die israelische Regierung nur zu gut beherrscht“, so Dr. Daibes in Anspielung auf den „Besuch“ des ehemaligen Ministerpräsidenten Ariel Sharon im September 2000, der die zweite Intifada auslöste. „Es gibt einige, die versuchen, einen politischen Konflikt zu einem Konflikt der Religionen anzuheizen. Das ist sehr gefährlich“, mahnte Dr. Daibes.

Weiterhin sagte Dr. Daibes: „Aufgrund seines reichen Erbes und seiner Bedeutung für die Traditionen des Judentums, des Christentums und des Islam ist Jerusalem eine beeindruckend schöne Stadt. Unsere Vision für Jerusalem ist eine offene Stadt für alle, einschließlich dem Zugang zu ihren heiligen Stätten. Sie darf nicht die „ewig ungeteilte Hauptstadt“ von irgendeiner religiösen Gruppe sein. Doch diese Vision kann nur durch eine politische Lösung, eine Vereinbarung zwischen zwei souveränen und unabhängigen Staaten – eben nicht durch Unterdrückung und Gewalt – erreicht werden.“

Abschließend erinnert Dr. Daibes die internationale Gemeinschaft an ihre klare Position zum Status von Ost-Jerusalem: „Wir appellieren an Deutschland und alle anderen Länder alles in ihrer Macht stehende zu tun, um die Situation zu entspannen, bevor es zu spät ist.“

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Der in der Altstadt von Jerusalem gelegene Haram Al-Sharif (auch als Al-Aksa-Gelände bezeichnet) ist Teil der Westbank, die von Israel 1967 besetzt wurde. Im Jahr 1980 annektierte Israel völkerrechtswidrig Ost-Jerusalem, einschließlich der Altstadt, was einstimmig in der ganzen Welt verurteilt wurde. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete eine ganze Reihe von Resolutionen, die beinhalteten, dass die internationale Gemeinschaft die israelische Annexion von Ost-Jerusalem nicht anerkennt. Zudem werden alle Versuche Israels, den Status und Charakter der Stadt zu verändern, für „null und nichtig“ erklärt.

Okt. 2015 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren