Nicht über das Europa selbstzerstörerischer Kriege deren einen wir gerade mittten in Eurppa mit dem widerwärtigen Überfall des von Putin angezettelten Krieges gegen die Ukraine erleben – mit den Köpfen voller Hass, Nationalismen und politischer Tricks – sondern es ist ein Europa der Vernunft.
Der Teilchenphysiker und Buchautor Brian Greene über die Zersplitterung des Raums, das Wesen der Zeit und die Geburt des Universums aus einem unvorstellbar winzigen Korn. Als Physiker an der New Yorker Columbia University arbeitet Greene an der so genannten Superstring-Theorie, die den fundamentalen Aufbau aller Materie beschreiben soll. Dabei sieht er sich gezwungen, selbst das Fundament allen Denkens in Frage zu stellen: Raum und Zeit.
Als Autor sorgte Greene bereits mit seinem Bestseller „Das elegante Universum“ für Aufsehen, in dem er den Stand der String-Theorie beschreibt. In seinem Buch „Der Stoff, aus dem der Kosmos ist“ versucht er nun, seine Theorien in ein Szenario der Weltentstehung einzubetten.
Kann es eine Aufarbeitung der Vergangenheit geben, wenn als einzige Institution der Geheimdienst den Zusammenbruch der Sowjetunion überdauert hat?
Nikolai Epplée umreißt in seinem fesselnden Buch die Unterdrückungsmethoden der Sowjetherrschaft von der Oktoberrevolution bis zu Stalins Tod und die anschließenden Versuche, ihre Opfer zu rehabilitieren. Eine »Versöhnung« von oben spricht die Bürger von Schuld und Verantwortung frei, während Initiativen von unten, wie die im Dezember 2021 verbotene Menschenrechtsgesellschaft Memorial, Millionen von Toten ihre Namen zurückgeben. Vergleichend blickt er auf Länder wie Argentinien, Deutschland, Japan, Polen, Spanien und Südafrika. Ob Schlussstrich, juristische Aufarbeitung oder Wahrheitskommissionen – was lässt sich daraus lernen?
Welche Folgen das Ausbleiben der Vergangenheitsbearbeitung für die russische Gesellschaft hatte, zeigt sich heute dramatischer als je zuvor. Wie dennoch zu einem produktiven Umgang mit der Vergangenheit gefunden werden könnte – das ist Thema dieser eindringlichen Studie, die seit Kriegsbeginn ein Bestseller ist.
Kinder des Sturms schildert die “Erlebnisse einer Mutter, deren Tochter im Juli 1946 in den Wirren von Flucht und Vertreibung verloren geht und scheut sich bei dem traurig-ernsten Thema nicht, überspitzte Melodramatik und mystische Esoterik auf die Leinwand zu bringen”.
Juli 1946. Das Gebiet um das schlesische Gleiwitz kommt zu Polen. Die deutsche Familie Herrmann – Rosemarie (Felicitas Woll) mit ihren beiden Kindern Maria (Magali Greif) und Jojo (Alexander Kalodikis), ihre Schwester Bettina (Inga Birkenfeld) und der Vater Erich Herrmann (Hermann Beyer) – versucht sich in den Westen durchzuschlagen. Am Bahnhof herrscht Chaos und im Gedränge verliert die Familie die 11jährige Maria. Die Mutter kommt nach Stuttgart und bemüht sich mehrere Jahre, ihre Tochter wiederzufinden.
Die nun eingepreisten „wahren Kosten“, so die Werbebotschaft, sollen den Verbraucher auf die „sozialen und ökologischen Auswirkungen“ der Produkte aufmerksam machen, die sich sonst nicht im Verkaufspreis widerspiegeln. Das ist blanker Hohn, tragen doch die marktbeherrschenden vier Konzerne des deutschen Lebensmitteleinzelhandels durch ihre Dumpingpreise und Erpressung der Bauern zu genau den nun kritisierten Bedingungen bei. Zynisch ist zudem, dass wieder einmal indirekt die Schuld auf den Verbraucher ausgelagert wird. Der solle sich – so die Botschaft – besser bio oder noch besser vegan ernähren. Das sei dann gut für die Gesellschaft, die Umwelt und das Klima. Wie sich der Verbraucher das erst recht angesichts der massiv gestiegenen Lebensmittelpreise leisten soll, verrät Penny freilich nicht. Und dass Penny mit Bio- und veganen Produkten höhere Margen realisieren kann, steht natürlich auch nicht in der Werbung.
