München-Berlin, zu der das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola einlädt, findet am Donnerstag, 26. Januar 2017, in der Aula der Neuen Universität statt. Beginn ist um 16 Uhr. Der Vortrag trägt den Titel „Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunftsforschung seit 1945“.
Wie Prof. Seefried betont, avancierte der Begriff „Zukunft“ in den 1950er und 1960er Jahren zu einer zentralen wissenschaftlichen und politischen Kategorie. In dieser Zeit formierte sich auch eine „neue, heterogene Wissenschaft – die Zukunftsforschung“. Die Historikerin wird in ihrem Vortrag darstellen, wie diese Wissenschaftsdisziplin entstanden ist und auf welchen Traditionen sie basiert. Dabei geht sie auch der Frage nach, welchen Einfluss der Kalte Krieg auf Prognose- und Planungsprozesse nach 1945 hatte. Außerdem wird sich Prof. Seefried mit den erkenntnistheoretischen Grundlagen befassen. „Seit den 1970er Jahren hat sich die Zukunftsforschung ausdifferenziert und grundlegend erneuert. Dennoch ist sie in ihren Aussagen auch heute kritisch zu hinterfragen“, so die Wissenschaftlerin.
Elke Seefried wurde 2003 an der Universität Augsburg promoviert. In der Folgezeit war sie unter anderem Stipendiatin am Deutschen Historischen Institut London sowie Fellow am Historischen Kolleg München. Die Habilitation folgte 2013 an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2014 ist sie Zweite Stellvertretende Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin sowie Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg.
Zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Seefried gehört die Geschichte von Zeit und Zukunft.