Im Anfang war sowohl das Wort – wie hernach dann ja auch ein Gott Himmel und Erde schuf. Die Kartoffel aber nicht, die kannte auch der Allwissende (noch) nicht.
Niemand in Europa und im Orient kannte sie bis zur Neuzeit. Andernfalls hätten Eva und Adam sie mit blossen Händen aus dem Garten Eden gegraben und in heissem Bio-Rapsöl goldgelb frittiert, statt in einen sauren Apfel zu beissen.
Eine Postkarte von 1900 reimte sich das ähnlich zusammen: «Der Adam hätt’ im Paradies den Apfel nicht probiert, wenn Eva ihm zur gleichen Zeit Thüringer Klöss serviert.» Oder Schweizer Rösti. Oder Gratin, Kroketten, Gnocchi, Püree.
Der Apfel aus der Erde ist keine verbotene Frucht, auch keine Wurzel des Bösen, sondern botanisch gesehen eine Knolle. Sein Verzehr bringt keine Erkenntnis, er ist eine Offenbarung! Kartoffeln sind dermassen delikat und vielfältig. Den Illustrierten dieser Welt werden niemals «Die besten Rezepte mit Kartoffeln» ausgehen. Oh Gott, wir haben dem Kolonialismus einfach so viel zu verdanken.
Als der Ex-Schweinehirt Francisco Pizarro im 16. Jahrhundert das Reich der Inka vernichtete, soll er nicht nur deren Gold einkassiert haben, sondern auch deren eigentliche Existenzgrundlage, die «Papas». Ist ja eigentlich auch egal, wer; irgendein Konquistador hat die Kartoffel mit der Entdeckung, Eroberung und Ausblutung Südamerikas aus Peru nach Spanien verfrachtet. Eine Kiste ging 1565 direkt an Philipp II. Der schickte ein paar davon dem Papst, denn der Alte hatte Gicht, und es hiess, die Pflanze aus der Neuen Welt habe Heilkraft.
Anscheinend lag Philipps Genesungswunsch aber keine Gebrauchsanleitung bei, denn Pius IV. warf die peruanischen Perlen den Säuen vor. So erzählt man es sich, dokumentiert ist es nicht.
Auf einem aller Wege, die nach Rom führen, kam die Kartoffel aber definitiv dort an. Schweizergardisten führten sie 1590 in die Heimat ein – wo man sie auch erst mal ans Vieh verfütterte oder als exotische Topfpflanze betrachtete. Schon wieder: Perlen vor die Säue. Es dauerte 200 Jahre, bis das europäische Volk die Knolle als eben die köstliche Kostbarkeit erkannte, die sie ist – selbst im heutigen Deutschland, das so arg mit der Kartoffel assoziiert wird, dass Ausländer rohe und braunfaule Inländer «Kartoffeln» zurückschimpfen.
Die hübsche «verhasste Pöbelsfrucht»
Manche Denkblockaden lösen sich nie: Was der Bauer nicht kennt, lehnt er ab. Wozu das Feld räumen für ein unbekanntes Gewächs, wenn sich heimisches Getreide (das ursprünglich aus dem Nahen Osten kam) seit Jahrtausenden halbwegs bewährt hatte? Und wie sollte man diese Pflanze überhaupt essen?
Was steckt eigentlich in einer Kartoffel?
0,1% Fett, 2,1% Ballaststoffe, 77,8% Wasser,
14,8% Kohlenhydrate, 2,0% Eiweiss, 3,2% Sonstiges
Der Basler Arzt und Botaniker Gaspard Bauhin verlieh der Kartoffel 1596 ihren wissenschaftlichen Namen: Solanum tuberosum esculentum, essbarer, knolliger Nachtschatten. Der, wie er feststellte, «Blähungen» verursachte. Gelinde gesagt. Seine rohen Knollen, grünen Beeren und Blätter enthalten das Gift Solanin und verursachen hochdosiert unter anderem Bauchkrämpfe, Erbrechen, Wahnvorstellungen oder das Ableben des Verkosters. Mangels Aufklärung und Google-Suche bekamen das damals einige zu spüren. Schnell war die Kartoffel als «Teufelsfrucht» verrufen.
Und schon fühlte der Klerus sich berufen, sie zu verdammen und es besser zu wissen: Die «verhasste Pöbelsfrucht» sei die «Inkarnation des Bösen» – dort entsprungen, wo Luzifer mal auf den Boden gespuckt habe. Eine Pflanze aus derselben Familie wie Hexenkraut und Tollkirsche erschien ebenso dubios wie etwas, das unter der Erde gedeiht, wo sich ja irgendwo auch die Hölle befindet. Dass deren Blüten sich selbst bestäuben können, also selbstermächtigt sind, war die Höhe. Verbrennt sie! (Mmh, das riecht aber gut . . .). Der Adel drückte das «dämonische, vielfruchtige, lüsterne Gewächs» trotzdem kontinental durch. Nicht, weil er es essen wollte, sondern weil es ihm nützte.
Klassenspalter
In dem hochgelobten Buch «History and Social Influence of the Potato» beschreibt der britische Mediziner und Botaniker Redcliffe N. Salaman die Kartoffelpflanze als Klassenspalter. Sie nährte billig das Volk und die sozialen Unterschiede der Gesellschaft. Marie-Antoinette steckte sich deren zarte Blüten in ihre Perücken. Nicht, um wie so oft «einfache Bäuerin» zu spielen – als Statussymbol. Die weissen, rosigen und purpurnen Flore wurden hoch gehandelt wie Orchideen, schmückten Lust- und Ziergärten mit ihrer überirdischen Pracht. Die unterirdische Knolle wiederum galt den Oberen als Futter von und für Sklaven, eignete sich also bestens für Untertanen; und hatte eindeutig wirtschaftliche Vorteile: Die Kartoffelpflanze verzeiht Wetter und Witterung, braucht weniger Wasser als Weizen, wächst noch bis auf 4500 Meter über dem Meeresspiegel und liefert wesentlich mehr Ertrag als Getreide.
Das Volk war nach endlosen Missernten und Kriegen ausgezehrt. Die Knolle als Hauptnahrungsquelle sollte ihm langfristig das Maul stopfen. Satte Menschen schreien nicht. Und hungrige Menschen sind nicht geduldig.
Die Kartoffel musste sich auf dem neuen Kontinent erst akklimatisieren, schliesslich war sie aus den Hochanden kurze Tage und lange Nächte gewohnt. Anfangs reiften nur im Spätherbst Knollen; neue Züchtungen dauerten Jahre bis Jahrzehnte. Vor dem Appetit kam deshalb der Appell. Mit mindestens 15 «Kartoffelbefehlen» wollte Preussens König Friedrich der Grosse die Bauern seiner Provinzen ab 1746 dazu bringen, die «sog. Tartoffeln» anzubauen. Er schickte Beamte ins Feld und Pastoren als «Knollenprediger» auf Mission in nomine papae.
Auf seinen Gütern liess der Alte Fritz ein Kartoffelfeld von Soldaten bewachen, um die menschliche Neidkultur anzuregen: «Wo ist das Gras grüner? Und was wächst drunter?» Derselbe psychologische Schachzug wird dem französischen Pharmazeuten Antoine Parmentier nachgesagt. Die Anekdote scheint also eher nicht wahr zu sein. Sie bewirkte aber immerhin, dass heute Fremde Kartoffeln auf die Gräber der beiden legen (nach Antoine wurde ausserdem der Kartoffelpüree-Auflauf «Hachis Parmentier» benannt; Fritz hat aber nichts mit Pommes zu tun).
