Am 26. September jährte sich zum 200. Mal der Geburtstag des politischen Visionärs, Revolutionärs von 1848/49 und Opfers preußischer Justizwillkür, Ernst Elsenhans. Der „badische“ Revolutionär war eigentlich ein gebürtiger Württemberger, denn er kam am 26. September 1815 in Feuerbach als Sohn des dortigen Schultheißen Johannes Elsenhans zur Welt. Nach einem abgebrochenen Theologiestudium in Tübingen wandte er sich dem Journalismus zu und lebte einige Jahre in Mannheim und Heidelberg. Artikel für die Heidelberger
Zeitung „Die Republik“ brachten ihm 1848 eine mehrmonatige Haftstrafe wegen Hochverrats ein. 1849 schloss er sich den badischen Revolutionären in der Bundesfestung Rastatt an und gab die Zeitung „Der Festungsbote“ heraus. Nach der Kapitulation der Festung Rastatt wurde Ernst Elsenhans am 6. August 1849 von einem preußischen Kriegsgericht zum Tode verurteilt und einen Tag später hingerichtet.
Donnerstag, 1.10.2015, 19 Uhr
Vortrag von Dr. Bernd Braun, Reichspräsident Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, Heidelberg
Anita Morasch, Akkordeon (Freiburg)
Kurpfälzisches Museum, Großer Salon
Hauptstr. 97, 69117 Heidelberg
Eintritt: € 3,-
Die Veranstaltung, die neben Heidelberg auch in Rastatt und in Stuttgart stattfindet, stellt die Biographie und die zum Teil visionären Ideen des heute fast völlig vergessenen Revolutionärs vor und beschäftigt sich außerdem mit den Defiziten unserer freiheitlich-demokratischen Erinnerungskultur, unter anderem mit einer erinnerungspolitischen Lokalposse in Rastatt.