Va pensiero
Giuseppe, Du Großer mit dem Bart,
Orgler aus dem Kaff: Le Roncole,
Pflanzer, Gärtner und Bauer,
tust Gutes, machst und pflanzt
in Deinem Garten
für Rigoletto eine Platane,
eine Eiche für Deinen Troubadour,
eine Trauerweide á la Traviata,
gibst Freunden und, klar, den Armen,
baust Sanatorien, ohne zu zaudern,
und zeichnest Schecks.
Voll freier Gedanken, warst Du,
ein Garibaldi und ein Cavour,
geplagt von Geistern des Nordens,
Okkupanten mit Kugeln
und Noten zugleich,
wund bewundernd Dein Blick
auf den Belcanto im Norden,
in anders buntscheckigen Sprachen,
wolltest Du vorzüglich eins:
mit Haut und Haar ganz Italiano sein.
Knarzend, trüb, Geduld verlierend,
machte Dich des Lebens starrer Griff.
Beharrlich, schwebend, stark, warst
Sysiphus, Homo romanticus Du
Schaffer mit all Deiner Wahnsinnskraft.
So lasst uns denn, flieg Gedanke zu Dir,
dem Schöpfer des schönsten Gesangs,
ein Freudenbäumchen pflanzen
für den Leuchtturm der Töne,
den Wachturm der Wege.
Verdi. Va pensiero. Zu Dir.
Guiseppe. Va pensiero.
Fritz Feder