Dieses Bild zeigt eine Spinne. Die spanischen Eroberer berichteten im 16. Jahrhundert das erste Mal von den Linien, sahen sie aber natürlich nur am Boden und nicht aus der Luft. Die Figuren wurden erst erkannt, als in den 1920er Jahren öfter Flugzeuge über die Wüste flogen.
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Im Südwesten von Peru, 50 Kilometer vom Ozean entfernt, haben Völker zwischen 800 vor und 600 nach Christus gigantische Bilder in den Boden gescharrt. Sie sind nur von Hügeln oder dem Flugzeug aus zu erkennen. Die nahe gelegene Stadt Nazca (auch Nasca geschrieben) gab den über 1.500 Scharrbildern ihren Namen. Sie bedecken eine Fläche von über 500 Quadratkilometern und bestehen aus Linien, die bis zu 20 Kilometer lang und wenige Zentimeter tief sind. Einzelne Bilder sind bis zu 285 Meter groß. Kürzlich wurde eine Katze neu entdeckt. Sie ziert einen Wüstenhügel und misst 37 Meter. Unter anderem gibt es auch Affe, Pelikan, Kolibri, Spinne, Baum, Echse und einen Menschen. Einige Forscher sehen in den Linien Botschaften an die Götter, andere einen Kalender oder Prozessions-Wege für Fruchtbarkeits-Rituale. Unsere Fotogalerie zeigen ihnen die spektakulärsten Moti
Die Kultur der Nazca
Die Nazca besaßen keine Schrift. Wie sich das Volk selbst nannte, wissen wir daher nicht. Deshalb erhielt es von Wissenschaftlern den Namen der nahe gelegenen Stadt. Sie lebten 200 vor bis 600 nach Christus in Wüstenoasen. Die bildeten sich an Flüssen, die aus den Anden herunterkamen.
Zahlreiche Keramikgefäße, kunstvoll bemalt, sind ebenso erhalten wie Tücher, Grab-Beigaben oder Mumien. Die Nazca lebten in Holz- und Schilfhütten. Lehmziegelhäuser sind nur in wenigen Fällen bekannt. Doch sie dachten sich ein aufwendiges Bewässerungssystem für den Ackerbau aus. Einige Forscher vermuten, dass die Bodenzeichnungen auch damit zu tun haben. Die
Scharrbilder, auch Geoglyphen genannt, schufen die Nazca, indem sie die dunklen Schichten des oxidierten Wüstengesteins aus dem Weg räumten. Dadurch kam der hellere Untergrund zum Vorschein.
Nicht nur die Nazca schufen Bodenbilder. Einige Motive sind so alt, dass die vorige Kultur der Paracas von 800 bis 200 vor Christus damit begonnen haben muss. Die Trockenheit in dem Gebiet bedeutete schließlich das Ende der Nazca. Als die Flüsse nicht mehr genug Wasser lieferten, versandeten die Oasen.