Von Frankreich ausgegangen war das zentrale Anliegen der Aufstandsbewegungen die Schaffung von Nationalstaaten sowie die Veränderung der dynastischen Herrschaftssysteme und der sozialen Ordnung. Ende Februar 1848 erreichte die Revolution Deutschland.  Die Mehrheit der Demokraten forderte eine parlamentarische Republik –  Nationale Einheit und Freiheit waren die Hauptforderungen der Revolution.

Vielerorts kam es zu Volksversammlungen, auf denen unterschiedliche politische, wirtschaftliche und soziale Forderungen gestellt wurden.

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Apr. 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

„Warte nur, balde“ – aber schön haben soll er es schon …

Der Internationale Strafgerichtshof ermittelt gegen Wladimir Putin. Damit ist klar: Der Despot wird bis an sein Lebensende herrschen. Denn nur so kann er einem Prozess entgehen.
Und, der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat auch Ermittlungen bezüglich der Kriegsverbrechen der russischen Armee in der Ukraine aufgenommen.

Damit sind die Träumereien von einem möglichen Machtwechsel in Moskau in der absehbaren Zukunft vom Tisch.

 

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Apr. 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bescheinigt Zentrum für Herzrhythmusstörungen am Universitätsklinikum Heidelberg herausragende Expertise auf dem Gebiet der Vorhofflimmerablation.
Jährlich 950 Eingriffe bei verschiedenen Arten von Rhythmusstörungen. Das Uniklinikum Heidelberg (UKHD) wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als Vorhofflimmerzentrum zertifiziert. Damit bestätigt die Fachgesellschaft dem Zentrum eine herausragende Kompetenz des Behandlungsteams, interdisziplinäre Vernetzung, moderne Ausstattung sowie das Erreichen höchster Qualitätsstandards.

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Apr. 2022 | Heidelberg, Allgemein, Gesundheit, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren
Das Imperium der Angst. Zu Putins brutalsten Soldaten gehören tschetschenische Spezialeinheiten.
Zu Putins brutalsten Soldaten gehören tschetschenische Spezialeinheiten.
 Seit Menschengedenken wiederholt sich die Geschichte der Gewalttätigkeit: Skrupellose Herrscher schicken ihre Schergen los, um Länder zu erobern, Reichtümer zu erbeuten, ihre Habgier, ihren Machthunger oder ihre Geltungssucht zu befriedigen. Die Motive wechseln, die Taten ähneln sich. Slobodan Milošević, Saddam Hussein, George W. Bush, nun Wladimir Putin, die Liste ließe sich fortsetzen. Die Massengräber in Srebrenica, die Giftgasopfer in Kurdistan, die Häftlinge im Folterknast Abu Ghuraib, nun die ermordeten Zivilisten in der Ukraine.

Der Anblick der Bilder aus Butscha ist unerträglich
Und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass wir bald ähnliche Bilder aus Mariupol und dem Donbass sehen könnten. Ebenso unerträglich sind die Lügen der Kreml-Clique. Ob Präsident Putin oder sein Außenminister Lawrow, ob die Propagandaröhre Peskow oder der UN-Gesandte Nebensja, ob die Generäle im Staatsfernsehen oder die Offiziere auf dem Schlachtfeld: Alle leugnen sie die russischen Verbrechen und verbreiten Lügengeschichten, ohne mit der Wimper zu zucken.
Tschetschenische Kämpfer vor ihrer Abreise: Einheiten von
Tschetschenische Kämpfer vor ihrer Abreise: Einheiten von „Putins Bluthund“ Ramsan Kadyrow sollen Massaker angerichtet haben
Damit sind sie leider erfolgreich.

Während wir nämlich in Westeuropa, wo es unabhängige Medien, rechtsstaatliche Kontrolle und demokratische Regierungen gibt, den Kopf über die Fake News aus Moskau schütteln, scheint die Mehrheit der russischen Bevölkerung den Lügen zu glauben. Was Wunder, wenn die Leute von morgens bis abends mit Propaganda beschallt werden und so gut wie alle freien Informationsquellen verboten sind. Die Mischung aus Repression, Einschüchterung und Desinformation zeigt offenbar Wirkung in Russland – Im Westen hätte wohl kaum jemand erwartet, dass eine derartige Massenmanipulation in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal möglich ist.“

Putin hat aus Russland einen Orwell-Staat gemacht

Und wie in dem dystopischen Roman radikalisiert sich der real existierende Totalitarismus immer weiter. Konnte man in Russland noch vor fünf Jahren auf der Straße seine Meinung sagen, riskiert man damit heute Kopf und Kragen. Russland ist ein Imperium der Angst geworden.

