syrien2-1Die Sicherheitskonferenz in München wurde dem Friedensprozess in Syrien gewidmet und zielte auf die Suche nach möglichen Lösungen des blutigsten Konflikts neuester Geschichte ab. Die mächtigsten Staaten der Welt trafen sich zusammen, man konnte sich sogar auf eine Feuerpause einigen, die ein kleiner, aber immer noch wesentlicher Baustein des Friedens sein könnte. Nach dem Wochenende kommt jedoch eine bittere Ernüchterung. Das Ende der Kampfhandlungen lässt sich nicht voraussehen. Ganz im Gegenteil. Die Situation spitzt sich zu. Zu unterschiedlich sind Interessen der in den Konflikt involvierten Parteien. Zu viel ist auf das Spiel gesetzt.

Ausgerechnet nach der mühsam mit Moskau ausgehandelten Übereinkunft zur Einstellung der russischen Luftangriffe auf Rebellen in Aleppo, schreitet Ankara zur Tat und bombardiert kurdische Positionen in Nordsyrien. Dabei erhält die Türkei Unterstützung von Saudi-Arabien. Zusammen planen sie nun die Entsendung von Bodentruppen nach Syrien, was die ganze Situation in der Region noch undurchsichtiger und unvorhersehbar macht. Trotz einem aufdringlichen Appell Frankreichs und der USA, die türkische Offensive zu stoppen, ließt sich Ankara nicht einknicken. Unsere Sicherheitskräfte hätten die notwendige Antwort gegeben und würden dies weiter tun, beteuerte der türkische Regierungschef Ahmet Davutoglu.

Die türkische Offensive, insbesondere wenn sie von Saudi-Arabien unterstützt wird, wird unabdingbar auf harte Reaktion seitens Irans stoßen. Somit wird die neue Eskalation in der Region fast vorprogrammiert. Der Zusammenstoß der Großmächte geht also weiter mit unberechenbaren Folgen nicht nur für das zerrissene Land, sondern für die ganze Welt, die mit der jetzigen Krise überfordert zu sein scheint.

Feb. 2016 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik | Kommentieren