Jetzt werden die Rufe nach Entlassung der Verantwortlichen laut. Haltet den Dieb, ruft die SZ. „Ist man traurig darüber, dass in Deutschland über Judenhass nicht diskutiert werden kann?“, fragt Jürgen Kaube in der FAZ nach dem Statement der Verantwortlichen. Die Welt ärgert sich über die große Heuchelei, außerdem zeichnet sie die „gefährliche Nähe“ zum BDS auch im Kuratorenteam nach. Für die NZZ streift Jan Koneffke durch ein Bukarest der Gegensätze.
Kurz wurde es komplett verhüllt – nun wird das antisemitische Werk von Taring Padi abgebaut, nicht nur SPD und Grüne, etwa Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle und Kulturstaatsministerin Claudia Roth, rufen jetzt nach Aufklärung.

Der Aufruhr in den Feuilletons ist so groß, als wäre mit antisemitischen Entgleisungen bei dieser Documenta wirklich nicht zu rechnen gewesen.
„Sich jetzt überrascht und empört zu zeigen wegen eines Kunstwerks, ist heuchlerisch“, meint Boris Pofalla denn auch in der Welt und fordert die sofortige Entlassung der Geschäftsführung um Sabine Schormann und des gesamten künstlerischen Teams, schon um die Institution zu retten.

Nicht zuletzt Schormanns Statement – „die Trauer über die Unmöglichkeit des Dialogs“ – sei aber schon jetzt „eine Schande, die diese Institution niemals wird abwaschen können. Wenn die Normalisierung von Israelhass in der Kunstwelt sich auf die Documenta fifteen beschränken würde, wäre es mit dem Abhängen einiger Bilder getan.
Aber es steckt mehr dahinter.

 

(mehr …)

Juni 2022 | Heidelberg, Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Nach dem Einsturz einer Textilfabrik: Demonstranten zeigen Fotos ihrer toten oder vermissten Verwandten in Savar, Bangladesch

KiK-CEO Patrick Zahn will das ändern und war vor Ort. Kaum angekommen, stürmt Patrick Zahn die Treppen hoch.

Etwas außer Puste tritt der Chef des deutschen Textildiscounters KiK im achten Stockwerk hinaus auf das flache Betondach der Fabrik.

Draußen herrschen 35 Grad, die Luft ist feucht, die Sonne scheint grell auf Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesch.

(mehr …)

Juni 2022 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Zeitgeschehen | Kommentieren

… hat wohl bei alledem auch seine eigenen Umfragewerte im Blick und versucht,  den Preis für seine Zustimmung hochzutreiben … ?

… am Jugend- und Sporttag empfängt Präsident Recep Tayyip Erdogan türkische Studenten in der gigantischen Bibliothek, die auf dem Gelände seines Mehr-als-1000-Zimmer-Palastes in Ankara steht. Die Fernsehkameras laufen. Wie bestellt wirkt die Frage eines jungen Mannes nach Erdogans Entscheidung, Finnland und Schweden den NATO-Beitritt zu verweigern.
Der Präsident wiederholt, die beiden Länder würden Terroristen beherbergen und finanzieren und daher werde er zu einer Aufnahme in das Bündnis „ein klares Nein“ sagen.

(mehr …)

Juni 2022 | Allgemein, In vino veritas, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren

Bundeskanzler Olaf Scholz besucht Bundeswehrsoldaten in Litauen, gemeinsam mit Präsident Gitanas Nauseda

Putin macht Litauen und Deutschland als Schwachpunkte der Nato aus. Doch die haben das Glück, Verbündete zu haben und ihnen vertrauen zu dürfen.

Es kann einem Angst werden angesichts der rhetorischen Eskalation. Moskau wirft Litauen „feindselige Handlungen“ vor, weil es die EU-Sanktionen gegen Russland auf den Warenverkehr zwischen Russland und seinem Außenposten Kaliningrad über litauisches Territorium anwendet.

(mehr …)

Juni 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Zeitgeschehen | Kommentieren
Mit „Dark Glasses“ hat Dario Argento vielleicht nicht unbedingt den besten Film seiner letzten 25 Jahre gedreht – ziemlich sicher aber den interessantesten. Um zu relativieren: was wenig zählt, angesichts dessen, dass die enthusiastische Verehrung, die dem italienischen Regisseur sowohl im klassischen Nerd-Fantum als auch in Teilen zumindest der cinephilen Filmbranche zuteil wird, ist – hier jedenfalls –  melodramatisch grundiert.

(mehr …)

Juni 2022 | Allgemein, Essay, Feuilleton, Film | Kommentieren

Hygienekontrolleurin Sarah-Vanessa Samuelsen mit Schwimmmeister Markus Hester bei der Entnahme einer Wasserprobe am Weinheimer Waidsee

Angesichts des derzeitigen Sommerhochs lockt natürlich der Besuch einer der neun Badeseen im Rhein-Neckar-Kreis.

Aus hygienischer Sicht gibt es gegen das Baden keine Bedenken, vermeldet das  „Die ersten beiden in der diesjährigen Badesaison vor Ort gemessenen Wasserwerte und Probenahmen ergaben überall eine hygienisch einwandfreie Wasserqualität“, teilt Sarah Samuelsen vom Gesundheitsamt  des Kreises mit. Für die Badeseen, die im Rhein-Neckar-Kreis als offizielle Badegewässer ausgewiesen sind – also Altlußheim (Blausee), Brühl (Kollerinsel), Heddesheim (Badesee), Hemsbach (Wiesensee), Ketsch (Hohwiesensee), St. Leon-Rot (Badesee), Weinheim (Waidsee und FKK-See Miramar) sowie Walldorf (Badesee).

Für diese Seen liegen nun die Werte der mikrobiologischen Wasserproben vor, die in dieser Badesaison erstmals am 24. Mai und zuletzt am 7. Juni 2022 genommen wurden.

(mehr …)

Juni 2022 | Heidelberg, InfoTicker aktuell, Rhein-Neckar-Kreis | Kommentieren

Das Eden Project zeigt Besuchern mit dem größten Regenwald Europas die Schönheit dieses besonderen Biotops.

England I Besucher zwischen Blumen und Pflanzen in einem Gewächshaus des Eden Project Bunte Artenvielfalt: Mehr als 100.000 Pflanzen locken Besucher in die Anlage im Südwesten Englands

Ob es ihn jemals gab, den biblischen Garten Eden, ist ungewiss. Ein grünes Paradies soll er gewesen sein, ein Ort, an dem der Mensch in Harmonie mit der Natur lebte. Heute scheint genau diese Vision im Süden Englands Realität geworden zu sein. In der Grafschaft Cornwall findet man ihn: den Garten Eden der Gegenwart. Sechs Jahre hat es gedauert, das Eden Project zum Leben zu erwecken – um aus einer Einöde, in der früher Tonerde abgebaut wurde, eine fruchtbare Oase zu machen. 50 Hektar Fläche wurden mit rund 100.000 Pflanzen aus aller Welt begrünt. So sind Nachbildungen von Biotopen aus unterschiedlichen Klimazonen der Erde entstanden: die Naturlandschaften der Welt im Kleinformat.

Ausgeklügelte Architektur für Pflanzen aus aller Welt

England I Außenaufnahmen der kugelförmigen Gewächshäuser des Eden Project Schon von außen sehenswert: In diesen außergewöhnlichen Gewächshäusern gedeihen Pflanzen aus unterschiedlichen Klimazonen

Über einen Teil des Geländes spannen sich zwei Gewächshäuser in Kuppelform. Wie große aneinandergeklebte Seifenblasen sehen sie aus. Im Inneren herrschen stabile klimatische Bedingungen. Unter den wabenförmig angeordneten Sechsecken aus Plastikfolie entfaltet sich die üppige Vegetation. Bis zu 50 Meter hoch und 240 Meter breit sind die freitragenden Strukturen. Gigantische Konstruktionen, die dennoch filigran wirken. Das größere der beiden Gewächshäuser beherbergt den größten überdachten Regenwald der Welt. Auf einer Fläche von 16.000 Quadratmetern wachsen hier bei tropischen Temperaturen Mangroven, Kautschukbäume, Farne und Bananenstauden. Ein dichter Dschungel, den man als Besucher von einem Pfad aus erkunden kann.

Zwischen Palmen, Orchideen und Kakaobäumen

Genau das hat auch DW-Reporter Hendrik Welling getan. Für die Reihe „Europa maxximal“ im Lifestyle- und Kulturmagazin „Euromaxx“ ist er in das grüne Dickicht eingetaucht, hat exotische Pflanzen aus nächster Nähe entdeckt und sich die Geschichte dieses außergewöhnlichen Projektes erzählen lassen. Und er hat erfahren, welche enorme Bedeutung die Regenwälder rund um den Globus für unser Klima haben. Gehen Sie mit ihm auf Erkundungstour in unserem Video!

Jeder, der möchte, kann es unserem Reporter gleich tun und im Eden Project alles über das wertvolle Biotop Regenwald lernen. Denn die Anlage ist kein Vergnügungspark. Sie versteht sich als Bildungszentrum und Umweltorganisation. Die Idee: Nur wer die Schönheit der Natur erlebt und sich mit ihr beschäftigt, kann sie auch schützen. Ein Anliegen, das heute drängender scheint als je zuvor.

Service-Tipp:

Adresse: Eden Project, Bodelva, Cornwall, PL 24 2SG, England

Anreise: Von London mit dem Zug bis St Austell, von dort weiter mit dem Bus 101.

Öffnungszeiten: täglich 9:45-16 Uhr oder 9:15-18 Uhr, an ausgewählten Tagen für Wartungsarbeiten geschlossen.

Juni 2022 | In Arbeit | Kommentieren

Viele Griechen fürchten jetzt, dass es nicht bei Drohungen bleibt – dies zumal aktuell im türkischen Fernsehen des Privatsenders Habertürk über den türkisch-griechischen Grenzverlauf diskutiert wird. Auf dem Screen im Hintergrund ist eine Karte der beiden Länder zu sehen.

(mehr …)

Juni 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Neues Artenschutzhaus für Vögel und Fledermäuse in der Bahnstadt errichtet. Bild: Stadt Heidelberg

Haussperling, Mauersegler und Fledermäuse finden ab sofort in der Bahnstadt neuen „Wohnraum“: Das Umweltamt der Stadt Heidelberg hat im Juni 2022 an der Bahnstadt-Promenade in der Nähe des Bauernhofspielplatzes ein Artenschutzhaus errichtet. Unter einem Dach kann darin eine Wohngemeinschaft für verschiedene Arten entstehen. (mehr …)

Juni 2022 | Heidelberg, InfoTicker aktuell, Rhein-Neckar-Kreis | Kommentieren

Nach einem ersten Rundgang muss die Antwort dezidiert lauten:

Nein!

Wahrscheinlich lag es in der Tat lediglich am „katastrophalen Krisenmanagement“ der Documenta-Direktion, dass der Streit darüber so hochgekocht ist:

„Journalisten wurde von der Documenta-Leitung allen Ernstes (!): untersagt, den Kuratoren Fragen zum BDS und Israel zu stellen.

 

(mehr …)

Juni 2022 | Allgemein, Feuilleton, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

« Vorherige SeiteNächste Seite »