Das Theater tut das mit dem spektakulärsten Projekt der vergangenen Saison: „Das neue Wunderhorn“. Das einzigartige spartenübergreifende Großereignis, in dem über 400 Beteiligte zusammengewirkt und ein gemeinsames Projekt auf die Beine gebracht haben, wurde bereits Ende Juli euphorisch gefeiert und vom Publikum auf der Bühne bejubelt.
Hinter dem Titel Das neue Wunderhorn verbirgt sich ein ein Jahr lang vorbereitetes Projekt, initiiert vom Berliner Regisseur Jan Linders, dem Heidelberger Konzertdramaturgen Olaf Schmitt und Generalmusikdirektor Cornelius Meister, das aus dem „Heimspielfonds“ der Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde und zu den größten Heimspielfonds-Projekten überhaupt gehört. Ein ganzes Jahr lang wurden für das Projekt Geschichten von Heidelbergern gesammelt, künstlerisch verarbeitet, wurde komponiert, choreografiert und gestaltet. Noch in der Nacht nach der ersten Aufführung schrieben zwei Zuschauer: „Wir wollten spontan unsere Begeisterung über das Wunderhorn-Projekt mitteilen. Im Ganzen unseres Erachtens eine Leistung, die dem „Le Sacre du Printemps“ der Berliner Philharmoniker („Rhythm is it“) keinesfalls nachsteht.“ Wegen des großen Andrangs werden am kommenden Sonntag, 23.09, zwei letzte Sondervorstellungen um 15 und um 17.30 Uhr angeboten. Nehmen Sie teil an dieser spektakulären Glückserfahrung, die beispielhaft für die Öffnung des Theaters steht und das Motto der neuen Spielzeit Streben nach Glückseligkeit ideal vorbereitet.
Auf das außergewöhnliche Theaterereignis folgen die ersten Premieren der neuen Theatersaison. Der als Gewinner des Regie-Nachwuchspreises ausgezeichnete neue und erste Hausregisseur Sebastian Schug eröffnet mit der Premiere Idioten von Lars von Trier am 28.09.,19.30 Uhr die Spielzeit im Schauspiel auf der Städtischen Bühne. Junge wohlsituierte Menschen spielen hier in einem radikalen Experiment Idioten, um der normalen Welt zu entkommen. Sie ziehen als Behinderte durch die Stadt, im Glauben, in der heutigen Welt nur auf diese Weise glücklich zu sein.
Mit der Premiere Die Fetten Jahre sind vorbei am 29.09., 20.00 Uhr, beginnt die neue Spielzeit im zwinger1. Zusammen mit Idioten markiert diese politisch brisante Filmadaption, in der die zwei Freunde Jan und Peter regelmäßig in Berliner Luxusvillen einbrechen, um die Wohlstandsbesitzer unseres Landes zu verunsichern, den politischen Pol unseres Spielzeitmottos Streben nach Glückseligkeit. In beiden Stücken werden Menschen gezeigt, die versuchen, unsere politischen Grundwerte zu hinterfragen, auszubrechen und so einen Kampf um eine bessere Gesellschaft zu führen. Kann eine Spielzeiteröffnung gewagter und herausfordernder sein?
Bald wird auch auf der freien Projektbühne friedrich5, auf der im neuen Theaterjahr schnelle Abende, lange Nächte und freie Projekte für Glückssuchende veranstaltet werden, eine Premiere die neue Spielzeit eröffnen. Furchtlos wird’s golden, verfasst von Katharina Schmidt, die beim Heidelberger Stückemarkt 06 den Autorenpreis gewann, ist am 03.10., 19.00 Uhr zu erleben und präsentiert zwei ungleiche Akteure auf der Suche nach dem richtigen Lebensmodell.
Im Kinder- und Jugendtheater zwinger3 beginnt die neue Spielzeit 07_08 mit zwei interessanten Premieren. Am 25.09.,10.00 Uhr wird zuerst die Uraufführung Delfinmädchen zu sehen sein.
Frei nach dem Roman „The music of Dolphins“ der amerikanischen Autorin Karen Hesse hat die zwinger3-Leiterin Annette Büschelberger hier eine ungewöhnliche Geschichte über ein „wildes“ Kind entworfen, das auf einer einsamen Insel mit Delfinen aufgewachsen ist und nun von Wissenschaftlern „zivilisiert“ werden soll. Die zweite Premiere im zwinger3, Kreis Kugel Mond, hat am 30.09.,15.00 Uhr Premiere. Diese Uraufführung ist insofern außergewöhnlich, da sie sich an die allerkleinsten Zuschauer ab 2 Jahren richtet und sie zu einer poetischen Entdeckungsreise fast ohne Sprache, aber mit Klängen und Bildern einlädt.
Neben den Premieren wird es auch zwei Wiederaufnahmen zu Beginn der neuen Spielzeit im Theater und Philharmonischen Orchester der Stadt Heidelberg geben. Wegen der großen Begeisterung des Publikums ist am 30.09., 18.00 Uhr erneut die beliebte Mozart-Oper Die Hochzeit des Figaro auf der Städtischen Bühne zu erleben. „Die Spielfreude und Sangeskunst des jungen Ensembles“ wurde bereits vom Darmstädter Echo in der vergangenen Spielzeit gelobt. Auch der im Mai begeistert aufgenommene Liederabend Kitsch!!!, der berühmte Lovesongs von Pop- und Rocklegenden präsentiert, wird wieder zu genießen sein und findet am 02.10., 20.00 Uhr statt. Das Publikum johlte vor „Begeisterung und erklatschte sich etliche Zugaben,“ jubelte unsere geliebte Tageszeitung bereits in der letzten Spielzeit. thhd