Der Nahostkonflikt wird unter dem Einfluss des Irans und der Hamas immer mehr unter religiösen Vorzeichen gesehen. Aber Religion unterminiert in allen Weltreligionen immer aggressiver die Ideen der Aufklärung und der Demokratie. Auch die demokratischen Länder selbst sind von dieser Erosion der Rationalität betroffen. Der – unter anderem – israelisch-palästinensische Konflikt wird zunehmend religiös aufgeladen und dadurch weiter radikalisiert.
Als aber am vergangenen Montag um 10 Uhr die Registrierung für das Geschenk starten sollte, war die entsprechende Webseite vom Fernweh der vielen Deutschen offenbar überlastet. Jedenfalls war sie erst einmal nicht erreichbar. Der Start der Aktion wurde zunächst um eine halbe Stunde nach hinten verschoben, doch die meisten der jungen Menschen, die sich um ein Ticket bemühten, sahen lediglich eine Fehlermeldung.
Wunschdenken nämlich – das muß gesagt und geschrieben werden dürfen – (hierzulande jedenfalls) bestimmte dessen Wahrnehmung von diesem Coup am letzten Samstag.
Die Vorstellung, dass sich dieser putinistisch-faschistoide Machapparat in internen Fraktionskämpfen selbst zerlegen könnte, hat etwas Verführerisches.
Sie vermittelt die Illusion, wir könnten als unbeteiligte Beobachter dabei zusehen, wie sich die Bedrohung durch das putinistische Terrorsystem von alleine aus der Welt schafft.
Damit würde es uns im Westen erspart bleiben, eine wahrscheinlich sehr lange währende Konfrontation mit dieser aggressiven Macht durchzustehen.
Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben geschieht überall. Eine persönliche und überraschende Perspektive auf diesen Veränderungsprozess nimmt Ewald Frie ein: Am Beispiel seiner Familie aus dem Münsterland beschreibt er Spannungen, die sich zwischen Stadt und Land entwickelt haben und uns gegenwärtig intensiv beschäftigen. In seiner verblüffend einfachen und zugleich poetischen Sprache schafft Frie Zugang zu einer Welt im Wandel – immer empathisch, aber nie nostalgisch. Auf der Basis von Interviews mit seinen Geschwistern hat Ewald Frie ein tiefes und gleichzeitig zugängliches und unterhaltsames historisches Sachbuch verfasst. Diese Alltagsgeschichte geht von leicht zu übersehenden Details aus und entwickelt große Gedanken. Ein inspirierendes Beispiel für innovative Geschichtsschreibung.
Jurybegründung Sachbuch des Jahres 2023
Alle europäischen Nationen definieren ihren Charakter und ihre Eigenständigkeit über die Auseinandersetzung mit historischen Aggressoren. Da diese in Nachbarländern oft als militärische Helden verehrt werden, steckt in solchen Geschichtsbildern seit jeher ein großes Konfliktpotential. Ein Konsortium, das interdisziplinär und mit einer gesamteuropäischen Perspektive arbeitet, analysiert die Deutungen fremder und landeseigener Aggressoren (mehr …)