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Fürst Albert II. von Monaco hat ein dem Mittelmeer abgetrotztes Luxus-Stadtviertel seines Fürstentums eröffnet: Für das umstrittene Mareterra-Projekt wurden sechs Hektar Land vor der Küste des Zwergstaates aufgeschüttet und mit fünf Hochhäusern und zehn Villen bebaut. Umweltorganisationen hatten kritisiert, dass durch den bis zu 50 Meter tief ins Meer reichenden Bau Lebensraum von Tieren zerstört werde.

Berlin. Im Zwergstaat Monaco lockt das vom Meer abgetrotzte Gebiet „Mareterra“ die Reichsten der Reichen. Die Preise sind astronomisch hoch.

Monaco – es klingt nach Sonne, nach Meer, nach Promis und einem Leben, das sich nicht um Butterpreise schert. Am „Ballermann der Superreichen“ prosten sich die Promis im Casino oder im Yachthafen gern mit einem erlesenen Gläschen Schampus zu. Aber Monaco – und das ist der winzige Makel – ist klein, sehr klein. Das nach dem Vatikanstaat zweitkleinste Land der Welt hätte nichts gegen ein wenig mehr Platz, damit sich die Millionäre nicht so beengt fühlen. Wer wäre man denn, wenn man nicht auch dafür eine Lösung hätte?

Die Rettung heißt „Mareterra“, ein Projekt, das dem Mittelmeer ordentlich Fläche abgeknabbert hat. Aus Wasser mach Land: Mit etwa 430.000 Tonnen Sand wurde ein sechs Hektar großes Stadtviertel wie eine Art Insel erschaffen. „Mareterra“ wirkt fast magisch mit seinem verlockenden Angebot: Yachthafen, Strandpromenade, Shoppingmeile, fünf Hochhäuser, zehn palastartige Villen mit rund 100 Luxuswohnungen. Glanz und Glamour in Traumkulisse für die angelockten neuen Superreichen. Doch für alt eingesessene Millionäre der ersten Reihe ist das gewiss fauler Zauber. Ihnen wurde nämlich der freie Blick aufs Meer verbaut, wie in französischen Medien zu lesen ist.

In diesen Tagen hat Fürst Albert II. von Monaco das so umjubelte wie umstrittene Luxus-Stadtviertel feierlich wie planmäßig eröffnet und die Vergrößerung seines Zwergstaates mit schönen Worten gefeiert: „Diese Erweiterung auf See wird ein Symbol sein, sie verkörpert meine Vision eines Fürstentums, das etwas wagt, das Kühnheit zeigt“, sagte Albert laut Nachrichtenagentur afp.

Beim Blick auf die Quadratmeterpreise allerdings werden wohl selbst Leute, die den Cent nicht umdrehen müssen, schlucken: Bis zu 120.000 Euro soll man hinblättern, so die Schätzungen. Selbst fürs nicht gerade günstige Monaco ist das eine ziemliche Hausnummer. Immerhin sei es das nahezu Doppelte der üblichen, ebenfalls üppigen Quadratmeterpreise.

Monacos neues Viertel mit stolzen Preisen: 40 Millionen Euro für ein Apartment

Aber wer hat, der hat: Denn obwohl laut Design-Magazin „Falstaff Living“ das kleinste Apartment – mit wohlgemerkt 300 Quadratmetern – rund 40 Millionen Euro kostet, sollen nahezu alle Immobilien bereits verkauft sein. „Mareterra“, so heißt es in dem Magazin, ist „das wohl ehrgeizigste Vorhaben bisher“ und das „teuerste Wohngebiet der Welt“. Allein die Kosten für die Landgewinnung beliefen sich auf gut eine Milliarde Euro, hinzu kamen mindestens gleich hohe Baukosten.

Fürst Albert von Monaco mit seiner Frau Charlene und den Zwillingen Jacques und Gabriella bei der Eröffnung des Mega-Projekts „Mareterra“.
Fürst Albert von Monaco mit seiner Frau Charlene und den Zwillingen Jacques und Gabriella bei der Eröffnung des Mega-Projekts „Mareterra“.© AFP | Valery Hache

Dass der Geldadel sich in den Privatresidenzen des Zwei-Milliarden-Projekts wohlfühlen wird, daran besteht kein Zweifel. Schließlich wurde bei den Architekten nur die Crème de la Crème beauftragt, darunter Norman Foster und Tadao Ando. Laut CNN wurde das Projekt privat finanziert, die Regierung von Monaco würde jedoch von einer 20-prozentigen Steuer auf alle Immobilienverkäufe profitieren.

Monaco lockt die Mega-Reichen: 70 Prozent der Anwohner sind Millionäre

Doch nun noch einmal zurück zum Wesen des Zwergstaates – zur Enge. Wer an Monaco denkt, denkt an vieles, aber doch nicht dran, dass man sich hier sprichwörtlich auf die Füße tritt. Das aber ist die große Angst, denn die 36.297 Einwohner müssen sich auf nur gerade mal zwei Quadratkilometern quetschen. Hier tummeln sich die Gutbetuchten: Fast 70 Prozent sollen Millionäre sein, so der Wealth Report 2022, eine Statistik zur weltweiten Vermögensverteilung. 27.000 Millionäre mit einem Nettovermögen von mindestens einer Million US-Dollar sind im Miniaturwunderland der Bonzen ansässig.

