Bahnstadt feiert Spatenstich für "SkyAngle"Mit dem Spatenstich (beim Schaffen in der Bahnstadt fröhlich lachen können – wer möchte das nicht? Hier tun es von links: Nicole Huber, Peter Dohmeier, Architekt Claus Fischer, Gerald Dietz, Max Jarecki, Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und Tony Jarecki. Foto: Philipp Rothe) ist im Bahnstadt-Campus heute (Mittwoch, 28. Oktober 2015), ein neues Leuchtturmprojekt gestartet, das die Bedeutung Heidelbergs als Wissenschaftsstandort weiter stärkt. Bauherr ist die Max-Jarecki-Stiftung, die mit SkyAngle nach den SkyLabs ihr zweites großes Projekt umsetzt.

Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner: „Wir freuen uns sehr, dass die Max-Jarecki-Stiftung den Bahnstadt-Campus mit einem weiteren Meilenstein voranbringt. Es geht darum, die weltweite interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Wissenstransfer in Heidelberg zu fördern.“

Der Gründer der Stiftung, der amerikanische Unternehmer Dr. Henry Jarecki, betont: „Unsere Vision hat sich erfüllt. Wir wollten mit SkyLabs ein Gebäude schaffen, das nicht nur die technischen Voraussetzungen für Innovationen schafft. Es sollte mit seiner Offenheit und Flexibilität Raum für Unternehmergeist bieten. Das Gebäude ist voll vermietet. Unter anderem baute der Weltkonzern Reckitt Benckiser hier sein Forschungszentrum auf. Zudem haben der Konzern Reckitt Benckiser und die Schiller University hier Quartier bezogen. Diesen Weg setzen wir jetzt mit SkyAngle fort. Das Gebäude bietet höchstmögliche Flexibilität. Hier ist praktisch alles möglich. Heidelberg und die Bahnstadt sind dafür der ideale Ort. Hier gehen Tradition und Innovation Hand in Hand.“

Dr. Henry Jarecki floh als Kind mit seiner Familie in die USA. Heute sagt er: „Wenn ich auf meine eigene Geschichte sehe, dann kommt mir ein Gedanke: Wir müssen uns immer weiter vorwärts bewegen, unaufhörlich und zuversichtlich. In Heidelberg wird das gelebt. Deshalb ist Heidelberg ein ganz besonderer und zukunftsorientierter Ort.“

Heidelberg ist ein weltweiter „Hotspot“ für die Wissenschaft mit einer sehr hohen Dichte an Forschungsaktivitäten in Institutionen und Einrichtungen – nur an wenigen Orten der Welt liegen einige der weltweit führenden Universitäten und zahlreiche international renommierte wissenschaftliche Einrichtungen so nah beieinander wie hier. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland, ist in der Krebsforschung weltweit führend. Das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) wird von mehr als 20 europäischen Staaten getragen und betreibt molekularbiologische Grundlagenforschung. Die Universität Heidelberg zählt laut internationaler Rankings zu den 50 besten der Welt. Das Universitätsklinikum zählt mittlerweile im Jahr rund eine Million Patienten. Vier Max-Planck-Institute und die Hochschule für Jüdische Studien sind weitere Highlights der Heidelberger Forschung.

Ideale Bedingungen für die Forschung

Die Stadt Heidelberg entwickelt Areale für Forschung und forschungsnahe Unternehmen. Der Bahnstadt-Campus mit einer Größe von insgesamt 22 Hektar gehört dazu – 5,5 davon hat die gemeinnützige Max-Jarecki-Stiftung übernommen. Forschungseinrichtungen und wissenschaftsnahe Unternehmen finden auf dem Bahnstadt-Campus ideale Bedingungen vor. Das neue Gebäude SkyAngle in der Max-Jarecki-Straße 8 bietet 16.000 Quadratmeter für forschungsnahe und wissensbasierte Unternehmen und soll Ende 2017 bezugsfertig sein. Herzstück des Bahnstadt-Campus sind die SkyLabs mit 19.000 Quadratmetern für Wissenschaft und High-Tech-Unternehmen. Dank des Gebäudes konnte unter anderem das Unternehmen Heidelberg Engineering in der Stadt gehalten und der Konzern Reckitt Benckiser für Heidelberg gewonnen werden.

Der städtische Technologiepark Heidelberg GmbH betreibt auf dem Bahnstadt-Campus und hier auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofs am Czernyring seinen Standort Bahnstadt mit mehreren Bio- und Hightech-Unternehmen. Darüber hinaus will der Technologiepark auf dem Gelände der ehemaligen Patton Barracks am Rande der Bahnstadt das „Business Development Center Organische Elektronik“ errichten. Das Gebäude soll Platz und Infrastruktur zum Forschen, Entwickeln und Produzieren bieten und zwar für Unternehmen, die Innovationen im Bereich der gedruckten Elektronik vorantreiben.

In der Bahnstadt hat beispielsweise das Spitzencluster Forum Organic Electronics seinen Sitz – in Form der zentralen Forschungs- und Transferplattform InnovationLab GmbH. Dieses Kooperationsnetzwerk aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen wurde vom Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) mit rund 40 Millionen Euro gefördert und erhält weitere fünf Millionen Euro durch Fördermaßnahmen des Lands Baden-Württemberg. Heidelberg ist Standort eines weiteren vom BMBF geförderten Spitzenclusters, des Biotechnologie-Clusters Rhein-Neckar (BioRN), der ebenfalls rund 40 Millionen Euro erhielt. Das Netzwerk umfasst etwa 200 Partner aus Biotech-Unternehmen, Dienstleistern, branchenspezifischen Zulieferern und Forschungseinrichtungen.

Die Akademikerquote und die Zahlen zu den Erwerbstätigen in Heidelberg spiegeln die Bedeutung der Stadt als Wissenschafts-Hotspot: Denn die Akademikerquote in der Stadt beträgt unter den hier lebenden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten rund 35 Prozent – fast das Dreifache des Bundesdurchschnitts. Besonders stark ist der Dienstleistungssektor, in dem etwa 84 Prozent der rund 85.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten. Über 70 Prozent dieser Arbeitsplätze entfallen auf wissensintensive Dienstleistungen und industrielle Hochtechnologie.

Mehr Informationen gibt es hier und hier (Im Bereich „Lernen und Forschen“).

Okt. 2015 | Heidelberg, InfoTicker aktuell | Kommentieren