Der Betrieb „Zwergstatt Gräfenroda“ wurde 1874 von dem Porzelliner und Modelleur Philipp Griebel in dem Thüringer Ort Gräfenroda gegründet. Die ersten Gartenzwerge sind dort um 1890 entstanden und von dort aus in die ganze Welt gewandert.
Sie waren viel größer als die heutigen Modelle. Wir produzieren immer noch in Handarbeit; vom Guss bis zum fertig bemalten Zwerg dauert die Herstellung in der Regel drei Wochen. Mittlerweile sind wir der weltweit letzte Betrieb, der tatsäclich noch an seinem Originalstandort traditionelle Gartenzwerge herstellt.
Jahrhundertgift PFAS: Wie verseucht ist Deutschland?
An mehr als 1.500 Orten lässt sich in Deutschland das Jahrhundertgift PFAS nachweisen – viel mehr, als bisher bekannt waren.
Wenn PFAS einmal in die Umwelt gelangt, dann bleibt es dort
Bei den sogenannten PFAS, per- und polyflourierte Chemikalien, handelt es sich eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Stoffen. PFAS sind wasser-, fett- und schmutzabweisend und werden fast überall eingesetzt: Nicht nur in Löschschaum, sondern auch in Regenjacken und beschichteten Pfannen, in Kettenfett, Zahnseide, Burgerpapier, Kosmetik oder Ski-Wachs. Die Stoffe kommen in der Natur nicht vor und können weder durch Wasser, noch durch Licht oder Bakterien zeitnah abgebaut werden. Das heißt: Je mehr PFAS produziert werden und in die Umwelt gelangen, desto mehr reichern sie sich an, und könnten Tiere und Menschen krank machen. Es wird verdächtigt, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. Und wenn es einmal in die Umwelt gelangt, dann bleibt es dort. Für sehr lange Zei
2.000 Hotspots mit erheblichen Gefahren für die menschliche Gesundheit
Bislang wird in der Öffentlichkeit vor allem über einige wenige PFAS-Hotspots diskutiert. Über Felder in Rastatt in Baden-Württemberg etwa, auf denen mutmaßlich belasteter Papierschlamm verteilt wurde. Oder über den Düsseldorfer Flughafen, wo bei einem Großbrand PFAS-haltiger Löschschaum in Boden und Grundwasser floss.
Nun haben Panorama-Reporter gemeinsam mit Kollegen von WDR und „Süddeutscher Zeitung“ erstmals für Deutschland mehr als 1.500 mit PFAS verschmutzte Orte gefunden, darunter mehr als 300 Hotspots. Und mit 18 europäischen Partnermedien haben sie im „Forever Pollution Project“ in ganz Europa mehr als 17.000 Orte mit relevanter PFAS-Verschmutzung lokalisiert, darunter gut 2.000 Hotspots mit erheblichen Gefahren für die menschliche Gesundheit.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Bündnis 90 / Die Grünen) nennt den Umfang der Schadensfälle im Interview mit Panorama „erschreckend“ – auch, weil eine Sanierung bei PFAS „fast nicht möglich“ sei. „Und deshalb ist das ein so großes Problem und deshalb müssen wir dazu kommen, dass wir sie einschränken.“
Fünf EU-Staaten, darunter auch Deutschland, haben vor gut zwei Wochen vorgeschlagen, die gefährlichen Stoffe nach einer Übergangsfrist ganz überwiegend zu verbieten. Lemke betont, dass die ganze Stoffgruppe der PFAS grundsätzlich überprüft und die gefährlichen Stoffe verboten werden müssten, „weil wir uns nicht leisten können, sie weiter in diesem Umfang in die Umwelt zu entlassen – mit teilweise unbekannten Folgen, aber der Sicherheit, dass sie uns Jahrzehnte oder Jahrhunderte begleiten werden.“
Verseuchung verursacht astronomische Kosten
Die Kosten für eine Sanierung dieser flächendeckenden Verseuchung sind astronomisch. Eine Studie des Nordischen Ministerrates schätzt die Kosten allein für Europa auf 17 Milliarden Dollar. Die jährlichen Kosten für die Behandlung der gesundheitlichen Folgen in Europa liegen der Studie zufolge sogar noch höher. In Deutschland haben Behörden bisher bei den allerwenigsten Schadensfällen überhaupt mit einer Sanierung begonnen. 2020 schrieb die Bundesregierung, dass bei weniger als einem Prozent aller PFAS-Verdachtsfälle die Sanierung abgeschlossen sei.
Bevölkerung nicht immer informiert
PFAS steht u.a. im Verdacht, Krebs zu verursachen und unfruchtbar zu machen. In vielen der zusammengetragenen Fälle haben die Behörden offenbar nicht einmal die Bevölkerung vor Ort informiert. So sind im Hamburger Altlastenkataster etwa 50 mit PFAS belastete Flächen erfasst, informiert wurde bisher offenbar noch kein einziger Anwohner. „Es gab bisher keine relevante Gefährdung oder direkte Betroffenheit von Bürgern durch PFAS kontaminierte Flächen, die eine solche Informationspflicht ausgelöst hätte“, schreibt die Stadt auf Anfrage.
Wo die Bevölkerung in der Vergangenheit informiert wurde, geschah dies über Pressemitteilungen auf Internetseiten der Behörden oder Flyer in Briefkästen. Zu schwereren Kontaminationen fanden vereinzelt auch Informationsveranstaltungen statt, etwa in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bremen. Mecklenburg-Vorpommern schreibt, es werde „kein PFAS-Monitoring durchgeführt. Demnach erfolgt auch keine Information der Bürger.“
Forever Pollution Project: Mehr als 20.000 Orte identifiziert
Dabei gäbe es genügend Orte, an denen Behörden auch in Deutschland nach PFAS suchen könnten. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen lassen etwa vermuten, dass in der Nähe von bestimmten Industrie-Standorten die Gewässer und Böden mit PFAS verunreinigt sein könnten. In verschiedenen US-Staaten und in Frankreich suchen Behörden deshalb in der Nähe solcher Standorte ganz gezielt nach PFAS-Rückständen. In Deutschland wird das bislang nicht systematisch so gemacht. Nur einzelne Behörden, wie etwa das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW, testen regelmäßig in der Nähe solcher Standorte auf PFAS-Rückstände im Wasser.
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Das Rechercheteam hat deshalb die in den USA und Frankreich genutzten Kriterien soweit möglich auf Deutschland übertragen. Dadurch haben die Reporter mehrere hundert Orte identifiziert, an denen Boden oder Grundwasser ebenfalls verschmutzt sein könnten. An diesen Stellen haben häufig noch keine Messungen stattgefunden. In ganz Europa hat das „Forever Pollution Project“ sogar insgesamt mehr als 20.000 solcher möglicherweise verunreinigter Orte identifiziert.
In Deutschland kaum Orte auf PFAS geprüft
Dazu gehören zahlreiche Flughäfen und Militärstandorte, auf denen in der Vergangenheit PFAS-haltiger Löschschaum eingesetzt wurde. Betroffen sind auch Kläranlagen und Deponien, in denen sich PFAS-haltige Abwässer und Gegenstände sammeln – denn bislang ist es selbst mit besonders teuren Verfahren nur schwer möglich, die Giftstoffe herauszufiltern oder zu verbrennen. Dazu kommen Industrien, die teilweise PFAS einsetzen oder mit PFAS kontaminierte Rohstoffe verwenden, wie die Textilindustrie, die Metallveredelung oder Altpapier verarbeitende Betriebe.
In Deutschland haben die Reporterinnen und Reporter insgesamt rund 1.000 dieser Standorte angefragt, ob sie Wasser oder Böden auf PFAS geprüft haben – der Großteil hat bisher keinerlei Messungen vorgenommen.
Entscheidung über PFAS-Verbot frühestens 2025
Dass PFAS giftig sein könnten, wusste der wichtigste Hersteller dieser Chemikalien schon seit den 1960er-Jahren. Damals entdeckte der Chemieriese DuPont, dass PFAS bei Ratten und Hasen die Leber vergrößerte. Einige Jahre später zeigten Tests, dass sich die Stoffe im Blut der Mitarbeiter anreicherten. Seit langem stehen verschiedene PFAS-Stoffe in Verdacht, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen, zur Fettleibigkeit und zu Immunschwächen bei Kindern beizutragen. Trotzdem gibt es bis heute in Deutschland keine Regeln, die den Gebrauch und die Entsorgung von PFAS systematisch begrenzen.
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Vor gut zwei Wochen hat nun die zuständige EU-Behörde ECHA den Vorschlag von fünf Ländern vorgestellt, die gesamte Stoffgruppe der PFAS ganz überwiegend zu verbieten. Bislang sind nur zwei Stoffe der Gruppe verboten, PFOS und PFOA. Die insgesamt mehr als 10.000 Stoffe sollen – mit einer Übergangsfrist von wenigen Jahren – nicht mehr verwendet werden dürfen. Eine Entscheidung über das PFAS-Verbot wird wohl im Jahr 2025 fallen.
Brave Bürger wehren sich gegen Bildersturm und Agitprop. Per Wahlzettel bekämpfen sie den sogenannten «Antirassismus», der in Amerika um sich greift. Dieser schafft statt Lösungen neue Ungerechtigkeiten. Und inzwischen ist unübersehbar, dass die Critical Race Theory die Aufklärung selbst ins Visier nimmt.
BU Die Hautfarbe soll wieder zentral sein. So hatte sich das Martin Luther King nicht gedacht. So wenig wie die weissen Studenten, die in Mississippi auch ihr Leben riskierten.
Mehr «woke» als in San Francisco geht nicht. Zuletzt hat die Stadt den Ladendiebstahl bis zu 950 Dollar vom «Verbrechen» zum «Vergehen» herabgestuft , was selten verfolgt und seltener bestraft wird. Wie erwünscht, gerieten weniger Afroamerikaner in die Gesetzesmühle.
Doch hat die soziale Gerechtigkeit ihren Preis. Gerade in den ärmeren Vierteln schossen Diebstähle in die Höhe. Dutzende von Drugstores gaben auf; ab in die Notaufnahme für das heilende Medikament. 80 Prozent aller Befragten glauben nun, dass die Kriminalität unaufhaltsam steige.
Gut gemeint ist nicht gut vollbracht, und so bäumt sich im Zentrum des Wokeismus die Reaktion auf – wie in anderen links regierten amerikanischen Städten von New York bis Seattle. Per Abwahl haben die Bürger im Februar die Radikalen im School-Board gefeuert, der die Bildungspolitik bestimmt. Die Eiferer wollten sich an den Heiligtümern der Nation vergreifen. Ikonen wie Washington, Jefferson und Lincoln gehörten aus den Namen von Schulen wegradiert, weil sie irgendwie Rassismus und Kolonialismus verkörperten.
Vor lauter «wokeness» ungerecht
Richtig zornig wurden die Eltern, als es ans Eingemachte ging, an jene öffentlichen Schulen, deren guter Ruf auf Aufnahmeprüfungen beruht. Diese helfen gerade begabten Kindern aus den Armenbezirken, die pro Jahr keine 40 000 Dollar für elitäre Privatschulen aufbringen können. Doch hat das Auswahlprinzip zu viele Amerikaner ostasiatischer Herkunft in den Genuss eines fordernden Curriculums gebracht. Also weg mit den Tests. Eine der Geschassten hatte diese Schüler bezichtigt, «das Denken der weissen Oberherrschaft zu übernehmen, um per Assimilierung hochzukommen». Aus mit dem amerikanischen Traum.
Es war eine feine Absicht. Es müssen mehr Schwarze und Braune («People of Color») in die besseren Schulen; jede schwächelnde Gruppe kriegt ihre nährende Suppe per Proporz. Doch schafft Social Engineering auch neues Unrecht. Denn mehr begehrte Schulplätze für die X sind weniger für die Y. Nettogewinn gleich null.
Und ein moralisches Problem. Was hat ein chinesischstämmiger Teenie, dessen Vorfahren im 19. Jahrhundert aus Rassenhass massakriert und beim Eisenbahnbau wie Sklaven gehalten wurden, mit der Gemeinheit schwarzer Knechtschaft zu tun? Die Kids büssen so für die Schandtaten der Sklaverei, weil sie an Quoten scheitern. Die Kollektivschuld kriecht ins System. Doch böse kann nur die Tat, nicht die Herkunft sein. Wenn Leistung verdächtig ist, entsteht eine neue Ständeordnung, die Macht und Status per Ethnie und Biologie zuweist.
Nach welchem Prinzip? Die Antwort liefert die «Critical Race Theory», die sich schier unaufhaltsam durch das Bewusstsein frisst. Sie als «Kritik» und «Theorie» zu adeln, ist zu viel der Ehre. Critical Race Theory ist eine Ideologie, die den Vorteil der eigenen Gruppe als universelle Moral verbrämt. So alt wie die Menschheit, rechtfertigt jede Ideologie, warum uns mehr zusteht als euch.
