In Zeiten der Digitalisierung des Denkens taucht das Stichwort „künstliche Intelligenz“ immer wieder auf. Häufig bleibt aber unklar was das eigentlich ist und in vielen Diskussionen bewertetet man diese Technologie negativ. Dabei nutzen wir häufig im Alltag schon künstliche Intelligenz (KI) ohne es zu merken. Vor allem aber können wir KI für die Energiewende und den Klimaschutz nutzen. Dieser Beitrag zeigt eine ausführliche Beschreibung der künstlichen Intelligenz, sowie den Einssatz in der Praxis_
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Das Thema „Künstliche Intelligenz“ liest man heute häufig. So hat die Bundesregierung erst im November 2018 eine KI-Strategie beschlossen. Damit möchte sie die „Erforschung, Entwicklung und Anwendung von künstlicher Intelligenz in Deutschland auf ein weltweit führendes Niveau bringen“. Es geht also um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in einer Technologie, die wichtig für die Zukunft ist. In der Strategie heißt es aber auch, dass sie „eine verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Entwicklung und Nutzung von KI“ sicherstellen wollen.

Aber was bedeutet künstliche Intelligenz und was können wir uns darunter vorstellen? Der Begriff an sich ist sehr abstrakt und damit nicht leicht zu verstehen. Im Prinzip kann man sagen, dass es bei der künstlichen Intelligenz darum geht menschenähnliche Entscheidungen mit der Hilfe von vielen Daten, der Mathematik und der Informatik nachzubilden (Siehe Wikipedia-Definition). Es geht also um maschinelles Lernen, um die Verarbeitung von natürlicher Sprache und um künstliche neuronale Netze, bzw. Deep Learning. Es geht also um Anwendungen, wie SAP beschreibt, von Maschinen, die menschenähnliche Intelligenzleistungen wie Lernen, Urteilen und Problemlösen erbringen. Diesen Bereich der KI bezeichnet man auch als schwache KI, während die starke KI die gleichen intellektuellen Fertigkeiten, oder Fähigkeiten, haben soll, wie Menschen, oder diese sogar übertreffen soll. Letzteres ist noch eine reine Vision, während wir die schwache KI durchaus heute schon nutzen – vermutlich ohne es zu merken.

Künstliche Intelligenz in der Praxis

Denn um einen Bezug von künstlicher Intelligenz zur Praxis zu finden, müssen wir nicht in die Zukunft gehen. Manche von uns sprechen ja mit ihrem Smartphone oder anderen Gerät, ohne einen Hersteller zu nennen, und erhalten die passende Antwort oder Reaktion. Dies zeigt, dass die Geräte unsere Sprache verstehen und verarbeiten können. Das gehört auch zur künstlichen Intelligenz. Weitere Beispiele finden wir in den verschiedenen Assistenzsystemen von Fahrzeugen, die heute teilweise schon auf Fußgänger reagieren oder die Spur halten können. Oder, wer Texte in eine andere Sprache übersetzen möchte, findet heute hervorragende Übersetzungs-Dienste, die erstaunlich schnell und nahe an eine gute Übersetzung kommen.

Diese Dienste nutzen neuronale Netzwerke, ein Spezialgebiet der künstlichen Intelligenz, um die Texte zu verstehen und in andere Sprachen zu übersetzen. In einem anderen Gebiet der KI können wir heute schon die Wartung von Geräten, Maschinen, etc. anhand der Notwendigkeit, bzw. der Ausfallwahrscheinlichkeit ermitteln, dies nennt sich predictive maintenance.

Die künstliche Intelligenz hilft also bei Entscheidungen und der Lösung von Problemen mit der Hilfe von Daten und Algorithmen. Wenn Menschen diese Entscheidungen treffen und Probleme lösen sollten, würden sie ein großes Wissen (Daten) benötigen und müssten dieses sehr schnell verarbeiten können. Das ist praktisch nicht möglich. Es geht hier auch nicht um die Schaffung von Bewusstsein, oder um selbständig denkende Maschinen. Das wäre die starke künstliche Intelligenz, von der wir heute auch technisch noch weit sehr entfernt sind. Hinzu kommt bei dieser Disziplin auch die philosophische Frage was Intelligenz eigentlich ist. Damit wollen wir uns hier aber nicht aufhalten.