Die Debatte um „zu billige Lebensmittel“ ist keineswegs neu und in der Tat verzwickt. Auf der einen Seite sind immer mehr Menschen auf bezahlbare Lebensmittel angewiesen, aber auf der anderen Seite sind die meisten Lebensmittel natürlich in der Tat „zu billig“. Die Kollateralschäden der aufgerufenen Dumpingpreise für Fleisch und Molkereiprodukte sind Umweltschäden, Nitrate im Grundwasser, schlechte Löhne und natürlich nur noch katastrophal zu nennende Tierwohlbedingungen. All dies ist Fakt, jedoch würde ein höherer Preis an diesen negativen Rahmenbedingungen monokausal auch nichts ändern.
Die isolierte Forderung nach höheren Lebensmittelpreisen ist grotesk. Edeka, Rewe, Lidl und Aldi könnten auch die Preise erhöhen, ohne dass dies direkte Auswirkungen auf die Produktionsbedingungen hat. Schon heute sind die Margen bei diesen Produkten oftmals verschwindend gering. Discounter und Supermärkte verzichten bei diesen Produkten sogar häufig auf Margen und nutzen Aktionsangebote, um die Kunden in den Markt zu locken und dann über die höheren Margen der anderen verkauften Produkte Renditen zu erzielen. Leidtragende dieser Entwicklung sind vor allem die Bauern, die von der Einkaufsmacht der vier Handelskonzerne, die zusammen 85 Prozent des deutschen Lebensmittelmarktes unter sich ausmachen, die Einkaufspreise diktiert bekommen.
Dass die Reduzierung der nicht eingepreisten „sozialen und ökologischen Auswirkungen“ bei der Einkaufspolitik der Handelsketten eine Rolle spielen würde, kann getrost als „Greenwashing“ bezeichnet werden. Auch die Penny-Gruppe, die nun aus Werbezwecken die Kollateralschäden dieser Praxis beklagt, ist für ebendiese Kollateralschäden im hohen Maße mitverantwortlich. Wie soll der Bauer beispielsweise bessere – und damit teurere – Umweltstandards implementieren, wenn Penny seine Produkte am liebsten verramscht und die Einkaufspreise drückt? Milchpreise, die oft unter dem Einkaufspreis liegen, und Nackensteaks, die zur Grillsaison in Sonderaktionen für ein Euro das Stück feilgeboten werden, können nun einmal zu diesen Preisen nicht nachhaltig produziert werden. Und es sind nicht die Bauern, die für diese Dumpingpreise verantwortlich sind, sondern der Einzelhandel. Nun auf die Tränendrüse zu drücken und sich implizit selbst als Opfer der Umstände darzustellen, ist zynisch.
Ebenfalls zynisch ist es jedoch, wenn der Handel nun die Armut instrumentalisiert. Gerade die steigenden Lebensmittelpreise haben im letzten Jahr dazu geführt, dass sich immer mehr Menschen überhaupt keine nachhaltigen Lebensmittel mehr leisten können. Wenn das Konto leer ist, hat man keine Alternative und ist den Discountern am Ende sogar noch dankbar, wenn Lebensmittel dank der Dumpingpreise kein allzu großes Loch in die Budgetplanung reißen. Damit verteidigt der Einzelhandel auch immer wieder seine Einkaufspolitik. Zynismus. Man instrumentalisiert Armut als Ausrede für den Missbrauch der Marktmacht der großen Handelskonzerne, die ihrerseits den Bauern Dumpingpreise abpressen, zu denen nun einmal ökonomisch gar keine verantwortungsbewusste Produktion der Lebensmittel möglich ist.
Und nun sollen weniger finanzstarke Kunden auch noch indirekt für die Kollateralschäden, die mit der Produktion dieser Nahrungsmittel verbunden sind, verantwortlich gemacht werden. So lernen sie bei Penny beispielsweise, dass der preiswerte Maasdamer, der normalerweise 2,49 Euro in der 300g-Packung kostet, eigentlich 4,84 Euro kosten müsste – allein 84 Cent „wahre Kosten“ gehen dabei auf das Konto „Klima“. Aber was nützt diese Erkenntnis, wenn der sicherlich klimafreundlicher produzierte Biokäse so teuer ist, dass ihn sich viele Geringverdiener ohnehin nicht leisten können? Muss nun etwa die Rentnerin mit ihrem Penny-Maasdamer ein schlechtes Gewissen haben? Und der Besserverdiener mit seinem Biokäse ist fein raus? Prima, dann sei ihm ja der neue Audi Q8, die wohlverdiente Auszeit auf den Malediven und der Business-Trip nach New York vergeben. Und was hält Penny eigentlich davon, Erdbeeren aus Marokko oder Äpfel aus Südafrika aus dem Sortiment zu nehmen? Sind die etwa gut für das Klima?