Der Kern der Critical Race Theory
Ein Blick zurück. Könige beriefen sich auf das «Gottesgnadentum». Karl Marx hat das Proletariat auf den Altar gehoben; nieder mit der Bourgeoisie! Karl Mannheim, der Uronkel der Kritischen Theorie, prägte vor hundert Jahren den Begriff der «Wissenssoziologie». «Wahrheit» sei ein Konstrukt, Ausfluss des sozialen Seins, welches das Denken bestimme. Wir verkünden, was unsere Machtinteressen bedient.
Mannheim konnte den Nazis entfliehen; so gelangte die «Sociology of Knowledge» nach England, dann nach Paris, wo Pierre Bourdieu, Michel Foucault et alii die Radikalisierung unter Zungenbrechern wie «Dekonstruktivismus» und «Poststrukturalismus» durchzogen. Auch hier: «Wahrheit» ist Illusion. Es gibt nur «Perspektiven» und «Erzählungen». Die Herrschenden lullen so die Massen ein. Einen dritten Pfeiler bildet der Neomarxist Antonio Gramsci. Die «Kulturhegemonie» sei zu erobern. Denn das Wort ist die Waffe, die Denken und Wollen lenkt. Das «Wahre» ist das Nützliche, das Vorherrschaft gebiert.
Ohne den Ideologie-Export in die amerikanischen Geisteswissenschaften wären die Postmodernisten in den Sechzigern vielleicht an der Rive Gauche sitzen geblieben. Nun triumphiert die Critical Race Theory von Harvard bis in die Provinz. Die zentralen Texte sind versammelt in dem Reader «Critical Race Theory: The Key Writings That Formed the Movement» (1996). William Galston hat sie im «Wall Street Journal» zusammengefasst; hier ist der Kern:
- CRT kann nicht objektiv sein. Jedwedes «Wissen ist unvermeidlich politisch», Munition im Machtkampf.
- Rasse ist alles. Weg mit verlogener «Integration, Assimilation und Farbenblindheit».
- Statt Martin Luther King: Antonio Gramsci. Der habe uns die Augen dafür geöffnet, dass «Kulturhegemonie die soziale Ordnung festigt» – zugunsten der Machthaber.
- Die Bürgerrechtsbewegung hat nur «symbolische Gewinne» gebracht, aber die Köpfe verdreht. Die Menschen begreifen deshalb nicht, dass Diskriminierung «strukturell» ist. Folglich gehört das System zerschlagen.
- CRT verdammt das liberale Prinzip der «Chancengleichheit». «Ergebnisgleichheit» muss den People of Color geben, was ihnen zusteht, doch nicht als Leistungsprämie. «Verdienst» ist kein «neutraler Massstab», weil die «Mächtigen die Zuteilung verfügen».
- «Affirmative Action» als Aufstiegsleiter ist Augenwischerei. Was scheinbar der ausgleichenden Gerechtigkeit dient, soll bloss «weisse Privilegien kaschieren». Der «Mythos der Chancengleichheit» garantiert nur den «Fortbestand weisser Vorherrschaft».
Auf dem Kerbholz des Westens
Den giftigen Kern formuliert ein Chefideologe der CRT, Ibrahim X. Kendi, in seinem Bestseller «How to Be an Antiracist» (2019): «Nur künftige Diskriminierung kann die heutige beseitigen.» Das heisst doch: Die Sklaverei und deren Folgen fordern neues Unrecht. Gestern waren Schwarze die Opfer, nun müssen die Weissen für ihre «systemischen» Privilegien Busse tun, egal, ob Kind oder Opa, Arzt oder Arbeitsloser. Das System ist eine einzige Verschwörung gegen die schwarze Rasse.
Das Böse des Weissseins könne allenfalls unterdrückt, nicht überwunden werden. Wie wollen wir es nennen – Rassismus 2.0, bloss farbenverkehrt?
Halten wir nun das Offenkundige fest: Der Westen hat Einiges auf dem Kerbholz. 500 Jahre Eroberung und Kolonialismus, Sklaverei, Minderheitenhatz, Blutrunst im Namen des «wahren» Glaubens.