Habemus Papas
Buchstäblich in aller Munde war die Knolle ab Mitte des 18. Jahrhunderts wohl eher durch eine der bis zu dieser Sekunde erfolgreichsten Marketingstrategien: Sex sells. Von aussen betrachtet ist die Kartoffel nicht sonderlich appetitlich. Als Exot erlangte sie aber den Ruf der Erotik. In ganz Europas pries man sie als Lustmacher an. 1619 beschrieb besagter Gaspard Bauhin, damals Rektor der Uni Basel, was die «unschuldige Wurzel» in der Schweiz auslöste: «Unsere Leute rösten sie in der Asche wie Trüffel [. . .] Oder schneiden sie in Scheiben und giessen eine fette Sosse darüber und essen sie, sich zu erregen» – und riet: «In Wein gekocht, sind sie besonders hilfreich für alle, die die Blüte ihrer Jahre überschritten haben.»
Von der Notspeise zum Aphrodisiakum
Der nächste Schritt vom sexuellen zum kulinarischen Reiz war kurz. Endlich griffen die Menschen zu und begriffen, dass diese nussigen, buttrigen Knollen verdammt gut schmeckten. Und wie man billigen Schnaps daraus brannte. Wodka zum Beispiel, nachdem Peter der Grosse die Kartoffel seinem Volk 1697 von einer Hollandreise mitgebracht hatte. Der ganze Kontinent war bald im Kartoffelrausch, die Kunst und deren Schöpfer durchtränkt. Russlands Nationaldichter Alexander Puschkin bevorzugte seine Knollen gebacken. Goethe liess sich «alle Mittag 12 gute Kartoffeln» servieren, am liebsten mit Schale, und dichtete über den «Segen, der aus der Erde quillt» 1814 verzückt ins Tagebuch: «Morgens rund, mittags gestampft, abends in Scheiben, dabei soll’s bleiben.»
Im Vormärz besang Hoffmann von Fallersleben die Knolle 24 Verse lang
in seiner «Märkischen Nationalhymne»
Das erste grosse Werk Vincent van Goghs, das er 1885 schuf, zeigt Bauersleute beim Nachtmahl: «De Aardappeleters», «Die Kartoffelesser», sollte in Zeiten der beginnenden Industrialisierung den kräftigenden Bezug des Menschen zu Natur und Landwirtschaft ausdrücken. Tatsächlich wuchs die Bevölkerung überall dort, wo sich die Kartoffel durchsetzte, rapide an. Der berühmte deutsche Pathologe Professor Rudolf Virchow bemerkte 1852 auf einer Inspektionsreise durch den Spessart die grosse Anzahl (oft unehelicher) Kinder und sah den Grund «in dem exclusiven Kartoffelgenuss». Genau der wurde Europa zur selben Zeit zum Verhängnis.
Fall der heissen Kartoffel
Die Obrigkeits-induzierte Fixierung auf die Kartoffel hatte viele Leben gerettet. In Reinkultur raffte sie nun Millionen dahin. Erst verpestete ein aus Nordamerika eingeschleppter Pilz ihr Kraut und ihre Knollen und löste die grösste Hungersnot der europäischen Neuzeit aus. Kaum erholt, vernichtete der Kartoffelkäfer aus Colorado jahrzehntelang hektarweise Ernten. Völlig gedankenlos wurde nach und nach jedes freie kultivierbare Stück Boden zukartoffelt, besonders während des Zweiten Weltkriegs und danach: öffentliche Grünanlagen, Schrebergärten, Schulhöfe. In der Schweiz fanden sogenannte Anbauschlachten auch auf dem Zürcher Sechseläutenplatz statt. Man kam dem Hunger nicht mehr hinterher. Abertausende flohen damals nach Übersee.
Die durch Kartoffel-Missernten und Weltkriege verursachten Flüchtlingswellen spülten die französische und belgische Pommes-Pioniere in die Vereinigten Staaten. Deren Schnellimbisse wurden dort zu Fast-Food-Ketten supersized, die ab den siebziger Jahren Europa, selbst Russland, über Franchises mit fettigen Fritten fluteten. Den Begriff Couch-Potato für auf dem Sofa faulende und Fritten fressende Säcke gab es gratis dazu. Der American Way ist so was von invasiv.
