Im 3. Familienkonzert erzählt der Schauspieler des Heidelberger Ensembles, Steffen Gangloff, die musikalische Geschichte von Sergej Prokofjew „Peter und der Wolf“, der sowohl die Musik komponierte als auch den Text dafür schrieb.

Foto: Annemone Taake; Grafische Bearb. Jens Mogler

Foto: Annemone Taake; Grafische Bearb. Jens Mogler

Entstanden ist das Werk 1936 als der Komponist in die Sowjetunion zurückkehrte. Die Anregung erhielt er von der Künstlerischen Leiterin des Moskauer Zentralen Kindertheaters. Bereits kleine Kinder sollten auf diese Art und Weise mit den Instrumenten eines Sinfonieorchesters vertraut gemacht werden. Zum ersten Mal erklang dieses musikalische Märchen am 2. Mai 1936. Natalija Saz, die Leiterin des Kindertheaters, trat dabei als Sprecherin auf.

Peter, ein kleiner Junge, lebt mit seinem Großvater auf dem Land in Russland. Als er eines Tages die Gartentür offen lässt, nutzt seine Ente die Gelegenheit, zum nahen Teich zu watscheln, um zu schwimmen. Dabei gerät sie mit einem Vogel in einen Streit: Die beiden behaken sich: „Was bist du für ein Vogel, wenn du nicht fliegen kannst?“ – „Was bist du für ein Vogel, wenn du nicht schwimmen kannst?“. Bei dieser Streiterei schleicht sich auf einmal eine Katze heran. Peter warnt den Vogel. Der flüchtet auf einen Baum. Peters Großvater ist verärgert. Er holt ihn in den Garten zurück. Da er befürchtet, dass der böse Wolf kommen könnte, verriegelt er das Gartentor fest. Der Wolf kommt tatsächlich. Die Katze kann auf den Baum klettern. Die Ente aber, die aufgeregt aus dem Teich kommt, wird vom Wolf verschluckt. Schnurstracks holt Peter ein Seil. Über die Gartenmauer klettert er auf den Baum. Auf sein Geheiß hin, fliegt der Vogel immer wieder um den Kopf des Wolfes. Peter nutzt die Gelegenheit. Er legt eine Schlinge, lässt diese vom Baum herab und fängt den Wolf am Schwanz. Schließlich kommen die Jäger aus dem Wald. Allerdings lässt Peter nicht zu, dass sie den Wolf erschießen. In einem großen Triumphzug bringen sie alle gemeinsam den Wolf in den Zoo. Schließlich ist die Ente noch im Bauch des Wolfs quakend zu hören. Der Wolf hatte sie in der Eile lebendig hinuntergeschluckt. …

Der Stoff erfuhr seit der Uraufführung die unterschiedlichsten Bearbeitungen. Er wurde verfilmt, wurde verjazzt, existiert als Rockversion, bot die Grundlage für einen Puppentrickfilm, wurde sogar von Loriot und Sting aufgegriffen. Nun ist das musikalische Märchen wieder einmal im Heidelberger Theater, auf der Bühne des Alten Saals, zu finden. Sicher ein schöner Ausflug in die Welt der Musik für Familien und Kindergruppen. Das Philharmonische Orchester Heidelberggibt dem Märchen durch seine klangliche Charakterisierung unter der Musikalischen Leitung von Gad Kadosh eine einzigartige Note. Jede Figur erhält durch ein Instrument Charakter und eigene Stimme.

Sonntag 17.04., 11.00 Uhr | Montag 18.04.2016, 10.00 | 11.30 Uhr, Alter Saal

Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de…; 06221/5820.000

 

Apr. 2016 | Heidelberg, InfoTicker aktuell, Theater & Orchester HD | Kommentieren