Vor 200 Jahren hat der griechische Befreiungskrieg begonnen, der wie kein anderer die europäische Öffentlichkeit bewegte und dieser als „Wiedererwachen der Hellenen“ eine ideale Projektionsfläche bot.
Den Griechen selbst war die Idee der Kontinuität zur Antike ebenso abstrakt wie die Idee einer Nation auf dem heutigen Staatsgebiet.
Sie hatten erheblich andere Vorstellungen einer post-osmanischen Existenz als der „Rest der Welt“. (mehr …)

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Ich aber sage Euch …

Habt keine Angst …

Als Journalisten über Gottesdienste mit Hunderten von Kirchgängern ohne Schutzmaßnahmen berichteten, schlugen und traten evangelische -orthodoxe Gottesdienstbesucher zu.
Einer fuhr einen Journalisten sogar mit dem Auto an.
Die protestantischen Kirchen in Urk und Krimpen aan den Ijssel hatten am Sonntagmorgen trotz der strengen Coronaregeln und öffentlicher Kritik die Türen für Hunderte Besucher geöffnet. Gottesdienste – frei nach dem Motto: „Der HERR wirds schon richten“ – fanden ohne Einhaltung von geeigneten Schutzmaßnahmen statt. (mehr …)

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Wegen des Suezkanals wurden Kriege geführt und Schiffe als Geiseln genommen. Nun versperrt ein Schiff die Wasserstraße. Doch trotz der Probleme: Eine Alternative gibt es nicht, sagt der Konfliktforscher Johannes Peters.

Ein Sandsturm zieht auf, eine heftige Windböe prallt gegen die Container und schon steht das Schiff quer. Die MV Ever Given ist im Suezkanal auf Grund gelaufen und versperrt damit die wichtigste Handelsstraße für Europa. Noch kann die Wirtschaft das verkraften, sagt Johannes Peters, Wissenschaftler am Institut für Sicherheitspolitik der Universität Kiel und Experte für Maritime Sicherheit. Doch der Vorfall ruft Erinnerungen wach an frühere Blockaden des Suezkanals.

Seit mehr als 24 Stunden blockiert ein Containerschiff den Suezkanal. Wie sehr bringt das den Welthandel durcheinander?
Johannes Peters: Das hat vor allem für uns Europäer Auswirkungen. Der Suezkanal ist so etwas wie eine Lebensader für Europa, die uns mit Gütern als Fernost versorgt – für Nordamerika hat er wenig Bedeutung. Aber für uns ist der Kanal von existenzieller Wichtigkeit. Wie sehr wir die Auswirkungen spüren, hängt natürlich von der Dauer der Blockade ab.

Noch ist das nicht dramatisch. Das führt erst mal zu einem Stau, im Mittelmeer und im roten Meer. Viele Unternehmen haben zwar eine Just-in-Time-Logistik, allzu lange Ausfälle können die sich nicht leisten. Allerdings sind bei Gütern aus dem Seetransport gewisse Karenzen kalkuliert. Und selbst wenn irgendwo die Förderbänder kurzfristig stillstehen, spürt der Konsument das nicht sofort.

Nichtsdestotrotz führt die Situation den Menschen noch mal die Bedeutung des Suezkanals vor Augen. Seit über 150 Jahren fließt der Welthandel durch den Kanal. Wie sähe die Weltwirtschaft heute aus, wäre der Kanal nie gebaut worden?

Darüber kann man natürlich nur orakeln. Aber sicherlich hätte der ein oder andere Hafen, insbesondere im Mittelmeer, nicht so viel Bedeutung. Die logischste Konsequenz wäre, dass die Schiffe die Route um das Horn von Afrika herum genommen hätten, wie schon Jahrhunderte zuvor. Deshalb hätten ohne den Suezkanal heute vielleicht Häfen in Afrika mehr Bedeutung.

Damals gab es diese verzahnten Lieferketten nicht, der Seeweg um Afrika herum war die Normalität. Und in den ersten Jahrzehnten machte der Kanal Verluste. Wieso hat man ihn überhaupt gebaut?

Das entsprach wahrscheinlich einfach dem Pioniergeist dieser Zeit. Der Erbauer des Kanals, Ferdinand de Lesseps, war in gewisser Weise ein Hasardeur, ein Draufgänger. Und wahrscheinlich spielt auch ein bisschen koloniale Arroganz darein. Aber der Seeweg um Afrika war kein einfacher und sehr stark monsunabhängig. Also hatte der Kanalbau schon seinen wirtschaftlichen Sinn.

