Ein Trupp Soldaten sucht während des Indochina-Krieges im Norden des heutigen Vietnam nach Landminen. Es ist die letzte Aufnahme des Kriegsfotografen Robert Capa 
© Robert Capa / International Center Of Photography

Am 25. Mai 1954 fotografiert der berühmte Kriegsreporter Robert Capa im heutigen Vietnam einen Minen-Suchtrupp. Kurz darauf ist er tot. Eigentlich hatte er nicht nach Indochina gewollt, dorthin, wo seit Jahren ein grausamer Kampf zwischen der französischen Kolonialmacht und dem nach Unabhängigkeit strebenden Vietnam unter Revolutionsführer Ho Chi Minh tobt. Doch Robert Capa, seit Langem als Kriegsreporter in der Welt unterwegs, charmant, witzig, draufgängerisch, hat Rechnungen zu begleichen. Und so setzt er sich im Frühjahr 1954 in ein Flugzeug, um im Auftrag des „Life Magazins“ auch diesen Kampf zu dokumentieren. Was hat der in Budapest geborene Journalist zu diesem Zeitpunkt nicht schon alles gesehen und erlebt:

 

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten in Deutschland floh Capa, der in Berlin Journalistik studiert und dort erste Erfahrungen als Fotograf gesammelt hatte, ins europäische Ausland.

Capa wird Mitgründer einer revolutionären Fotoagentur

Als Reporter zog er in den Spanischen Bürgerkrieg, dokumentierte während des Zweiten Weltkrieges die Landung der Alliierten am 6. Juni 1944 in der Normandie, war in Nordafrika und Sizilien unterwegs.

Nach Kriegsende siedelte er in die USA über, wo er mit Kollegen 1947 „Magnum“ gründete: Die legendäre Fotoagentur ist die erste weltweit, die dafür sorgt, dass freischaffende Reporter die Rechte an ihren Bildern behalten

1954 weilt Capa gerade im Rahmen einer Magnum-Ausstellung in Japan, als ihn die Anfrage von „Life“ erreicht, nach Südostasien zu reisen. Gemeinsam mit den Journalisten John Mecklin und Jim Lucas macht er sich an die Arbeit.

Eine Mine zerfetzt seinen Körper

Am 25. Mai 1954 ist Robert Capa in einer Kampfzone bei Thái Bình im Norden Vietnams unterwegs, um französische Soldaten bei der Suche nach Landminen zu fotografieren. Er hat zwei Kameras dabei; eine Nikon, in die er einen Farbfilm eingelegt hat, und eine Contax mit einem Schwarzweißfilm.

Den schützenden Jeep und die Straße hat er verlassen, fotografiert von einem Wall aus mit beiden Apparaten das Geschehen. Es sind die letzten Aufnahmen seines Lebens: Um 14.50 Uhr tritt Robert Capa auf eine im Gras versteckte Mine. Er stirbt im Alter von 40 Jahren – Sekunden nachdem er die obige Szene für die Welt festgehalten hat.

März 2024 | Allgemein, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren