Was Wunder, schließlich ist der amerikanische Autorenfilmer mit seiner sehr spezifischen Ästhetik „der Filmemacher der frühen Millennials“, schreibt in der SZ Max Scharnigg, der (wie zuvor Non-Millennial Hanns-Georg Rodek in der Welt) sich sorgt, dass Andersons Stil dank KI-Inflation zum Klischee gerinnt: „Für diese Proliferation kann Anderson nichts, aber irgendwie wirkt seine liebenswerte Retro-Psychose im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit doch ein bisschen gewöhnlich und plötzlich auch: gähn, immergleich. Andere große Ausstatter-Regisseure – Visconti, Altman, Ozon, Sorrentino – haben ja trotz aller Lust am Einrichten schon auch glaubhaft eine gute Story als Vorwand.“ Solche Sorgen macht sich Bert Rebhandl im Standard trotz KI-Schwemme nicht: Für ihn ist der Regisseur vielmehr ein gutes Beispiel dafür, wie man mit „ausgeprägter Individualität sehr populär werden kann, ohne deswegen Kompromisse eingehen zu müssen. Im Gegenteil nützt Anderson die Freiräume, die er sich erarbeitet hat, für durchaus radikale Experimente. In ‚Asteroid City‘ geht es nicht nur darum, dass ein Witwer (Schwartzman) und eine Witwe (Johansson) vielversprechende, dabei aber immer skeptische Blicke austauschen. Anderson bettet das in eine Art Medienarchäologie des mittleren 20. Jahrhunderts ein. … Anderson macht aus diesem Spiel der Ebenen seine eigene Relativitätstheorie, findet aber innerhalb dieses Settings so viele Momente wahrer Empfindung, dass man von einem Meisterwerk sprechen muss.“ Weitere Besprechungen im Tagesspiegel und in der FAZ.

Juni 2023 | In Arbeit | Kommentieren