Chancen und Gefahren durch künstliche Intelligenz

Die ausführliche Definition der künstlichen Intelligenz ist notwendig, um die Chancen und Gefahren der KI zu erörtern. Erst wenn wir genau definiert haben um was es geht, können wir diskutieren, ob es uns einen Nutzen bringt oder eher gefährlich ist. Denn man muss beide Seiten ansprechen und nicht nur die Risiken oder die Chancen. Vielen Menschen fällt es aber heutzutage wohl schwer ein Thema von zwei Seiten zu betrachten, denn zumindest bei anderen Themen betrachtet man häufig nur die extremen Positionen.

So betrachten die, traditionell skeptischen, deutschen Bürgerinnen und Bürger künstliche Intelligenz eher negativ, wie eine Umfrage von YouGov im August 2018 ergeben hat. Auch wenn fast jeder Zweite ein ausgeglichenes Nutzen-Risiko-Verhältnis wahrnimmt, bewertet ein Viertel der Befragten das Risiko höher als den Nutzen. Nur 15 Prozent sehen den Nutzen der künstlichen Intelligenz höher als das Risiko. Dabei fällt in der Umfrage auf, dass mit steigendem Alter auch die Skepsis gegenüber der Technologie ansteigt.

Diese Umfrage zeigt auch ein differenziertes Bild von unterschiedlichen Anwendungen der KI. So betrachten die Befragten selbstfahrende Autos und die automatisierte Erstellung von Meldungen in der Zeitung weniger negativ. Die Durchführung von Vorstellungsgesprächen oder die Bewerber-Auswahl für einen Arbeitsplatz durch eine KI lehnen sie hingegen deutlich ab. Diese Ablehnung ist sogar deutlicher als gegen die Steuerung von Kriegswaffen durch eine KI.

Menschlichkeit bleibt uns wichtig

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Menschlichkeit weiter wichtig sein wird. Auch wenn wir Technik anwenden können, sollten wir sie nicht überall einsetzen wo es geht. Wir müssen auch weiterhin kritisch bleiben und mitdenken. Denn auch selbstlernende Algorithmen können Fehler beinhalten. Was ist, wenn die Datenbasis Fehler oder unerwünschte Effekte enthält? Die Beispiele in diesem Artikel geben uns ein deutliches Beispiel.

Aber ich möchte hier nicht nur Gefahren durch künstliche Intelligenz aufzeigen. Es gibt heute schon viele gute Anwendungen der KI, es kommt dabei dennoch auf die menschliche Intelligenz an. Der Nutzen der KI ist abhängig davon, wie wir sie einsetzen, wie wir sie mit Daten füttern und interpretieren. Dieser Bericht zeigt einige positive Beispiele für Chancen der künstlichen Intelligenz.

Beispiele für KI in Energiewende und Klimaschutz

Auch in den Gebieten Klimaschutz und Energiewende liegen große Chancen für den Einsatz der künstlichen Intelligenz. Diese fangen mit der wissenschaftlichen Untersuchung des Klimawandels und von extremen Wetterereignissen an. Einige Beispiele zeigen diese Artikel von Hackernoon und bei Forbes sind ebenfalls schöne Projekte aufgelistet. Dazu gehört eines von IBM, das Umweltdaten analysiert und Verschmutzungen vorhersagt. Ein anderes Projekt zeigt, wie Google mit Hilfe von Machine Learning den Energieverbrauch seiner Rechenzentren um 15 Prozent reduzieren konnte. Weitere Möglichkeiten sind smarte Bewässerungen oder smarte Heizungen, um Ressourcen zu sparen. Andere Beispiele sind die intelligente Vernetzung von erneuerbaren Energien und Energiespeicher mit dem Energiebedarf in einem intelligenten Stromnetz, sowie die Mobilität mit selbstfahrenden Fahrzeugen.

Diese Beispiele zeigen, dass man künstliche Intelligenz sehr sinnvoll einsetzen kann und etwas Gutes damit erreicht. Es ist eben nur eine praktische Verarbeitung mit Daten und die Intelligenz im Einsatz der Algorithmen liegt noch beim Menschen.

Juni 2023 | Allgemein, Essay, Gesundheit, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal | Kommentieren