stadt_singtPrivatleute und Institutionen sind eingeladen, Heidelbergs Erbe als Liedstadt mit Hauskonzerten und Gesangseinlagen aktiv wiederzubeleben. Heidelberg ist Liedstadt. Seit Clemens Brentano und Achim von Arnim zu Beginn des 19. Jahrhunderts hier die berühmte Liedsammlung „Des Knaben Wunderhorn“ zusammentrugen, gilt die Neckarstadt als Wiege des Kunstlieds. Diese Tradition möchte die Aktion „Heidelberg singt“ zu neuem Leben erwecken. Ganz Heidelberg ist am Nachmittag des 9. April zwischen 16 Uhr und 18 Uhr eingeladen, dieses einzigartige kulturelle Erbe in ein klingendes Fest in der ganzen Stadt zu verwandeln.

Dabei soll Gesang in seiner ganzen Bandbreite erfahrbar werden, sei es ein klassischer Liederabend oder Gesang im Vokalensemble, seien es Chansons, Popsongs oder der Sprechgesang des Rap.

Die Initiative für „Heidelberg singt“ geht vom Musikfestival „Heidelberger Frühling“ aus, das seit Jahren einen programmatischen Fokus auf das Thema Lied in allen seinen Facetten setzt. „Die Idee hinter der Aktion ist, dass wir unter den Heidelbergern ein Bewusstsein dafür schaffen möchten, dass unsere Stadt eine weltweit einzigartige Liedtradition hat“, so Thorsten Schmidt, Intendant des „Heidelberger Frühling“. „Meine Idealvorstellung ist, dass am 9. April überall in der Stadt musiziert wird. Aber wir brauchen natürlich engagierte Mitstreiter.“

Den ersten Partner der Aktion hat das Festival bereits gefunden. Die EPPLE-Unternehmensgruppe wird in ihrem Hause in der Vangerowstraße 2 zu einem Konzert mit dem Bariton Maximilian Krummen einladen. Der junge Sänger ist seit seinem Stipendium der „Heidelberger Lied Akademie“ eng verbunden und ist seit 2011 regelmäßig beim „Frühling“ zu Gast, Mittlerweile ist Krummen auch Mitglied im renommierten Internationalen Opernstudio der Staatsoper Berlin. Gemeinsam mit seiner Frau Marina am Klavier führt Krummen bei „Heidelberg singt“ im Hause EPPLE im ehemaligen Radium-Sol-Bad unter anderem Werke von Franz Schubert und Maurice Ravel auf. Der Eintritt ist frei.

„Als Thorsten Schmidt uns von seiner Idee ‘Heidelberg singt’ berichtete, waren wir spontan von der Idee begeistert, Musikkultur in die Häuser der Stadt zu bringen“, so Andreas Epple, Geschäftsführer der EPPLE-Unternehmensgruppe. „Mit unserem Engagement wollen wir ein Zeichen setzen und Beispiel sein für andere Unternehmen und natürlich auch für Privatpersonen, Kulturveranstaltungen dieser Art möglich zu machen. Kultur braucht Raum – in den Köpfen und Herzen der Menschen, auch ganz konkret in Form von Raumangeboten. Häuser mit Kultur sind unser zentrales Anliegen. Als Unternehmen, das den Anspruch hat Wohnkultur zu bauen, fördern wir dieses Projekt mit großem Engagement und aus Überzeugung.“ Neben seinem Engagement bei „Heidelberg singt“ unterstützt EPPLE den „Heidelberger Frühling“ in diesem Jahr erstmals als Bronze Förderer.

foto_waldeckspatz-243x300Mitmachen bei „Heidelberg singt“ kann eigentlich jeder,

… egal ob Privatpersonen oder Institutionen wie Musikschulen, Kindergärten oder Schulen. Chöre sind ebenso willkommen wie Bands oder Einzelpersonen. Auch bei den Genres ist Vielfalt gefragt: Sei es eine Singstar-Session, ein klassisches Hauskonzert oder als Mundorgel-Marathon. Die Online-Agentur xmachina hat dem „Heidelberger Frühling“ pro bono eine Website geschenkt, auf der sich die Teilnehmer für die Aktion eintragen können: www.hdsingt.de. Hier gibt es auch eine Tauschbörse, in der Gastgeber, die selber nicht musizieren mit Musikern zusammenfinden, denen ein geeigneter Auftrittsort fehlt. Natürlich brauchen die Konzerte von „Heidelberg singt“ auch Publikum. Deshalb findet sich auf der Website auch eine Übersicht aller am 9. April stattfindenden Veranstaltungen mit dem Hinweis, ob sie frei zugänglich sind oder nur für geladene Gäste – denn auch diese Option soll es für Gastgeber von „Heidelberg singt“ geben.

Wer, wie was, wo

Der „Heidelberger Frühling“ selbst steuert für die Aktion „Heidelberg singt“ neben organisatorischem Beistand (Ansprechpartnerin Charlotte Schrimpff erreicht man unter Telefon 06221 / 584 00 13) das Wandelkonzert „Lieder in den Häusern der Stadt“, das von Stpendiaten der „Lied Akademie“ in sechs verschiedenen Salons in der Altstadt bestritten wird. Es ist die einzige Veranstaltung der Aktion, für die man Eintrittskarten erwerben muss, alle anderen Konzerte sollen bei freiem Eintritt stattfinden. Die Heidelberger sind aufgerufen, ihre Häuser für „Heidelberg singt“ zu öffnen und selbst einen Liederabend zu organisieren.

Das Wichtigste im Überblick:

Die Internetseite www.hdsingt.de dient der Information und Koordination aller zwischen 16 Uhr und 18 Uhr stattfindenden Veranstaltungen der Aktion. So wird es eine Kartenübersicht geben, auf der Privatleute und Institutionen ihre Veranstaltung eintragen können – unter Angabe, ob es sich um eine öffentliche Veranstaltung handelt, ob man sich vorher anmelden muss oder ob sich die Aktion an einen ausschließlich privaten Kreis richtet. Es wird eine Tauschbörse geben, auf der zwischen Künstlern ohne Konzertort und Menschen bzw. Institutionen, die zwar ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen möchten, aber selbst kein Programm beitragen können, vermittelt wird. Auf den Social-Media-Kanälen des »Frühling« wird der Tag entsprechend vorbereitet und begleitet (Hashtag „#hdsingt“).

–         Damit sich die Teilnehmer und Orte von „Heidelberg singt“ im Vorfeld und am Tag der Veranstaltungen als Teil der Aktion kenntlich machen können, stellt der „Heidelberger Frühling“ kostenlos Buttons, Wimpel und andere Materialien zur Verfügung.

–         Als Dank an alle teilnehmenden Gastgeber und Künstler lädt der „Heidelberger Frühling“ beim großen Abschlussfest am 30. April im Anschluss an das Festivalfinale in der Stadthalle auf ein Glas Sekt und eine Brezel ein, so dass an diesem Tag alle noch einmal an einem Ort zusammenkommen und sich über die Erfahrungen bei „Heidelberg singt“ austauschen können.

Feb. 2016 | Heidelberg, Feuilleton, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Rhein-Neckar.Region | 1 Kommentar