Die ersten IBA-Kandidaten stehen fest. Aus mehr als 50 eingereichten Ideen hat das Kuratorium 23 Konzepte ausgewählt. Diese enthalten nun konkrete Empfehlungen und punktuelle Verbesserungsvorschläge, um dem Anspruch „Wissen | schafft | Stadt“ gerecht zu werden.

Ein Jahr nach dem Start ist es soweit: Die erstenIBA-Kandidaten stehen fest. Aus mehr als 50 eingereichten Ideen hat das Kuratorium 23 Konzepte ausgewählt, die nun konkrete Empfehlungen und punktuelle Verbesserungsvorschläge erhalten. „Mit den ersten konkreten Projektideen wird die IBA anschaulich und perspektivisch in Heidelberg schrittweise sichtbar werden “, sagt IBA-Chef Michael Braum. Die Kandidaten werden am 8. April ihre Ideen dem Kuratorium in einer öffentlichen Sitzung vorstellen, um weitere Schritte zu verabreden. Von der anstehenden Qualifizierung wird es abhängen, ob die nominierten IBA-Kandidaten zu IBA-Projekten werden. Frühestens im Herbst 2014 kann das Kuratorium dem Aufsichtsrat erste Bewerber dafür vorschlagen.

„Die Bewerbungen habe die Bandbreite deutlich gemacht, die sich hinter dem Leitthema „Wissen | schafft | Stadt“ verberge. Die Auswahl sei „nicht leicht gefallen, weil hinter allen Ideen ernsthafte Anliegen zu spüren waren“, sagt die Kuratoriumsvorsitzende Undine Giseke. Einige Ideen hatten zwar IBA-Themen aufgegriffen, waren allerdings zu abstrakt geblieben. Einige werden Empfehlungen dazu erhalten, wie sie möglicherweise beim zweiten IBA-Call erfolgreich sein können. Dieser ist für 2015 geplant.

Projekte mit dem Fokus auf Bildung, Wissenschaft, Öffentlicher Raum und interkulturelle Begegnung

Das interdisziplinär besetzte Kuratorium diskutierte zwei Tage intensiv über jede Bewerbung. Die ausgewählten Kandidaten haben das Potenzial, die im IBA-Call No.1 genannten Kriterien zu erfüllen; gesellschaftliche Relevanz, überdurchschnittliche Kompetenz, Modellcharakter, Strukturwirksamkeit und Polyvalenz. Das Spektrum der ausgewählten IBA-Kandidaten reicht von Kindergarten – und Schulprojekten unterschiedlicher Träger über Begegnungs und Ausstellungsorte bis hin zur Wissensvermittlung im digitalen Raum. Hinter den Ideen stehen neben der Stadt Heidelberg, wissenschaftliche Einrichtungen wie die Universität und die SRH, aber auch Vereine und Initiativen sowie engagierte Bürger. Thematisch eng beieinander liegenden Bewerbern empfiehlt das Kuratorium zusammenzuarbeiten.

ACADEMY, Lab und Local – das Jahresprogramm

Einen internationalen Akzent wird im März mit der IBA-Akademie und dem anschließenden IBA-Summit gesetzt. Von 17. bis 21. März 2014 werden etwa 30 Studierende ausgewählter Architekturfakultäten aus dem In- und Ausland gemeinsam mit ihren Professoren städtebauliche Entwürfe zu zwei Heidelberger Gebieten erarbeiten. Im Fokus stehen dabei die Anforderungen, die eine Wissensgesellschaft an die Gestaltung von Orten und Räumen stellt.

Die Gastkritiker Prof. Charles Waldheim (Harvard University) und William Haas (Campusplaner der New York University) und andere bewerten die Entwürfe in einer öffentlichen Präsentation (Freitag, 21. März 2014, 15:00 im Dezernat 16).

Am 22. März 2014 trifft dann Wissenschaft auf Politik: Beim ersten IBA-Summit diskutieren Wissenschaftler mit Bürgermeistern und Bauverantwortlichen aus etwa Kumamoto und Palo Alto über Potentiale der Wissensstadt von morgen. Der IBA-Summit bildet den Auftakt eines regelmäßigen internationalen Austausches zwischen Wissenschaft, Politik und Planung, ein Dialog, der in den kommenden Jahren befördert werden soll.

IBA-Lab No.2 in Zusammenarbeit mit der Wüstenrot-Stiftung

Beim IBA-Lab No.2 kooperiert im September mit der Wüstenrot-Stiftung. Die Stiftung lädt im Umfeld des LAB zu einem Stipendiaten-Workshop „ZukunftsWerkstattWohnbauen“ nach Heidelberg ein. Sie bietet zwei Wochen lang jungen Absolventen die Chance, in Zusammenarbeit mit namhaften Architekten und Hochschullehrern Wohnformen für die Wissensgesellschaft auf den Konversionsflächen zu entwickeln. Das IBA-Lab hat sich im vergangenen Jahr erfolgreich zwischen Fachkonferenz und Ideenschmiede verortet und wurde international beachtet.

IBA-Local mit vier weiteren Spaziergängen

Daneben wird in diesem Jahr die Reihe IBA-Local mit vier weiteren Spaziergängen durch Heidelberger Stadtteile fortgesetzt. Zunächst geht es am 26. April durch Wieblingen und den Pfaffengrund, bevor kurz vor den Sommerferien voraussichtlich die Altstadt und Schlierbach folgen. Im Herbst werden Kirchheim/Rohrbach und Bergheim/Bahnstadt dieses Veranstaltungsformat abschließen.

„Wissen schafft Stadt“ – mit diesem Motto soll Heidelberg über zehn Jahre zum Labor für die Wissensstadt der Zukunft werden. Das setzt einen breiten stadtgesellschaftlichen Dialog voraus. Im Ergebnis soll sich die Wertschätzung gegenüber dem lebenslangen Lernen nicht zuletzt in der architektonischen Qualität der Orte und Häuser sowie deren städtebaulichen Einbindung widerspiegeln: „Wer baut, bildet.“

Feb. 2014 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell | Kommentieren