Vortrag von Dipl.-Phys. Helmut Fink – Dalbergsaal · N3, 4 · 68161 Mannheim – Samstag, 11. April 2015 · 19:30 Uhr
Der Begriff „Humanismus“ ist unscharf. Säkularer Humanismus als Weltanschauung bedarf daher der Erläuterung. Seine historischen Wurzeln und philosophischen Grundideen, aber auch die politischen und juristischen Rahmenbedingungen seiner Entfaltung werden im Vortrag umrissen. Darauf aufbauend wird das Selbstverständnis einiger säkularer und humanistischer Organisationen kurz vorgestellt. Anschließend besteht Gelegenheit zur Diskussion. Eintritt: 8 € (6 € ermäßigter Eintritt)
Dipl.-Phys. Helmut Fink aus Nürnberg ist Vorsitzender des Koordinierungsrates säkularer Organisationen (KORSO), Präsident des Humanistischen Verbandes HVD Bayern sowie einer der Vizepräsidenten des HVD-Bundesverbandes.
Ferner ist er Referent für Wissenschaft und Philosophie beim „turmdersinne“, einem Hands-on-Museum zur menschlichen Sinneswahrnehmung in Nürnberg.
Buchempfehlung der NR-Redaktion zum Thema:
Sven-Aage Jørgensen
Querdenker der Aufklärung
Studien zu Johann Georg Hamann – Wallstein-Verlag
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ISBN: 978-3-8353-1232-6 (2013) – Auch erhältlich als E-Book
Inhalt:
Einer der anerkanntesten Hamann-Forscher zeigt diesen als aufgeklärten Metakritiker der Aufklärung.
Johann Georg Hamann wurde in der älteren literaturgeschichtlichen Forschung vielfach als bloßer Vorläufer Herders betrachtet, dessen literarischer Spürsinn und irrationaler Glaube ihren Ausdruck in orakelnden Aphorismen fanden und deswegen von der jüngeren Generation als krauses Originalgenie verehrt wurde. Die völlig disparate theologisch-philosophische Forschung untersuchte das Denken des unorthodoxen Lutheraners und seine Wirkung auf die deutschen Erweckungsbewegungen im 19. Jahrhundert und Kierkegaard. Jørgensen sieht Hamann hingegen im Kontext seiner Zeit und erblickt in ihm den aufgeklärten Metakritiker der Aufklärung, der mit führenden Gelehrten wie dem Orientalisten J. D. Michaëlis und Kant diskutierte und (wir von der Rundschau lieben das) vehement polemisierte. Er stammelte nicht, war vielmehr rhetorisch versiert, die anspielungssreiche Dunkelheit seines Stils war angriffslustige Strategie. Er stilisierte sich als einen subversiven Sokrates und, sehr doppeldeutig, als »kreuzziehenden Philologen« und des preußischen Königs Zöllner, aber auch als eine (im Sinne der Zeit) »komische« Mischung von einem christlichen Don Quixote und Sancho Pansa.