Papst Franziskus ist offenbar in Sorge über die von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf den Weg gebrachten Strukturmaßnahmen für die katholische Kirche in Deutschland: In einem Brief an vier ehemalige Mitglieder der Vollversammlung des Synodalen Wegs (Bild), verurteilt der Papst den Synodalen Ausschuss, der jüngst in Essen erstmals zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkam.
In dem persönlich unterzeichneten Schreiben an die Moraltheologin Katharina Westerhorstmann, die Theologin Marianne Schlosser, die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und die Publizistin Dorothea Schmidt betont Franziskus, er teile die Sorge „über die inzwischen zahlreichen konkreten Schritte“, mit denen sich große Teile der deutschen Ortskirche „immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen“.
Papst Franziskus ist offenbar in Sorge über die von der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) auf den Weg gebrachten Strukturmaßnahmen für die katholische Kirche in Deutschland: In einem Brief an vier ehemalige Mitglieder der Vollversammlung des Synodalen Wegs verurteilt der Papst den Synodalen Ausschuss, der jüngst in Essen erstmals zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkam.
Der Brief ist auf den 10. November datiert
In dem persönlich unterzeichneten Schreiben an die Moraltheologin Katharina Westerhorstmann, die Theologin Marianne Schlosser, die Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz und die Publizistin Dorothea Schmidt betont Franziskus, er teile die Sorge „über die inzwischen zahlreichen konkreten Schritte“, mit denen sich große Teile der deutschen Ortskirche „immer weiter vom gemeinsamen Weg der Weltkirche zu entfernen drohen“.
Zu diesen Schritten gehören nach den Worten des Papstes auch die Konstituierung des Synodalen Ausschusses, „der die Einführung eines Beratungs- und Entscheidungsgremiums vorbereiten soll, das in der im entsprechenden Beschlusstext umrissenen Form mit der sakramentalen Struktur der katholischen Kirche nicht in Einklang zu bringen ist“. Mit jenem Gremium spielt Franziskus auf den geplanten sogenannten „Synodalen Rat“ an. Dessen Einrichtung habe der Heilige Stuhl bereits in einem Schreiben vom 16. Januar dieses Jahres untersagt.
Die nun erneut vom Papst zum Ausdruck gebrachte Kritik geht weiter: „Anstatt das ,Heil‘ in immer neuen Gremien zu suchen und in einer gewissen Selbstbezogenheit die immer gleichen Themen zu erörtern, wollte ich in meinem ,Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland‘ die Notwendigkeit des Gebets, der Buße und der Anbetung in Erinnerung rufen und einladen, sich zu öffnen und hinauszugehen, ,um unseren Brüdern und Schwestern zu begegnen, besonders jenen, die an den Schwellen unserer Kirchentüren, auf den Straßen, in den Gefängnissen, in den Krankenhäusern, auf den Plätzen und in den Städten zu finden sind‘“. Er sei überzeugt, so Franziskus: „Dort wird der Herr uns den Weg zeigen.“
Westerhorstmann, Schlosser, Gerl-Falkovitz und Schmidt waren allesamt Delegierte des Synodalen Weges, ehe sie im Februar dieses Jahres kurz vor Beginn der fünften Synodalversammlung geschlossen ihr Mandat niederlegten. Die Kirche habe sich auf dem Synodalen Weg, der zentrale katholische Lehren und Überzeugungen in Zweifel gezogen habe, immer mehr von der Weltkirche entfernt, begründeten die vier ehemaligen Mitglieder der Synodalversammlung damals ihre Entscheidung.
Papst antwortet vier ehemaligen Synodalen direkt
Bereits vor gut einem Jahr, im Oktober 2022, hatten sie sich in einem Brief an Franziskus gewandt und ihre Sorge über die Methoden und Ziele des Synodalen Wegs zum Ausdruck gebracht. Kürzlich richteten die vier ehemaligen Synodalen abermals ein Schreiben an den Papst, in dem sie ihre Bedenken über den Synodalen Ausschuss und die fortschreitenden Maßnahmen zur Vorbereitung eines Synodalen Rates unterstrichen. Das nun von Papst Franziskus verfasste Schreiben ist eine direkte Antwort auf den zweiten Brief der vier Frauen.
Gegenüber der „Welt“ erklärte Westerhorstmann: „Es hat uns überrascht, dass uns der Papst innerhalb weniger Tage geantwortet hat.“ Dass der Brief des Papstes genau das Datum trage, an dem sich der Synodale Ausschuss konstituiert hat, „ist aus unserer Sicht möglicherweise kein Zufall“. Man sei dankbar für die Klarheit der Worte des Papstes, so Westerhorstmann. Die Sorge um die Einheit sei nicht nur für Deutschland relevant, „sondern ist für die ganze Weltkirche von großer Bedeutung“.
Anfang November hatte der Synodale Ausschuss im Rahmen seiner konstituierenden Sitzung in Essen seine Satzung und Geschäftsordnung verabschiedet. Die Hauptaufgabe des Gremiums ist es, einen vom Vatikan verbotenen Synodalen Rat vorzubereiten. Der Synodale Ausschuss soll bis 2026 regelmäßig tagen. Beschlüsse sollen mit einer Zweidrittelmehrheit aller anwesenden Mitglieder gefasst werden. Damit besteht eine Vetomacht gegen alle teilnehmenden Bischöfe.