Rassistische DNA
Die historischen Belege lassen sich nicht wegretuschieren. Doch will die CRT weder vergeben noch versöhnen. Denn Rassismus sei Teil der weissen DNA. Der Weisse kann ihn nicht abschütteln, weil er nicht kapiert, wie verdorben er ist. Kein Ausweg. Sagt einer «Ich bin kein Rassist», beweise er nur, dass er einer ist. «Black Lives Matter» ist korrekt; «All Lives Matter» ist Rassismus.
CRT ist au fond eine Attacke gegen das Beste im Westen, die Fundamente des kritischen Denkens von Platon bis Planck. Die würden zum Schierlingsbecher greifen, wenn sie hörten, dass Wissen und Fakten nur in Anführungszeichen daherkämen.
Die opaken Sätze der Postmoderne können vielleicht Eingeweihte entziffern. Jenseits der löchrigen Wissenschaftstheorie stellen andere die moralische Frage: Hat nicht der Westen aus seinem eigenen Gedankengebäude heraus die Sklaverei abgeschafft, die Unterdrückung bekämpft, die Despoten vertrieben, Gleichheit und Freiheit zelebriert, die Entrechteten emanzipiert? Ist der Liberalismus nur ein Verschleierungstrick der beati possidentes, sind Demokratie und Rechtsstaat nur Scheingebilde? Wenn es keine Wahrheit gibt, sind Chemie und Atomphysik bloss «Narrative». Und Liberalismus ist Lüge.
Die Aufklärung bleibt die Messlatte
Trotz – wegen – all seinen Sünden hat der Westen die Massstäbe entwickelt, an denen er sich (wenn auch mit Verspätung) misst. Welche Zivilisationen stellen sich dergestalt selber infrage? Dagegen ist Critical Race Theory wie ein moralisches Hütchenspiel, wo der weisse Loser von vornherein feststeht. Verloren gehen hart erkämpfte liberale Werte, die entweder für alle oder keinen gelten. Die Aufklärung hat nicht das Kollektiv, sondern das Individuum mit unveräusserlichen Rechten ausgestattet: Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.
Die Rechte des Einzelnen werden nicht durch Hautfarbe, Glauben und Herkunft definiert. Solche «Sortierung» hatten wir schon einmal – von der Sklaverei bis zum industriellen Massenmord. Wenn Ergebnis- die Chancengleichheit verdrängt, Wettbewerb nur die Falschen belohnt, erstarrt die Welt. Die Regie führt dann ein übermächtiger Staat, der bestimmt, wer was kriegt, und so neue Privilegien schafft – siehe die Nomenklatura der Sowjetunion. Wir haben Jahrhunderte gebraucht, um Rassismus und Klassismus zu ächten. Und jetzt wieder Pigmentierung als Mass? So hatte sich das Martin Luther King nicht gedacht. So wenig wie die weissen Studenten, die in Mississippi ihr Leben riskierten.
Das klingt reichlich sonor. Ganz praktisch: Es hilft keinem schwarzen Kind, wenn es in der woken Schule lernt, dass Mathematik ein Komplott der Suprematisten sei und es selber das ewige Opfer. Laut CRT ist der junge Mensch kein handlungsfähiges Ich mit den Chancen, die seinen Vorfahren per Lynchen und Gesetz geraubt wurden. Es gibt keine Erlösung. Critical Race Theory ist Rückschritt und Irrweg zugleich. Sie faselt von Revolution, um Reform zu ersticken.
Josef Joffe unterrichtet Politik und Ideenlehre an der Johns Hopkins School of Advanced International Studies in Washington.
Dann jedoch wurde er als Kitschobjekt verschmäht – und ist seither der Inbegriff deutschen Spießertums. Damit tue man ihm Unrecht, sagt Sven Berrar, der mit rund 3.500 Exemplaren eine der größten Sammlungen Deutschlands besitzt. In einem Beitrag erzählt der Restaurator, weshalb er um das Image des Wichtelmanns kämpft. Sven Berrar arbeitet als Maler in der „Zwergstatt Gräfenroda“. Wie kann man sich das vorstellen?
Vor einem Jahr haben russische Truppen die Ukraine überfallen – ein Verstoß gegen das Völkerrecht. Seitdem hat sich auch der weltweite Handel mit Russland dramatisch verändert.
Weil der Westen zum Beispiel Sanktionen verhängt hat, sucht sich Moskau neue Partner – und findet sie in AsienKönnen Länder wie China und Indien die Verluste ausgleichen?
Wie groß sind die Einbußen, die Russland durch die westlichen Sanktionen erleidet?