Der Kanal war lange in britischer und französischer Hand. Als Ägypten den Kanal verstaatlichen wollte, löste das 1956 die Suezkrise aus. Danach kamen Sechstagekrieg und zum Jom-Kippur-Krieg. Der Kanal war lange nicht befahrbar. Hat das die Globalisierung ausgebremst?

Die Globalisierung, wie wir sie kennen, kam ja eher in den 90er Jahren. Damals waren die Lieferketten wesentlich kürzer, China war noch nicht die Werkbank der Welt, es gab noch kaum Container. Der Einfluss dieser Konflikte war deshalb ein anderer, als es heute ein Konflikt hätte.

Die Deutschen als Handelsnation gerieten trotzdem zwischen die Fronten. Wegen der politischen Konflikte saßen zwei deutsche Frachter acht Jahre lang im Suezkanal fest.

Das klingt jetzt hart, aber das ist natürlich vor allem erst mal ein Problem für die Crew an Bord und für die Reederei. Heute würde sich in so einer Lage erst mal die Frage stellen: Wer ist überhaupt zuständig? Die Reederei kommt vielleicht aus Europa, aber der Schiffsvermieter noch mal aus einem anderen Land, die Crew kommt heute aus den Philippinen, das Schiff fährt unter der Flagge Panamas… Die juristische Verantwortlichkeit für ein Schiff festzustellen, ist da gar nicht so einfach. Die Handelsschiffe sind eben das, was sie auch repräsentieren: ein internationales Wirtschaftssystem.

„Der Weg durch die Arktis lohnt sich wirtschaftlich nicht“

Wie groß ist heute das Risiko eines militärischen Konflikts um den Suezkanal?
Die Zeiten haben sich geändert. Ägypten ist nicht mehr der Nabel des Panarabismus und stellt auch für Israel und die politische Situation im Nahen Osten kein vordringliches Bedrohungsszenario da. Niemand hat ernsthaft wirtschaftliches Interesse daran, dass der Kanal dicht ist. Ägypten hat mit dem Suezkanal im vergangenen Jahr 5,6 Milliarden Dollar Umsatz gemacht, das ist ein ganz wesentlicher Teil des Bruttosozialprodukts.

Die größte Gefahr sehe ich darin, dass ein regionaler Konflikt quasi überschwappt. Bei den aktuellen Konflikten im Jemen gab es bereits Vorfälle mit improvisierten, schwimmenden Bomben. Aber bisher hatte auch das wenig Auswirkungen.

Vor einigen Jahren gab es auch vor Somalia noch regelmäßig Piratenangriffe auf Schiffe, die durch den Suezkanal wollten – damals haben einige Schiffe umgesteuert.

Dann haben die EU-Staaten ja eine Mission zum hoheitlichen Seeschutz installiert und die Reeder zusätzlich mit privaten Sicherheitsdiensten auf die Schiffe geholt. Heute gibt es kaum noch Angriffe. Aber die Versicherungen haben da auch einen starken Einfluss: Wenn die Prämien steigen, weil die Versicherung ein Gebiet als risikoreich einstuft, müssen sich die Reeder sehr genau überlegen, ob sich die Fahrt lohnt.

Wie abhängig ist die europäische Wirtschaft heute zu abhängig vom Suezkanal?
Das hält sich in Grenzen – das ist auch eine Frage der Alternativen. Zwischen Asien und Mittelmeer ist der Kanal der kürzeste Weg.

Mit dem Klimawandel und dem Abschmelzen der Arktis wird auch die Nordostpassage über Russland immer besser befahrbar. Ist das keine Alternative?

Diese Route klingt natürlich verlockend. Aber damit würde man sich natürlich auch von Russland abhängig machen, die mit ihrer Küstenlinie ein Großteil der Strecke kontrollieren und auf deren Eisbrecher man angewiesen wäre. Selbst im Sommer muss nur einmal der Wind aus der falschen Richtung wehen und das Schiff sitzt im Packeis. Und wer will schon Schiffe mit der entsprechenden Eisklasse bauen, wenn die es dann nur die nur ein paar Wochen im Jahr auf der Strecke fahren, wo sie diese Ausrüstung brauchen? Das lohnt sich wirtschaftlich eher nicht.

