Im gerade sanierten Parkhaus Kornmarkt/Schloss (P12) in der Heidelberger Altstadt können E-Mobil-Nutzer ab sofort ihre Fahrzeuge kostenfrei mit Ökostrom aufladen. Mit den beiden neuen Ladesäulen stellen die Stadtwerke Heidelberg nun insgesamt sechs Stationen im Stadtgebiet zur Verfügung. „Die Bedienung der Ladestationen funktioniert ganz einfach, sicher und schnell“, sagt Katharina Schimek-Hefft, Marketingleiterin bei der Vertriebsgesellschaft Stadtwerke Heidelberg Energie. Die Kunden erhalten eine kontaktlose Chipkarte beim Parkhauswächter. Damit wird die Ladestation freigeschaltet. Bezahlt wird nur die Parkgebühr, das Laden mit Ökostrom ist kostenfrei.
Der regionale Energieversorger hat sich zum Ziel gesetzt, die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität in Heidelberg weiter auszubauen. Dabei setzt das Unternehmen auf die Verbindung mit Ökostrom, denn nur so ist Elektromobilität wirklich umweltverträglich.
Ladesäulen stehen außerdem auf dem Werksgelände der Stadtwerke Heidelberg im Stadtteil Bergheim und in der Altstadt im Parkhaus P6 (Kraus). In den nächsten Wochen sollen weitere im Parkhaus am Mathematikon in Neuenheim installiert werden. Eine Übersichtskarte mit allen Ladestationen in Heidelberg gibt es hier > Ladestationen für E-Mobile.
Elektroauto aktuell – zum es schmackhaft zu machen
Auf dem heutigen Treffen der Bundesregierung und der Autohersteller will man sich nun auf die finanzielle Förderung von Elektroautos einigen. Ziel der Regierung ist es bislang, die Zahl der Elektroautos in Deutschland bis 2020 auf eine Million zu steigern. Welche konkreten Maßnahmen dieses Ziel am besten unterstützen und die Motivation, ein Elektroauto zu kaufen, steigern, untersucht am KIT der Innovationsforscher Jens Schippl.
„Unter bestimmten, aber nicht selten anzutreffenden Rahmenbedingungen, sind Elektroautos schon heute alltagstauglich“, sagt Jens Schippl vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) des KIT. „Der Blick nach Norwegen zeigt, das Nutzer zufrieden sind und problemlos die täglichen Fahrten zur Arbeit, zur Schule und zum Einkaufen durchführen.“ Norwegen fördert Elektroautos, indem es beim Kauf Mehrwertsteuer und Importsteuer erlässt, zudem zahlt man keine Autobahngebühren, darf die Busspuren benutzen, auf kommunalen Parkplätzen kostenlos parken und an vielen Stellen gratis aufladen. Mittlerweile sind 18 Prozent der Neuzulassungen und 2 Prozent aller Autos in Norwegen Elektroautos.
Im Rahmen der Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS hat eine Arbeitsgruppe aus Forschern der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Norwegian University of Science and Technology und des KIT Hinweise für die Förderpolitik in Deutschland abgeleitet – unter Nutzung genereller Ergebnisse der psychologischen und sozialwissenschaftlichen Innovationsforschung. „So führt schon eine gedeckelte Förderung zu einem Verkaufsschub, und gezielte Informationsangebote bauen Vorurteile schnell ab“, erklärt Schippl. Insbesondere die Nutzer teilen gerne ihren positiven Eindruck vom Elektroauto und empfehlen Freunden und Bekannten den Kauf. „Elektromobilität muss sichtbar und greifbar sein, damit sich der Diskurs über Hindernisse in ein Gespräch über Möglichkeiten entwickelt.“ Dazu könnten zeitlich begrenzte Anschaffungsprämien, langfristige Fördermodelle, Informationskampagnen, Ausbau von Infrastruktur oder die Gewährung von Privilegien wie kostenfreie Nutzung von Busspuren und Innenstadtparkhäusern dienen.
Die vollständige Studie „Zur besseren Verbreitung von Elektroautos – Was können wir in Deutschland von Norwegen lernen?“ kann man auf der Webseite von ENERGY-TRANS herunterladen