Folgt man Penny, wäre es ohnehin am besten, man würde sich vom hauseigenen veganen „Schnitzel“ ernähren. Hier fällt der Aufschlag durch die „wahren Kosten“ mit fünf Prozent am geringsten aus. Das ist interessant, besteht das Produkt laut Zutatenlisten doch vor allem aus Wasser und Rapsöl, dem dann 20 weitere, oft chemische Zusätze hinzugegeben wurden. Man darf vermuten, dass bei diesem „hochverarbeiteten Lebensmittel“ die Zutatenkosten so gering sind, dass Penny – anders als bei natürlichen Lebensmitteln wie beispielsweise einem Schweine- oder Kalbsschnitzel – eine gewaltige Marge erzielen kann. Ob man die Welt mit diesem Chemieprodukt rettet, sei dahingestellt; für Penny dürfte es sich jedoch finanziell lohnen, wenn der Kunde statt zum margenschwachen „Dumping-Schweineschnitzel“ zum margenstarken veganen „Schnitzel“ greift. Und selbst der empfohlene Umstieg von konventionellen Produkten auf Bioprodukte ist für den Einzelhandel alles andere als Altruismus.
„Bio schafft Marge“, titelte vor einiger Zeit das Handelsblatt. Während der Lebensmitteleinzelhandel mit konventionellen Lebensmitteln aufgrund der eigenen Dumpingpreise bestenfalls sehr geringe Margen realisieren kann, ist dies bei Bioprodukten anders. So gesehen macht Pennys Werbekampagne durchaus Sinn – nicht für den Kunden und nicht für das Klima, dafür aber umso mehr für Penny selbst. Auch das ist Zynismus in Reinkultur.
Das scheinen auch die Verbraucher zu vermuten. So schaffte es die Tagesschau anscheinend bei einem „Ortstermin“ in einem Penny nicht einmal, einen Kunden zu finden, der vor der Kamera etwas Positives zu Pennys Aktion sagen wollte. Was machte man? Man ließ eine Produktionsassistentin Penny loben – freilich ohne dies transparent zu machen.
Nikolai Erwin startete am 2. Juli 2022 seinen „Long Walk 4Assange.“ Ganze 1200km wird er für Julian Assange zu Fuß, von Hamburg nach London, zurücklegen.
Ein Interview mit Kolja können Sie auf den Nachdenkseiten lesen.
26. August 2022 Julian Assange legt Berufung am Londoner High Court ein
4. Juli 2022 Mexikos Präsident Andrés Manuel López stellt sich hinter Assange
„Ich rufe die USA auf, Assange zu begnadigen. Wenn sie das nicht machen, werden sie auf ewig beschmutzt bleiben. Und wir müssen schon jetzt mit der Kampagne beginnen, dass, wenn sie Assange in die Vereinigten Staaten bringen und dort verurteilen, wir die Kampagne starten, dass die von den Franzosen überreichte Freiheitsstatue, die in New York steht, abgebaut wird. Denn sie (die USA) sind schon längst nicht mehr Symbol der Freiheit.“
6. Juli 2022 Pressemitteilung der Linken
Der Petitionsausschuss verurteilt die Verfolgung des Journalisten und Wikileaks-Gründers als Angriff auf die Pressefreiheit…
„Der Deutsche Bundestag verurteilt zum ersten Mal die psychologische Folter des Journalisten Julian Assange in britischer Haft und den damit verbundenen Angriff auf die Pressefreiheit in Deutschland und Europa aufs Schärfste. Die Berücksichtigung einer entsprechenden Petition heute im Petitionsausschuss ist ein Handlungsauftrag an die Ampel-Regierung, sich für die Freilassung von Julian Assange stark zu machen“, erklärt Sören Pellmann, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Petitionsausschuss.“
Free Assange Gruppe Mannheim-Heidelberg
„Journalismus bedeutet, Sachen zu drucken, die jemand nicht gedruckt sehen will. Alles andere ist Werbung“
Verleger William Randolph Hearst
17.06.2022 Grünes Licht für die Auslieferung Assanges an die USA
Heute 17.06.2022 hat die britische Innenministerin Priti Patel grünes Licht für die Auslieferung Julian Assanges an die USA gegeben.