Polizisten in Moskau nehmen eine Frau fest, die gegen den Krieg demonstriert hat. (Quelle: imago images)
Polizisten in Moskau nehmen eine Frau fest, die gegen den Krieg demonstriert hat
So ein Land passt nicht in unsere Zeit

Die Menschheit hat eigentlich ganz andere, größere Aufgaben, als sich mit einem mittelalterlichen Despoten herumzuschlagen. Es geht jetzt darum, wie wir die Lebensgrundlagen auf unserem Planeten erhalten und das Artensterben stoppen. Es geht darum, das Zusammenleben von acht Milliarden Menschen so zu organisieren, dass die Natur dabei nicht kollabiert. Wir haben eigentlich weder die Zeit noch die Ressourcen, uns mit Kriegen zu beschäftigen: Ein Satz, der wahlweise zynisch oder idealistisch klingen mag, in Wahrheit aber die nüchterne Realität beschreibt.

Putins Verbrechen zwingen Regierungen, sich ständigum kaum etwas anderes zu kümmern
Das können wir uns nicht leisten. Deshalb muss das Regime im Kreml so schnell wie möglich ausgetrocknet werden – durch immer härtere Wirtschaftssanktionen, politische Isolation, konsequente Bestrafung seiner Günstlinge, Unterstützung seiner Gegner. Gleichzeitig dürfen freie Länder wie Deutschland nicht den Fehler begehen, sich selbst so stark zu schwächen, dass sie manövrierunfähig werden. Ein sofortiger Stopp der russischen Gasimporte würde zentrale Teile der deutschen Industrie lahmlegen, den Mittelstand in die Knie zwingen und wohl Hunderttausende Arbeitsplätze kosten. Verarmung, soziale Konflikte und noch mehr Schulden im Corona-klammen Haushalt wären die Folge. Im Übrigen würde Putins Soldateska wohl kaum das Morden einstellen, nur weil Deutschland den Gashahn zudreht. So sehr es schmerzt: Das Runterfahren der Gaskäufe erfolgt klugerweise im selben Maße, in dem man andere Quellen erschließt.
Mariupol ist das Stalingrad unserer Zeit, in der zerstörten Stadt wird immer noch gekämpft. (Quelle: Reuters)
Mariupol ist das Stalingrad unserer Zeit, in der zerstörten Stadt wird immer noch gekämpft
Deutschland muss seine Abhängigkeit von Despoten reduzieren, dabei aber stark bleiben:

Das ist die gewaltige Aufgabe, vor der die Außen-, Wirtschafts- und Sicherheitspolitiker in den kommenden Jahren stehen. Die Kehrtwende im Verhältnis zu Russland nach dem jahrelangen Schmusekurs von Schröder/Merkel/Steinmeier ist dabei nur die erste Aufgabe.

Die nächste liegt noch weiter östlich, und sie ist noch viel größer

Deutschland hängt wirtschaftlich am Tropf Chinas, das von ebenso brutalen Typen beherrscht wird wie Russland. Die Bundesregierungen der vergangenen Jahre hat das nicht gestört; das Geschäft war immer wichtiger als die Menschenrechte der Uiguren, die Demokratie in Hongkong oder die Unversehrtheit politischer Gefangener. So kann das nicht bleiben. Nicht nur aus moralischen, sondern auch aus realpolitischen Gründen. Das Risiko ist zu groß, im Fall einer chinesischen Aggression gegen Taiwan oder einen seiner Nachbarstaaten in eine noch viel größere Bredouille zu geraten als jetzt mit Russland. Zu harten Sanktionen gegen China wären sowohl Deutschland als auch die gesamte EU gegenwärtig außerstande.