Immer mal wieder hatte man im Fürstentum mit dem Gedanken gespielt, dem Meer einfach Land abzutrotzen – doch gleichfalls immer wieder hagelte es Proteste. Die Umweltorganisationen wiesen stets mit Vehemenz darauf hin, dass im Meer logischerweise Meereslebewesen ihr Zuhause haben, zu denen heute 60 Korallenarten zählen. Und dann kam die Planung von „Mareterra“, eine Provokation für Naturschützer.

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Besonders empört war man bei diesem Mega-Projekt, das 2015 durch das Unternehmen Anse du Portier gestartet war, über massige Betonsockel, die bis zu 50 Meter tief ins Meer reichten. Und das war nicht alles: Anschließend wurden deren Innenräume mit Sand aufgefüllt und mit mehr als tausend je 45 Meter hohen Pfählen befestigt. Was für Fische, Muscheln und viele Meerespflanzen das Ende bedeutet habe, so französische Umweltorganisatoren.

Das neue Monaco-Projekt „Mareterra“ lockte die Umweltschützer auf den Plan

Allerdings sei ein Teil der Unterwasserflora und -fauna wegen des Bauvorhabens aufwändig umgesiedelt worden, darauf verweisen die Offiziellen des Bauprojekts ohne Unterlass, die dem Ganzen auch den Beinamen „Ökobezirk“ verpasst haben. „Mareterra“, so der Fürst Albert bei der Präsentation jüngst, sei geradezu ein Beleg dafür, dass Monaco auf die Umwelt achte.

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Und so wird das neue Stadtviertel als Anlage der Nachhaltigkeit mit reichlich Bäumen und Solarpanels auf den Dächern gefeiert. 80 Prozent der Heizungs– und Kühlsysteme würden mit erneuerbarer Energie betrieben, auch per geothermischer Systeme, die Meerwasser zur Stromversorgung nutzen.

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„Mareterra“ bietet Luxus-Wohnungen für Superreiche, die sich in Monaco niederlassen wollen. © AFP | Valery Hache

Die Verantwortlichen von „Mareterra“ hätten also laut Medienberichten durchaus Schritte unternommen, um „die Auswirkungen auf das natürliche Ökosystem so weit wie möglich zu minimieren“. Auf der Website des Projekts heißt es, die Planer hätten Meeresexperten konsultiert und neue Lebensräume für Fische geschaffen, darunter künstliche Seegraswiesen.

Künstliche Welt an Monacos Hafen: Auch Touristen sind gern gesehen

„Mareterra“ soll übrigens nicht nur das Domizil für die Superreichen, sondern für auch für Normalsterbliche zugänglich sein, ist zu lesen. Man wolle nämlich gar nicht nur unter sich bleiben. Etwa die Hälfte der künstlich geschaffenen neuen Welt soll öffentlich zugänglich sein. Flanieren an der Uferpromenade soll ein Ereignis sein. Immerhin wurden die Grünflächen mit 1.000 aus der italienischen Toskana importierten Bäumen bepflanzt, schreibt CNN.

Dass sich also künftig auch Touristen unter den Geldadel mischen, essen, trinken und shoppen, da hätte der Fürst gar nichts dagegen. Wie nett, nun ja, er wird schon wissen, dass bei den Preisen mit Rabatz und Massentourismus eher nicht zu rechnen ist.

Jan. 2025 | In Arbeit | Kommentieren

Es sind alarmierende Zahlen: Im vergangenen Jahr wurden laut Zahlen des Bundeskriminalamtes 105.708 Polizistinnen und Polizisten Opfer von Gewalt – ein Anstieg um fast zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dabei kann die Gewalt auch tödlich enden, wie der Angriff in Mannheim Ende Mai zeigt. Jonas W.hat bereits mehrfach Gewalt gegen sich erlebt, dabei ist er gerade einmal 26 Jahre alt. Im Gespräch mit t-online erzählt er, wie er die Vorfälle verarbeitet und wie er die Entwicklung in den vergangenen Jahren einordnet.

 

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Jan. 2025 | In Arbeit | Kommentieren

Es dauerte einiges an Überzeugungsarbeit, bis Heidelberg um ein Museum reicher zu werden in der Lage war, um welches die Stadt von vielen Kunstzentren in aller Welt beneidet wird: Von den meisten Heidelbergern eher (was Wunder) marginal beachtet, hat die Sammlung Prinzhorn im Bergheimer Altklinikum direkt neben der psychiatrischen Klinik nach vielen auf dem Speicher in Kisten und Kasten zugebrachten Jahren eine Heimat gefunden.
Zwischen 1919 und 1921 wurde die Sammlung von dem damaligen Assistenzarzt an der Psychiatrischen Klinik Heidelberg, Dr. Hans Prinzhorn, zusammengetragen. Seit 1922, dem Erscheinen seines Buches „Bildnerei der Geisteskranken“ ist diese Sammlung international sowohl in der psychiatrischen wie in der kunstwissenschaftlichen Fachwelt ein Begriff. Sie umfaßt etwa 6000 Exponate: Zeichnungen, Aquarelle, schriftliche Aufzeichnungen, Collagen, Ölgemälde, Textile Werke und Holzskulpturen, darunter bildnerisch gestaltete Partituren von Adolf Wölfli.
Einige der gezeigten Arbeiten weisen eine stilistische Reife auf, die mit ihrer Vielzahl bildnerischer Mehrdeutigkeit den (ohnehin fragwürdig-engen) Rahmen „Behinderten-Kunst“ durchaus sprengen und sich auch keineswegs in diese Schublade katalogisieren lassen.

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Jan. 2025 | Heidelberg, Allgemein, Feuilleton | Kommentieren