Julian Assanges Verbrechen bestand darin, dass er Kriegsverbrechen und Korruption im Irakkrieg und Afghanistan aufgedeckt hat. In den USA drohen ihm deshalb nun 175 Jahre Haft oder gar die Todesstrafe.
Bitte unterzeichnet dieses Petition https://dontextraditeassange.com/petition/
Leitet sie an Eure Organisationen, Parteien und Gruppen weiter, sendet sie an Eure Kinder und Eure Omas und Opas. Lasst jeden Menschen wissen, wie hier die Menschenwürde und unsere freiheitlichen Werte mit Füßen getreten werden.
Es stehen nicht mehr und nicht weniger als unsere demokratischen Werte und die Pressefreiheit auf dem Spiel.
Wir danken Euch recht herzlich
Bankrotterklärung der Bundesregierung zum Fall Assange
Journalismus ist kein Verbrechen
Die Free-Assange Gruppe Mannheim/Heidelberg trifft sich in der Regel 1x im Monat, abwechselnd in Heidelberg oder Mannheim.
Julian Assange, der neben Edward Snowden, wohl bekannteste Whistleblower sitzt unschuldig im Hochsicherheitsgefängnis in Belmarsh in Großbritannien. Am 05. Januar 2022 waren es 1000 Tage, dass Julian Assange in Isolationshaft gefangen gehalten wird.
Es ist ein Skandal sondergleichen, dass ein investigativer Journalist gefangen gehalten und gefoltert wird, weil er Korruption und Kriegsverbrechen aufgedeckt hat, während die Verantwortlichen dieser Verbrechen in Freiheit leben können.
Die Öffentlichkeit über diese Ungerechtigkeiten die Öffentlichkeit zu informieren haben wir uns zum Ziel gesetzt.
Weiterhin sammeln wir Spendengelder um die Familie von Julian Assange zu unterstützen, welche die hohen Prozesskosten zu tragen hat.
Aus diesem Grund sind wir 1x jeden Monat entweder in Mannheim oder Heidelberg mit einem Infostand/Mahnwache in der Fußgängerzone vertreten. Wir heißen Jeden herzliche willkommen, der bei uns mitarbeiten möchte.
Deutschkenntnisse verbessern und bei gemeinsamer Freizeit neue Kontakte knüpfen: das ist für 18 junge Geflüchtete in der Sommerschule möglich. Noch bis zum 8. August läuft der Ferienkurs an der beruflichen Johannes-Gutenberg-Schule im Heidelberger Stadtteil Wieblingen. Das Angebot wird alljährlich vom Amt für Schule und Bildung der Stadt Heidelberg organisiert. Die Volkshochschule Heidelberg gestaltet kostenlos den Sprachunterricht. Bürgermeisterin Stefanie Jansen, Schulamtsdirektorin Florence Brokowski-Shekete vom Staatlichen Schulamt Mannheim sowie Prof. Dr. Jürgen M. Bauer und Prof. Frieder Hepp vom Rotary Club Heidelberg besuchten die Sommerschülerinnen und -schüler am 3. August 2023. Der Rotary Club Heidelberg unterstützt die Sommerschule mit 3.000 Euro.
Man kennt das Bild: so schmählich, so schmachvoll. Gealterte Schauspieler: Die Augen erloschen, haschen sie nach den spärlich applaudierenden Händen, der Rücken will sich nicht mehr beugen, doch man meint, sie leckten vom Bühnenboden noch den letzten fahlen Schein des ausblendenden Scheinwerferlichts auf. Quälende Erinnerung an den herrlichen Theatermagier Minetti, der seinen Text vergessen hat. An die androgyne Celluloid-Fee Marlene Dietrich, die im schauerlichen „Gigolo“-Film eine Karikatur ihrer selbst bot und nur am einst berühmten Piano lehnend sich noch aufrecht halten konnte. Faltige Münder, die den allerletzten Beifall aufschlabbern.
Aufhören zur rechten Zeit muss sehr schwer sein.
Es sind schon auf den ersten Blick beunruhigende Nachrichten, die der EU-Klimawandeldienst Copernicus (englisch: Copernicus Climate Change Service – C3S) veröffentlicht: Am 31. Juli 2023 lag die durchschnittliche Temperatur der globalen Meeresoberflächen bei exakt 20,9648 Grad Celsius – und damit über dem bisherigen Rekord aus dem Jahr 2016. Allerdings ist es im Vergleich zu 2016 nur ein äußerst knapper Anstieg von ganz genau 0,0188 Grad. Damals lag der höchste Wert bei aufgerundet 20,95 Grad Celsius.