China ist längst stärker als wir

Auch die Bosse in Peking sind auf den gemeinsamen Handel angewiesen, na klar, aber sie sitzen am längeren Hebel, und ihre Bevölkerung ist widerstandsfähiger. Chinas neue Mittelschicht würde es verkraften, ein paar Jahre lang keine VW, Mercedes und BMW zu kaufen. Doch ohne das Geld für all die Autos sowie ohne Computer, Smartphones, Billigklamotten, seltene Erden, Metalle und chemische Grundstoffe aus China gingen in Deutschlands Wirtschaft schnell die Lichter aus.

Einseitige Abhängigkeit ist ein existenzielles Risiko

Sie macht uns verwundbar, sie zeigt, wie dünn das Eis ist, auf dem unser Wohlstand ruht. In einer Welt, in der die Demokratien auf dem Rückzug sind und die Despoten erstarken, kann sich kein Staat so ein Risiko dauerhaft erlauben. Deshalb lautet das wichtigste Motto für die Außen- und die Wirtschaftspolitik der kommenden Jahre:

Wir müssen unabhängiger wrden

Das bedeutet, ausgelagerte Produktionsstätten nach Europa zurückzuholen, mehr in demokratische Länder statt in Diktaturen zu investieren. Und wo das nicht geht, weil Gas und Öl nun mal dort liegen, wo sie eben liegen, auf fünf, sechs, sieben verschiedene Lieferantenländer zu setzen statt auf ein, zwei große. Nach der Eurokrise, der Flüchtlingskrise und der Corona-Krise hätte man denken können, die größten Herausforderungen unserer Zeit lägen schon hinter uns. Leider falsch gedacht.

 

Apr. 2022 | In Arbeit | Kommentieren

Ein Engel und ein Teufel im Kampf um die Seele eines sterbenden Bischofs. Katalanisches Tempera-Gemälde, 15. Jahrhundert

In der Weisheit der Upanishaden des Hinduismus lernen wir, es werde der Mensch schließlich Brahma erlangen. Es ist die Lehre der Bhagavad-Gita, dass die Seele unsterblich und dass Erlösung möglich ist durch den Kreis von Wiedergeburt und neuem Tod.

Der Jainismus lehrt die Unsterblichkeit der Seele. Der Eintritt ins Pari-Nirvana, wie ihn der Buddhismus verkündet, erlöst den Buddhisten vom Zyklus der Wiedergeburt.

Das griechische Denken, von Plato an, bestätigte die Unsterblichkeit der Seele, und im Zoroastrismus findet sich ein starker Glaube an die Unsterblichkeit der materiellen Welt.

Seit der Zeit des Frühjudentums bekennt sich die jüdische apokalyptische Erwartungshaltung eindeutig zur Auferstehung.

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Apr. 2022 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Kirche & Bodenpersonal, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren

Zwar sind die Gitter noch intakt – die „Zimmer“ sind jedoch „ziemlich klein“

Das 1847 als Gefängnis gebaute „Haus“ würde dann zu einer Außenstelle des ZfP Calw. „Übergangsweise“, wie alle Beteiligten zu betonen nicht müde werden. Denn: In Calw und an anderen Standorten sei man bereits dabei, die Platzkapazitäten durch Neubauten zu erhöhen. Bis die fertig gestellt sind, könne es noch zwei bis drei Jahre dauern, sagt Michael Eichhorst. „In der Summe wäre es aber realistisch, dass wir in drei Jahren hier wieder raus sind.

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Apr. 2022 | Heidelberg, Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Sapere aude, Zeitgeschehen | Kommentieren

Der „Karlsdenar“ aus dem 9. Jahrhundert zeigt auf der Vorderseite neben der Kaisertitulatur „Karlus Imp Aug“ ein Brustbild Karls des Großen; seit Kurzem ist diese Silbermünze im Neuen Aachener Stadtmuseum „Centre Charlemagne“ unter einem Vergrößerungsglas zu betrachten. Das ist schon – und zwar nicht nur für Numismatiker – eine kleine Sensation, denn laut Prof. Dr. Frank Pohle, dem Leiter der Route Charlemagne, dem Zusammenschluss der kulturhistorischen Museen der Stadt Aachen, ist sie das einzige authentische, zeitgenössische Porträt Karls des Großen.

