Es ist das älteste alkoholische Genussmittel der Menschheit und nach Tee und Wasser auch das globalste Getränk: das Bier. Das Jahr 2016 steht ganz im Zeichen des Biers, denn das Reinheitsgebot feiert am 23. April 500-jähriges Bestehen. Gunther Hirschfelder und Manuel Trummer haben dieses Jubiläum zum Anlass genommen, um mit „Bier. Eine Geschichte von der Steinzeit bis heute“ erstmals eine globale Kultur- und Konsumgeschichte des Bieres vorzulegen. Das Buch erscheint am 7. März im Theiss Verlag.
Feierabendbier auf dem Sofa, Maßkrug im Wirtshaus, Modegetränk in Bars und auf Festivals – Bier ist als Genussmittel integrativer Bestandteil der Kultur des 21. Jahrhunderts. Dabei blickt das Bier auf eine Weltkarriere zurück: In der Jungsteinzeit war das Brauhandwerk eine der ersten Kulturtechniken. Es führt unmittelbar zu einem epochalen Wendepunkt der Kulturgeschichte, der Sesshaftwerdung des Menschen und der Entwicklung des Ackerbaus. Auch an anderen markanten Umbrüchen der Zivilisation wirkte das Bier als Motor und Zeuge historischer Entwicklungslinien. Wer, wann und warum Bier konsumierte, änderte sich im Laufe der Jahrhunderte permanent. So spiegelt sich die Kulturgeschichte Europas und der Welt in der Geschichte des Biers:
Als rituelles Rauschmittel und Bestandteil der täglichen Ernährung prägte es vor 6.000 Jahren die Kulturen Mesopotamiens und des Alten Ägypten. Im Aufeinandertreffen der mediterranen Welt und der Thraker, Kelten und Germanen gewann es die Qualität eines kulturellen Markers, der über „fremd“ und „eigen“, Barbarei und Zivilisation entschied, bevor es doch über das Römische Imperium die frühmittelalterlichen Klöster und Städte fast ganz Europas eroberte. Im Zuge des beginnenden Welthandels erreichte das Bier von den Handelszentren der Frühen Neuzeit aus zunächst Amerika und mit der Industrialisierung des 18. und 19. Jahrhunderts die gesamte Welt – vom letzten Menü auf der Titanic über die Arbeiterkneipen des Deutschen Kaiserreichs bis hin zu den Saloons der jungen amerikanischen Großstädte und den britischen Stützpunkten in Ostindien. In der Gegenwart begegnet uns Bier als „global player“ und umkämpftes Genussmittel: Zwischen industriellem Massenprodukt und „Craft Beer“ als dem Lifestyleprodukt junger, urbaner Konsumenten, zwischen Suchtmittel und Symbol nationaler und regionaler Identitäten – das Bier und seine dynamische, wechselvolle Geschichte spiegelt auch heute noch den Menschen dahinter, seine Normen, seine Werte, seine Kultur.
Diese Entwicklung des Bieres und seine Bedeutung für die Menschen, ihr Zusammenleben und ihre Kultur über 10.000 Jahre hinweg zeichnen Gunther Hirschfelder und Manuel Trummer in ihrem Buch „Bier. Eine Geschichte von der Steinzeit bis heute“ nach.
Über das Buch
Gunther Hirschfelder, Manuel Trummer
Bier
Eine Geschichte von der Steinzeit bis heute
Theiss Verlag – WBG
2016. 271 S. mit 17 s/w Abb., Bibliogr.
geb. mit SU.
Preis: € 24,95 [D]
ISBN: 978-3-8062-3270-7
Erscheint am 7. März 2016
Bier ist das älteste alkoholische Genussmittel der Menschheitsgeschichte und neben Tee und Wasser das globalste aller Getränke. Gunther Hirschfelder und Manuel Trummer erzählen, wo und wie Bier gebraut wurde, aber auch, wer, wann und wo Bier trank und welche Bedeutung dem Bierkonsum zukam. Sie legen damit erstmals eine globale Kultur- und Konsumgeschichte vor.
Über die Autoren
Gunther Hirschfelder hat seit 2010 die Professur für Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg inne.
Manuel Trummer ist Wissenschaftlicher Assistent an der Abteilung für Vergleichende Kulturwissenschaft der Universität Regensburg.