Schulen wünschen sich rechtssichere Regeln, die Landesschülervertretung hingegen appelliert indes, die Chancen von KI zu nutzen. An Hamburger Schulen haben sich einige Schüler offenbar von künstlicher Intelligenz (KI) bei den Abiturprüfungen helfen lassen, wie der NDR berichtet hat. Eigentlich müssen Schüler vor den Klausuren ihr Smartphone abgeben. Einigen Prüflingen sei es jedoch offenbar gelungen, diese Hürde zu umgehen oder ein zweites Gerät mitzunehmen. In mindestens einem Fall habe eine Lehrkraft während einer Abiprüfung ein Handy entdeckt, auf dem ein Programm wie ChatGPT gewesen sei, so der NDR.
Das Programm kann mithilfe von KI in Sekundenschnelle ganze Texte zu komplexen Fragestellungen generieren. Der ertappte Schüler in Hamburg habe den Betrugsversuch eingeräumt.
Bei Verdacht wenig rechtliche Handhabe
In anderen Fällen gestalte sich die Überführung jedoch nicht so einfach: Einige Lehrkräfte seien bei der Korrektur von Klausuren in diesem Jahr misstrauisch geworden: So seien Teilaufgaben darin extrem stark gelöst worden, andere hingegen sehr schwach.
Der Vorsitzende der Vereinigung der Hamburger Gymnasialschulleitungen, Christian Gefert, geht laut NDR-Bericht von Einzelfällen aus. Er fordere jedoch klarere und rechtssichere Regeln im Umgang mit KI im Unterricht.
Landesschülervertretung: Lieber Chancen von KI nutzen
Ein Sprecher der Landesschülervertretung Schülerkammer Hamburg verleiht dem Thema indes einen anderen Fokus: Es sei zwar richtig, dass ChatGPT eine neue Art des Schummelns ermögliche, Schummeln an sich sei aber nicht neu an der Schule. Er sehe deshalb keine problematische Entwicklung. Man müsse sich lediglich an die neue Technologie anpassen. „Wie an jede andere auch“, so der Sprecher.