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Apr. 2022 | Allgemein, Feuilleton, Wissenschaft | Kommentieren

Kinderarbeit Arbeitsbedingungen Indien Kinderrechte Kinderhandel KinderrechtskonventionArbeitende Kinder aus Projekten der internationalen Kinderrechtsorganisationen Kindernothilfe, terre des hommes und vieler weiterer Partner machen zwischen dem Internationalen Tag der Arbeit, 1. Mai, und dem Welttag gegen ausbeuterische Kinderarbeit, 12. Juni, auf ihre Situation aufmerksam.

Unter dem Motto »It’s time to talk about …« diskutieren weltweit Kinder und Jugendliche in den kommenden Wochen in Workshops, Theateraufführungen und auf Kindermärschen über die Herausforderungen, Risiken und Notwendigkeiten der Kinderarbeit.

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Apr. 2022 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Sapere aude, Senioren, Zeitgeschehen | 1 Kommentar
Warum der Ukraine-Krieg ausweglos ist. Nichts als Zerstörung: Die Stadt Butscha nordwestlich von Kiew.
Nichts als Zerstörung: Die Stadt Butscha nordwestlich von Kiew
Seit fast sechs Wochen tobt der Ukraine-Krieg bereits. Wie sinnlos, brutal und menschenverachtend er ist, haben zuletzt die Horrorbilder aus Butscha gezeigt. Die russischen Truppen hinterließen in der Stadt nahe Kiew verbrannte Erde, sie massakrierten Menschen und zerstörten die Infrastruktur. Das ist unfassbar und unerträglich.
Diese Kriegsverbrechen haben dafür gesorgt, dass die Welt erneut aufgeschreckt ist. Denn zuvor war bereits ansatzweise eingetreten, was leider selbst bei den größten Katastrophen fast immer geschieht: Viele gewöhnen sich an die Ausnahmesituation. Das bedeutet nicht, dass sie abstumpfen und weggucken. Aber eben doch, dass sie nicht mehr jedes Bruchstück an Neuigkeiten mit der gleichen Betroffenheit aufnehmen wie zu Beginn.
Das Schrecklichste an diesem grausamen Krieg ist vermutlich, dass er schier unlösbar zu sein scheint. Vor allem drei Szenarien für den weiteren Verlauf kursieren derzeit.
Szenario 1: Russland gewinnt doch noch
Eine Demütigung vermeiden: Der Kremlherrscher Wladimir Putin. (Quelle: imago images)
Will eine Demütigung vermeiden: Der Kremlherrscher Wladimir Putin
Wladimir Putin unterlag vielen Fehleinschätzungen – von der Annahme, seine Truppen würden in der Ukraine freudig begrüßt, bis zum Glauben, über eine moderne und von hoher Moral geprägte Armee zu verfügen. Inzwischen ist völlig unklar, wie Russland die Ukraine, das flächenmäßig größte Land des europäischen Kontinents, überhaupt jemals besetzen will. Zuletzt mussten die Soldaten rund um Kiew zumindest den vorläufigen Rückzug antreten, um sich erst einmal auf die Eroberung des Ostens und Südens zu konzentrieren.
Vielleicht gelingt es Russland, zu einem späteren Zeitpunkt wieder in die Offensive zu kommen. Aber selbst wenn es doch noch die Kontrolle über weite Teile des fremden Territoriums erringen sollte, wäre die Besatzung wohl kaum von Dauer. Angesichts des heroischen Widerstands der Ukrainer um ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und weiterer Waffenlieferungen des Westens würde es vielmehr einen jahrelangen Zermürbungskrieg geben.
Szenario 2: Die Ukraine vertreibt die russischen Truppen
Im Angesicht des Schreckens: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht Butscha. (Quelle: dpa)
Im Angesicht des Schreckens: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht Butscha
So sehr eine Kapitulation Russlands angesichts des barbarischen Überfalls auch wünschenswert wäre, dürfte eine vollkommene Niederlage Putins nicht sehr wahrscheinlich sein. Es käme einem Wunder gleich, wenn dieser Krieg damit endete, dass sich seine Truppen komplett aus der Ukraine zurückziehen und Russland hohe Reparationszahlungen leistet.