Und was steckt in Pommes frites? Selbst frittiert,
mehr Mineralienund Proteine als in derselben Menge Apfel
Klassische Pellkartoffeln, wie Goethe sie schätzte, sind seither quasi Geschichte. Wir mögen die Knollen lieber zu Chips, Püreeflocken und Potato Wedges Mexican Style verkünstelt und versalzen – wenn überhaupt: Seit Jahrzehnten isst Europa immer weniger Kartoffeln. Die Schweiz, sonst Typ Spitzenreiter, liegt mit knapp 48 Kilogramm Knollen pro Kopf und Jahr weit unter dem gesamteuropäischen Durchschnitt. Die Iren, Letten und Polen verdrücken etwa das Doppelte.
Und dann das: 2022 wurde die Kartoffel zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Wieder dieser Fokus aufs Toxische! Was für ein mittelalterliches Mindset. Wir brauchen die Knolle nämlich dringender denn je. Nicht nur, weil Putin uns kein Getreide mehr gönnt. Auch, weil er uns nicht mehr in Frieden lässt. Und weil wir First-World-er unser zweites Paradies nachhaltig zerstört haben.
Multifunktionsknolle
«Der Mensch ist, was er isst», sagte seinerzeit Ludwig Feuerbach (der seine «diätische Lebensweise» gerne mit viel Wein runterspülte). Dieser bekannte Satz entstand unter Ächtung der Kartoffel. Feuerbach fand, sie mache kraftlos und dumm. Als ihn 1872 eine Lungenentzündung niederstreckte, hätte vielleicht ein warmer Kartoffelwickel geholfen? Die Gastrosophie lag dem Philosophen offensichtlich nicht. Kartoffeln sind nämlich ein astreines Überlebensmittel. Es gibt heute an die 7000 wilde und neue Kartoffelsorten. Zwei davon heissen Adam und Eva. Aus all ihnen können wir Stärke gewinnen. Kraft, um die Hölle der Gegenwart durchzustehen.
Von wegen «Ein Apfel am Tag, Arzt gespart»
Ein Erdapfel enthält weniger Zucker, mehr Protein und Mineralstoffe als dieselbe Menge Apfel. Auch mehr Vitamin C; auch noch frittiert. Ein wichtiger Schutz vor freien Radikalen wie Viren und Impfgegnern; und vor Skorbut, an dem Seefahrer reihenweise verreckten, ehe sie Kartoffeln verschifften. Die Knolle liefert ausserdem diverse «Gute-Laune-B-Vitamine». Wichtig, um nicht ganz vom Verstand abzufallen.
Nahezu unbegrenzt einsetzbar
Kartoffeln sind ein Prepper-Traum. Man muss sie nicht dreschen, mahlen und backen. Man muss sie nicht in Coop und Migros hamstern. Kartoffeln kann noch der kleinste Mann auf kleinstem Raum anbauen. Im Jutesack auf dem (französischen) Balkon (oder halt auf dem Fensterbrett). Alle drei Monate, wenn man sich richtig Mühe gegeben hat oder sehr, sehr dumm ist, wird man die dicksten Kartoffeln ernten. Im Keller gelagert und gefroren halten sie sich lange. Gefriergetrocknet brachten sie die Inka 300 Jahre durch schlechte Zeiten. Diese «Chuños» im Nachtfrost der Anden, oder halt in der Tiefkühltruhe. Wem die Knolle immer noch zu vulgär ist, kann sie mit Trüffel behobeln, bis nichts mehr nach Arme-Leute-Essen aussieht, und dabei laut sinnieren, dass ja die Edelknolle, italienisch tartufolo, der deutschen Tartuffel ihren Namen gab.
