Wie bedrohlich die Szenarien sind, haben die meisten Politiker immer noch nicht verstanden. Besonders die Verfechter des Marktes liefern zu wenige Lösungsideen. Die Welt steht auf der Kippe: Nur drastischer Klimaschutz kann noch die gefährlichen Folgen der Klimakrise eindämmen, warnen Klimaforscher. Der Klimawandel ist bereits heute existenzbedrohend, und je mehr wir über ihn wissen, umso eindeutiger wird diese Bedrohung. Das zeigt der Synthesebericht des Weltklimarates einmal mehr.

 

Derzeit legen in der Ampel nur die Verfechter der Regulierungspolitik ausreichend ambitionierte Vorschläge vor, etwa das Verbrennerverbot ab 2035 oder 65 Prozent erneuerbaren Anteil bei Heizungen ab 2024 . Die erklärten Verfechter des Marktes halten sich mit konkreten Vorschlägen zurück und argumentieren abseits der Klimakrise. Für die weltweit größte Metastudie zur Klimakrise rechneten Tausende Forscher unzählige Szenarien durch, um herauszfinden, wie heftig die Klimakrise uns in den nächsten Jahrzehnten treffen wird

Bei allen Unsicherheiten gibt es eine glasklare Erkenntnis: Das teuerste aller Szenarien ist das ohne Klimaschutz. Die Schäden übersteigen die nötigen Klimaschutzinvestitionen in diesem Szenario um ein Vielfaches, auch in Deutschland.
Und noch etwas ist nach dem mittlerweile sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates recht eindeutig: Das Szenario ohne Klimaschutz ist keine Option mehr, da wir das als Gesellschaft nicht überleben würden. In dieser Zukunft würde eine Kaskade von Kipppunkten im Klimasystem angestoßen, wären die Veränderungen so gravierend, dass eine Anpassung an den Klimawandel unmöglich wäre.

Derzeit legen in der Ampel nur die Verfechter der Regulierungspolitik ausreichend ambitionierte Vorschläge vor, etwa das Verbrennerverbot ab 2035 oder 65 Prozent erneuerbaren Anteil bei Heizungen ab 2024 . Die erklärten Verfechter des Marktes halten sich mit konkreten Vorschlägen zurück und argumentieren abseits der Klimakrise.

In der Forschung ist unstrittig, dass ein Mix aus regulativen Maßnahmen, ein CO₂-Preis von mehreren Hundert Euro pro Tonne, differenziert nach Sektoren, und sozial verträgliche Rückverteilung der Einnahmen nötig wären, um die gebotenen drastischen Emissionsreduktionen zu erreichen. Falsche Anreize, Selbstverpflichtungen und niedrige CO₂-Preise haben in den vergangenen Jahren zu massiven Verzögerungen geführt – und sind mitschuldig daran, dass wir nun in so kurzer Zeit so viel schaffen müssen.

März 2023 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Senioren | Kommentieren