… die wir hier wohlwollend unkommentiert weitergeben:
Ärzteproteste sind mehr als berechtigt!
Stuttgart, den 16. April 2008. – Die heutige Protestveranstaltung in Stuttgart, an der eine große Zahl von Ärzten und Psychotherapeuten teilnimmt, informiert über den sogenannten Systemausstieg. Dr. Achim Hoffmann-Goldmayer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW), warnt die Politik: „Wenn viele Ärzte und Psychotherapeuten ihre Zukunft nur noch in einem Systemausstieg mit schwer kalkulierbaren Folgen sehen, bedeutet dies das Aus für die bisher gewohnte hervorragende ambulante wohnortnahe wie flächendeckende Versorgung der Patienten.“
Wenn Ärzte und Psychotherapeuten in der Rückgabe ihrer Kassenzulassung das letzte Mittel sehen, ist dies ein Zeichen für die unerträglichen Rahmenbedingungen ihrer Berufsausübung. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg kann die Verbitterung der niedergelassenen Ärzte nachvollziehen, denn „viele von ihnen sind unter Bedingungen tätig, die sich kaum ein anderer Berufstand in dieser Form so lange gefallen lassen hätte. Teilweise unbezahlte Arbeit, weiter drohende Honorarverluste, ausufernde Bürokratie, drastische Einschnitte und fehlende Transparenz über die zukünftige Honorarentwicklung treiben die Ärzte verständlicherweise auf die Barrikaden“, erklärt Dr. Achim Hoffmann-Goldmayer.
Spätestens jetzt muss allen klar werden, dass die von der Politik verordnete Budgetierung der ärztlichen Honorare ein Ende haben muss. Wütend macht die Ärzteschaft verständlicherweise auch, dass sie – politisch gewollt – bei der Verordnung von Medikamenten und Heilmitteln das Risiko tragen müssen, in Regress genommen zu werden.
Der kollektive Systemausstieg ist jedoch ein sehr riskanter Weg in eine ungewisse Zukunft. Die Schäden, die dadurch im gesamten ambulanten Bereich und in der kontinuierlichen Versorgung aller Patienten entstehen würden, sind nicht kalkulierbar. Wenn viele Ärzte das Risiko Systemausstieg einzugehen bereit sind, so ist dies ein letztes Signal in Richtung Politik.
„Die immer lauter hörbaren Signale der Unzufriedenheit der Vertragsärzte dürfen von den Verantwortlichen nicht länger ignoriert werden. Erneut fordere ich die verantwortlichen Politiker in Berlin und Stuttgart auf, sich gegen den Gesundheitsfonds zu positionieren und eindeutig zu äußern, wie es in der ambulanten Medizin weitergehen soll. Dazu bedarf es klarer Fakten und eindeutiger Zahlen. Mit unbelegten Versprechungen werden wir Ärzte uns nicht länger zufrieden geben. Sollte dies nicht erfolgen, trägt die Politik die Verantwortung. Das allerdings wäre unseren Mitbürgern nur schwer verständlich zu machen“, konstatiert Dr. Hoffmann-Goldmayer.
Am Ende ist es der Patient (Patientinnen natürlich auch), der, die hier die Zeche zu zahlen haben wird. Den Ärzten ist es unter obwaltenden Bedingungen jedenfalls nicht zuzumuten, so weiterzuarbeiten! Was Wunder, dass sie Zumutungen an Patienten weiterzugeben versuchen. got