Ist der neue Temperaturrekord also nur viel Lärm um nichts? Leider nein, denn er passt zur allgemeinen Tendenz in diesem Jahr. Und die zeigt konsequent nach oben.
Die Weltmeere erwärmen sich immer stärker
Seit April verharrt die weltweite durchschnittliche tägliche Oberflächentemperatur der Ozeane (ohne die Polarregionen) auf Rekordwerten – sie ist schlicht deutlich zu warm für die jeweilige Zeit im Jahr. So hatten die täglichen maritimen Durchschnittstemperaturen laut Analysen von Copernicus schon am 19. Juli bei aufgerundet 20,94 Grad Celsius gelegen.
Hinzu kommen weiterhin Rekordtemperaturen des Oberflächenwassers im Nordatlantik. Im Juni meldete Copernicus im gesamten Nordatlantik mit durchschnittlich 0,91°C die höchsten Aufzeichnungen für diesen Zeitraum.
Und laut Daten der US-Ozeanografie- und Wetterbehörde NOAA erreichte die Meeresoberfläche im Nordatlantik nach vorläufigen Messungen mit 24,9 Grad in der letzten Juliwoche dieses Jahres sogar die höchste Temperatur aller Zeiten. NOAA-Wissenschaftler Xungang Yin sagte der Nachrichtenagentur AFP, man erwarte, dass die Meeresoberflächentemperatur „im August weiter ansteigt“. Normalerweise erreicht der Nordatlantik nach Angaben der Behörde seine Höchsttemperatur Anfang September.
Hitzewelle der höchsten Kategorie im Nordatlantik
Bereits im Juni habe sich der Nordatlantik in einer maritimen Hitzewelle der höchsten Kategorie befunden, erklärte damals Samantha Burgess vom Copernicus-Klimawandeldienst im Gespräch mit der DW. Man gehe davon aus, dass es deswegen zu weiteren großen Fischsterben komme werde. Außerdem bestehe die Gefahr, dass sich im Nordatlantik verstärkt Stürme bildeten.
„Bislang haben die Ozeane 90 Prozent der gestiegenen Treibhausgase aufgenommen – sie wirken also wie ein Schwamm. Aber ob das noch so sein wird oder was ansonsten passiert, wenn sie immer heißer werden, das wissen wir schlicht nicht“, so Burgess zur DW.
„Diese Situation ist extrem. Wir haben schon früher maritime Hitzewellen erlebt, aber diese ist sehr anhaltend und über eine große Fläche verteilt“ im Nordatlantik, sagte auch Karina von Schuckmann vom Forschungszentrum Mercator Ocean International der AFP.
Rekordtemperaturen im Mittelmeer
Auch im Mittelmeer brachen die Wassertemperaturen in diesem Jahr bereits den Rekord. So teilten spanische Forscher Ende Juli mit, dass der Tagesmittelwert der Meeresoberflächentemperatur bei 28,71 Grad Celsius gelegen habe. Die Mittelmeerregion, die im Juli von Rekordtemperaturen heimgesucht wurde, gilt seit langem als ein Hotspot des Klimawandels.
„Temperaturen im Meer sind ein absoluter Masterschalter“, so Thorsten Reusch, Biologe am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. Kleinste Veränderungen könnten das globale Klimasystem durcheinanderwirbeln. „Was wir jetzt sehen, ist jenseits aller bisher aufgezeichneten Wassertemperaturen. Das ist auf jeden Fall bemerkenswert bis bedenklich.“
Die hohen Oberflächentemperaturen der Ozeane fallen zudem mit der Entwicklung von El-Niño-Bedingungen zusammen, einer Periode mit überdurchschnittlich warmem Oberflächenwasser im tropischen Pazifik. Dieses natürlich vorkommende Klimamuster, das von der WMO am 4. Juli ausgerufen wurde, führt in vielen Regionen und im Ozean zu einer höheren Wahrscheinlichkeit extremer Hitze.
Rekordhitze auch an Land: „Vorgeschmack auf die Zukunft“
Generell war der diesjährige Juli von Extremen und Rekorden begleitet. Nach UN-Angaben ist er höchstwahrscheinlich der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und vermutlich seit tausenden Jahren „beispiellos“. Insbesondere Teile von Europa, Asien und Nordamerika waren von Hitzewellen und verheerenden Waldbränden betroffen. Die sei ein Vorgeschmack auf die Zukunft des Klimas auf der Welt, warnten die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus.