5998058462_5387debb23_bStudie des Zentrums für Kinder und Jugendmedizin und des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg prüft neues Unterstützungs-programm für Eltern früh- und reifgeborener Kinder im Alter von zwei Jahren / Von gemeinsamem Singen bis Bilderbuch-Schauen: Einfache Strategien stärken kindliche Selbstregulation / Förderung durch die Dietmar Hopp Stiftung
Ruhig am Tisch sitzen, das Puzzle geduldig zusammensetzen, sich nicht ablenken lassen – diese Fähigkeit der „Selbstregulation“ entwickelt sich bei Kindern bereits in den ersten Lebensjahren.

Probleme in der Selbstregulation können später Schwierigkeiten in Aufmerksamkeit und Konzentration sowie beim Lernen und in der Schule mit sich bringen. Wie Kinder in ihrer Selbstregulation schon früh und spielerisch gefördert werden können, untersuchen Wissenschaftlerinnen des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin und des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg nun im Rahmen einer Studie. Dazu bieten sie kostenlose Kurse für interessierte Eltern mit früh- und reifgeborenen Kindern im Alter von zwei Jahren an. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Die Studie wird von der Dietmar Hopp Stiftung gefördert.

Die Studienteilnahme beinhaltet vier Kurs- und zwei Untersuchungstermine, die flexibel vereinbart werden. Die Untersuchungen, in denen die Pädagoginnen und Psychologinnen des Studienteams Entwicklungsstand und Selbstregulation der Kinder vor und nach den Kursen erfassen, sind sehr spielerisch aufgebaut und machen Kleinkindern im Allgemeinen viel Spaß. In den wöchentlichen Kursen lernen die Eltern konkrete Strategien kennen, um die Selbstregulation ihres Kindes stressfrei und liebevoll zu fördern. Sie erhalten zahlreiche Tipps und Anregungen für den Alltag mit ihrem Kind. Bei Bedarf ist eine Geschwisterbetreuung möglich. Alle im Rahmen der Studie erhobenen Daten werden vertraulich behandelt und unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht. Als Dankeschön für die Teilnahme an allen sechs Terminen gibt es eine Tageskarte für den Heidelberger Zoo für die ganze Familie.

Im Rahmen des Projektes FILU-F prüfen die Heidelberger Wissenschaftlerinnen insbesondere, ob frühgeborene Kinder und deren Eltern genauso von diesem Programm profitieren wie reifgeborene Kinder und deren Eltern. Denn Frühgeborene haben im Vergleich zu anderen Kindern häufiger Probleme in ihrer Selbstregulationsfähigkeit. Die Ergebnisse aus der Studie sollen zudem dazu beitragen, das Programm in Zukunft als Angebot für Eltern frühgeborener Kinder in der Frühgeborenen-Nachsorge zu etablieren.

FILU-F ist ein Kooperationsprojekt des Sozialpädiatrischen Zentrums am Universitätsklinikum Heidelberg (PD Dr. G. Reuner) und des Instituts für Bildungswissenschaft der Universität Heidelberg (Prof. Dr. S. Hertel). Das Projektteam besteht aus Psychologinnen und Pädagoginnen mit langjähriger Erfahrung in Entwicklungsdiagnostik, psychologischer Begleitung von Eltern frühgeborener Kinder sowie im Bereich Elternberatung und Lernförderung.

Homepage des Projekts FILU-F

Kontakt:
Anmeldung und unverbindliche Informationen für interessierte Eltern bei:

Dipl.-Päd. Verena Vetter
Telefon: 06221 56-37331
E-Mail: filu-f@ibw.uni-heidelberg.de
   
M.Sc. Psych. Kim Gärtner
Telefon: 06221 54-7278
E-Mail: filu-f@ibw.uni-heidelberg.de
  

Aug. 2015 | Heidelberg | Kommentieren