Zwar ist es angesichts der aktuellen Dynamik des Krieges plausibler geworden, dass es den Ukrainern gelingt, ihr Land vollständig zurückzuerobern. Aber es spricht trotzdem einiges für die Annahme, dass Putin umso härter reagiert, je mehr er sich in die Ecke gedrängt fühlt.
Weil für den Autokraten im Kreml alles andere als ein rascher Triumph eine Niederlage ist, hat er diesen Krieg eigentlich bereits verloren. Für Putin geht es also längst nur noch darum, eine vollständige Demütigung zu verhindern. Je brenzliger seine Situation wird, desto eher könnte er sich deshalb zur abrupten Eskalation veranlasst sehen – und im schlimmsten Fall eben auch chemische oder sogar atomare Waffen einsetzen. Dass er zu allem bereit sein dürfte, hat er in den vergangenen Wochen bereits gezeigt.
Szenario 3: Aus einer Pattsituation entstehen Friedensverhandlungen
Das ist unser Land: Ein ukrainischer Soldat an einer Straßenblockade.  (Quelle: dpa)
Das ist unser Land: Ein ukrainischer Soldat an einer Straßenblockade.
Aber wie könnte dann überhaupt eine Lösung aussehen, die diesen Krieg beendet? Wer diese Frage zurzeit in Berlin stellt, bekommt Antworten, die von Ratlosigkeit („Das können nur die Ukrainer und Russen entscheiden“) bis Verzweiflung („Ich weiß es schlicht nicht“) reichen.
Das wichtigste politische Ziel in Berlin und anderen westlichen Hauptstädten muss angesichts des ausweglosen Krieges darin bestehen, dass in der Ukraine nicht länger gekämpft, sondern endlich über eine friedliche Lösung verhandelt wird. Hauptsache, es wird gesprochen und nicht geschossen.
So zynisch es klingt: Noch scheinen beide Seiten nicht so weit zu sein, weil sie sich durch den Verlauf der nächsten Tage oder sogar Wochen eine bessere Ausgangsposition für Verhandlungen versprechen. Denkbar ist, dass ein späterer Friedensvertrag, der sowohl für die Ukraine als auch die Russen akzeptabel ist, unter anderem folgende Elemente enthält:
  • Die sogenanntenVolksrepubliken Donezk und Luhansk (und im Zweifel auch die Krim) bekommen einen Sonderstatus, werden faktisch aber ein Teil Russlands.
  • Im Osten und Südosten der Ukraine wird eine entmilitarisierte Zonegeschaffen, die als Puffer dient. Dort gibt es womöglich UN-Friedenstruppen.
  • Der verbleibende Großteil der heutigen Ukraine verfügt über eine eigene Armee, bekommt massive Aufbauhilfen des Westens und auch Sicherheitsgarantien der Nato, die allerdings weniger eindeutig sind als Artikel 5 („Die Parteien vereinbaren, dass ein bewaffneter Angriff gegen eine oder mehrere von ihnen in Europa oder Nordamerika als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird …“).
Käme es zu einem Waffenstillstand unter diesen oder ähnlichen Bedingungen, wäre zumindest der Krieg beendet – und damit endlich auch Tod, Leid und Elend.
Aber es wäre eben auch ein äußerst bitterer Frieden. Denn Russland hätte territoriale Gewinne erzielt – und einen vollständigen Nato-Beitritt der Ukraine verhindert, also zumindest einen Teil der ursprünglichen Ziele erreicht. So unerträglich es klingt: Dieser Krieg hätte sich für Putin gelohnt.
Apr. 2022 | In Arbeit | Kommentieren

Vier Monate lang infiltrierte der unabhängige Journalist Vincent Bresson die Kampagne Éric Zemmours, Kandidat für die Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Offen praktizierter Rassismus, Kollaboration mit Neo-Nazis und Web-Strategien, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren: In seinem Buch “Au coeur du Z”, zu Deutsch „Im Herzen des Z“, enthüllt der als pro-Zemmour-Aktivist getarnte Journalist, wie ein verurteilter Polemiker Wahlkampf betreibt, Anhängerïnnen mobilisiert und ein ernstzunehmener Herausforderer Emmanuel Macrons werden konnte.

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Apr. 2022 | In Arbeit | Kommentieren

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