
Türkischer Popsängerin Gülsen drohen drei Jahre Haft
Der türkischen Popsängerin Gülsen drohen wegen eines Witzes über religiöse Bildungseinrichtungen bis zu drei Jahre Haft.
In der Anklageschrift werde dem Popstar öffentliche Volksverhetzung zur Last gelegt und eine Gefängnisstrafe zwischen einem und drei Jahren gefordert, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Anklageschrift muss noch vom Gericht angenommen werden. Die Vorwürfe stehen in Zusammenhang mit Äußerungen auf einem Konzert im April, bei dem die Sängerin scherzhaft gesagt hatte, die „Perversität“ eines Kollegen sei auf dessen Zeit an einer Imam-Hatip-Schule zurückzuführen. Imam-Hatip-Schulen sind staatliche Bildungseinrichtungen, die einen Schwerpunkt auf religiöse Ausbildung haben. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan war etwa Schüler einer solchen Schule. Aufgrund der zunehmenden Zahl der religiösen Schulen werfen Kritiker der Regierung eine Islamisierung der laizistischen Türkei vor.