Man muss die Knolle aber nicht mal essen. Im Gegensatz zu Zuckerrohr, Baumwolle und Kokastrauch hat die Kartoffelpflanze nicht nur die Welt verändert, sie ist nahezu unbegrenzt einsetzbar. Was sie alles hergibt, fasste der Mediziner Christian Friedrich von Reuss bereits 1794 unter dem sperrigen Titel «Ueber den vortheilhaftesten Anbau und die beste Benutzung der Kartoffeln zu Mahlzeiten, Brantewein, Puder, Stärke, Seife, Lichter, Sauerteig u(nd) dergl(eichen)» zusammen. «Derg(leichen)» sind: Kaffee, Bier, Essig, Käse, Shampoo, Waschpulver, Wurst. Kartoffeln eignen sich auch speziell für unsere gegenwärtigen Katastrophen: als rezyklierbare oder essbare Verpackung; als Bauplatten, die drei Londoner aus dem Abfall von Pommes-Hersteller McCain pressen; als Bio-Ethanol für Ottomotoren; als Kunstschnee aus Stärke für die Pisten, die uns unter den Lacroix-Ski wegschmelzen; als Klebstoffe für Klimaterroristen; und, gespickt mit Zinknägeln, Kabeln und Kupfermünzen, als Stromspender, wenn alle Lichter ausgehen.
Die letzte Anbauschlacht
China hat längst aufgerüstet, der Kartoffelbefehl kam schon 2015. Xi Jinping erlaubt seinem Volk sogar einen neuen Gott (der Kartoffel) neben sich, damit es den Reis durch die ungeliebten «Bodeneier» ersetzt. Und wir? Bauen in Europa deutlich weniger Kartoffeln an als je zuvor. Wir beobachten jetzt den Markt anstatt wie früher einfach einen zu schaffen. Sinkende Nachfrage, Rekordhitzen, miese Ernten, steigende Preise, alles Ausreden für kollektives Versagen. Selbst Top-Kartoffelbauer Russland gehen in den Filialen von McDonald’s-Nachfolger «Lecker und Punkt» die Fritten aus. Ja, auch wegen dieses Überfalls auf die Ukraine . . .
Ganz ehrlich, wir sollten echt alle mal auf dem eigenen Boden bleiben;
und raus aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Gerade erleben wir doch, wie nervig die Abhängigkeit von fremder Energie ist. Im Gegensatz zu Öl und Gas lassen sich Kartoffeln wenigstens querbeet durch den Erdball fördern. Seit wir sie gentechnisch beherrschen und ihr komplexes Genom 2022 komplett entzaubert haben, sind sie auch vor Schädlingen und Seuchen gefeit. Der Mensch konnte bisher noch alles eigennützlich manipulieren.
Kartoffeln auf dem Mars?
Moderne Potaten sind robuster, resistenter, ertragreicher. Die einzige Schweizer Sorte «Blaue St. Galler» behält sogar gekocht und gebacken ihre Farbe. Das ist toll . . . neben der peruanischen eisen- und zinkreichen, abgehärteten tiefvioletten Superkartoffel «Kulli Papa», die seit 2018 im Einsatz gegen Anämie ist, sieht sie aber blass aus. Wenn es die Sorte «Linella» mit weniger Kohlenhydraten für Low Performer gibt – wo bleibt die Kartoffel, die uns für langjährige Pandemien und endzeitliche Atomkriege wappnet?
Das Centro Internacional de la Papa (CIP) in Lima
führt die umfangreichste Gendatenbank für Kartoffeln.
Züchter und Forscher müssen nur zugreifen! Den Rest erledigen die Unterprivilegierten. Es mangelt ohnehin europaweit an Lehrkräften, also ab mit den armen Kindern in die «Kartoffelferien», zum Ernteeinsatz aufs Feld. Und den Grossen verkauft sich das Ackern als gesunde Auszeit. Hat schon um 1900 geklappt, selbst bei wohlhabenden Städtern: Schweizer Reformer brachten sie dazu, auf dem Monte Verità im Tessin barfuss bis nackt Kartoffeln zu pflanzen, um Körper und Geist zu heilen, und um sich mit Mutter Erde zu versöhnen.
Alsdann, für ein Sorry ist es inzwischen zu spät; sobald die Welt untergeht, können wir aber immer noch auf die Astro-Agrikultur bauen. Bei einer Mars-Simulation gelang es dem CIP, Kartoffeln zu pflanzen. Gut möglich, dass der Härdöpfu das Erste sein wird, was Elon Musk dort isst.