Die Esskultur der Römer:
Bankett statt Nobelrestaurant

„Unsere Einrichtung gehobener Restaurants“  – ach ne – gab es im alten Rom noch nicht“, erklärt Günther E. Thüry, Professor für Altertumswissenschaften an der Paris-Lodron-Universität Salzburg. „Es gab zwar Imbissstuben und einfachere Gastwirtschaften. Doch wollte man gute Küche speisen und genießen, fand das im Privathaus statt. Allerdings“, gibt Thüry zu bedenken, „sprechen wir hier von Gastmählern in den Häusern der Reicheren und Reichsten. Wie heute nicht jeder Mensch in Nobelrestaurants alltäglich ein und aus geht und sich sozusagen von Kaviar und Austern ernährt, so war das auch in römischer Zeit.“
Silber, Gold und Ededelstein -
was weniger Feines kam garnicht erst rein …
Wie nun aber feierten sie, die Reichen und die Schönen?
Wie auch immer – auf jeden Fall stilvoll und luxuriös. In den Villen der römischen Upper Class gab es eigene Banketträumlichkeiten, die kunstvoll mit Mosaikböden, Wandmalereien und Stuckreliefs ausgestattet waren. Gesessen oder vielmehr gelegen wurde im Speisesaal gern auf einer dreiteiligen Kissengarnitur – und aher rührt auch der Name triclinium, wörtlich übersetzt „Raum mit drei Kissen“, als Bezeichnung für den Bankettraum. Jedoch waren die Kissen hauptsächlich den Herren vorbehalten – falls überhaupt anwesende Damen hatten sich meist mit Stühlen zu begnügen.

 

Feb. 2024 | Allgemein, Feuilleton, Gesundheit, In vino veritas, Sapere aude | Kommentieren