Der Kulturunterausschuss der Landesstiftung Baden-Württemberg hat in seiner jüngsten Sitzung die Förderung von 18 Kulturprojekten im Land beschlossen. Die Landesstiftung stellt damit über 800.000 Euro für Kunst- und Kulturprojekte zur Verfügung. Mit dabei sind Projekte aus den Städten Mannheim, Heidelberg, Stuttgart, Karlsruhe, Ulm, Brigachtal, Trossingen, Donaueschingen, Konstanz, Freiburg, Friedrichshafen und Tübingen.
Die Landesstiftung Baden-Württemberg fördert neben ihren Schwerpunktthemen Forschung, Bildung sowie Soziale Verantwortung auch gemeinnützige, innovative Projekte aus dem Kunst- und Kulturbereich. Diese Aufgabe gehört für eine der größten operativen Stiftungen des Landes zum Förderspektrum, da eine lebendige Kultur auch ein wichtiger Standtortfaktor eines Landes ist.
Gefördert wird auch ein Projekt des Dokumentations- und Kulturzentrums deutscher Sinti und Roma in Heidelberg. Es geht dabei um eine ganze Veranstaltungsreihe von Februar bis April. Im Zentrum des Gesamtprogramms soll die Ausstellung „Homestory Deutschland. Schwarze Biografien und Geschichte und Gegenwart“ stehen. Das von der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund e.V.) konzipierte und initiierte interaktive Ausstellungsprojekt versucht, sich diesem vielschichtigen Thema auf besondere Weise anzunähern. Mit der Zusammenschau von 27 visuell aufbereiteten Biografien von in Deutschland lebenden Frauen und Männern afrikanischer Herkunft aus drei Jahrhunderten ist ein kollektives Selbstporträt entstanden, das Schwarzen Perspektiven und Reflexionen, Beiträgen und Verdiensten eine spezielle Würdigung zuteil werden lässt. Bebilderte historische Zeitleisten sowie zwei zusätzliche Medienmodule mit Filmen, Videos und diversen Veröffentlichungen erleichtern den inhaltlichen Zugang und präsentieren die Spannbreite der künstlerischen, wissenschaftlichen und politischen Arbeit. Das Heidelberger Dokumentationszentrum ist im März 1997 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog feierlich eröffnet worden und gilt als europaweit einmalige Einrichtung.
„Kunst bereichert unser Leben und sie ist Ausdruck unserer Kultur. Damit übernimmt sie eine tragende Rolle für die Ausbildung und das Selbstverständnis unserer Gesellschaft und ist ein wichtiger Aspekt unserer Identität“, sagt Herbert Moser, Geschäftsführer der Landesstiftung Baden-Württemberg. „Die geförderten Projekte zeichnen sich allesamt durch eine sehr hohe Qualität aus und werden ganz sicher ein großes und begeistertes Publikum im Land und darüber hinaus finden.“ Für die Landesstiftung sei es wichtig, neben der Spitze auch die Breite der Kulturlandschaft zu betrachten. „Dazu gehören Angebote, die es jedem ermöglichen, schon von Kindesbeinen an eigene künstlerische Erfahrungen zu sammeln“, so Herbert Moser.
Der Vorsitzende des Kulturunterausschusses der Landesstiftung, Staatssekretär Dr. Dietrich Birk (MdL), betonte die große Vielfalt der geförderten Projekte: „Die Bandbreite reicht von interessanten Ausstellungen zu historischen und künstlerischen Themen über Theaterprojekte bis hin zu Veranstaltungen im Jazz- und Gospelbereich.“ Durch die breite regionale Verteilung könnten alle Bürger des Landes am kulturellen Angebot teilhaben. „Kunst und Kultur in den Regionen des Landes zu ermöglichen, entspricht dem dezentralen Ansatz der Kulturförderung in Baden-Württemberg“, stellte der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Kunst heraus.
Die Projekte haben bestimmte Kriterien zu erfüllen: Die zeitlich und inhaltlich abgrenzbaren Vorhaben müssen einen klaren Bezug zum Land Baden-Württemberg aufweisen, dem ganzen Land zu Gute kommen oder von herausragender Bedeutung sein. Die Projekte dürfen zudem noch nicht begonnen haben. Zudem soll von den innovativen Projekten Strahlkraft in die Region und in das Land ausgehen. Der Kulturunterausschuss der Landesstiftung tagt in der Regel dreimal im Jahr. Projektanträge, die die Landesstiftung erreichen, werden in diesen Zeitfenstern diskutiert und in das Gremium eingebracht.
Weitere Informationen im Internet unter www.landesstiftung-bw.de