Nach 150 Jahren ist der Kanal teilweise noch immer einspurig. Entspricht das den Anforderungen der heutigen Schifffahrt?

Die Ägypter haben ja einiges gemacht. Früher konnten sich die Schiffe nur im Bittersee begegnen. Mittlerweile gibt es auf großen Teilen eine zweite Spur. Und im Gegensatz zum Panamakanal hat er keine Schleusen und deshalb auch wenig Begrenzungen für die Größen der Schiffe

In der Coronapandemie haben auch einige Unternehmen sich die Frage gestellt, ob es so viel Sinn macht, die Güter für ihre Produktion aus Asien einschiffen zu lassen. Wie sieht Zukunft des Suezkanals aus?
Er wird eine Zukunft und eine Bedeutung haben. Ja, in der Pandemie diskutieren Unternehmen, ob sie sich weniger abhängig machen sollten und Lieferketten nach Europa zurückholen. Aber diese Entwicklung in der Globalisierung – die ja über einen Zeitraum von dreißig oder vierzig Jahren stattgefunden hat – die dreht sich nicht einfach so zurück.

Mehr zum Thema: Wegen eines festgefahrenen Containerschiffs ist die wichtigste Wasserstraße der Welt nicht befahrbar. Richtung Europa und Amerika sind zurzeit vor allem Öltanker betroffen. Das zeigen Satellitenaufnahmen.

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Wenn alle den einen Impfstoff wollen – ist nicht frei wählbar

Da hatte ein Mann per Eilantrag verlangt, unverzüglich mit dem Impfstoff von Biontech oder Moderna geimpft zu werden. Dies stehe ihm nicht zu, entschieden die Richter.
Im Zuge der Impfungen gegen das Coronavirus können sich die Bürger nicht aussuchen, welchen Impfstoff sie haben wollen. Dies hat das Verwaltungsgericht Frankfurt entschieden. Zuvor hatte ein Mann per Eilantrag den Erlass einer einstweilige Anordnung darüber verlangt, unverzüglich mit den mRna-Impfstoffen von Biontech oder Moderna geimpft zu werden. Als Argument brachte er vor, dass er eine enge Kontaktperson seiner 92 Jahre alten Mutter sei, die nicht in einem Seniorenheim lebe.

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Dante Alighieri auf einem Gemälde aus dem 16. Jahrhundert.

Am 14. September 1321 starb der Florentiner Dante Alighieri im Exil in Ravenna.Warum also heute ein Beitrag über Dante? Im vergangenen Jahr wurde in Italien der 25. März als Dantetag eingeführt. Seitdem soll an diesem Datum an Italiens größten Dichter erinnert werden. Warum am 25. März? An diesem Tag, einem Karfreitag des Jahres 1300, soll er seine Reise durch Hölle, Fegefeuer und Paradies angetreten haben. Dante liebt das Spiel mit den Zahlen. Sein großes Gedicht, die „Göttliche Komödie“, beginnt mit den Worten: „In der Mitte unseres Lebenswegs kam ich zu mir in einem dunklen Wald. Der rechte Weg war da verfehlt.“ (Übersetzung: Kurt Flasch). Da ein Geburtsdatum nicht überliefert ist, schloss man schon früh aus dieser Angabe, Dante sei 1265 geboren worden. Überliefert ist ein Taufdatum, ein Karsamstag, der 26. März. Getauft wurde er übrigens auf den Namen Durante, der schon bald zu Dante zusammengezogen wurde.

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… dann damit auf diese Bank.

Ein Buch würde mir reichen …

Absagen mit Ansage – kürzlich war in einem Kommentar zur Absage der Leipziger Buchmesse und ihren Folgen ein Beitrag zu lesen, in welchem die Rede war von der „Sehnsucht nach persönlichen Begegnungen und vom schweren Stand der Frühjahrsprogramme“. Und, ich ertappe mich dabei zu prüfen, ob ich auch wirklich einen aktuellen Beitrag lese?  Ja, der Artikel war „aktuell“ – Inhaltlich aber wirkte er aber wie aus der Zeit gefallen – Wir Rundschauler trauern auch, aber:  was vor einem Jahr noch nachvollziehbar geklungen haben mag, wirkte jetzt wie ein leeres Ritual. Dem Beitrag fehlte, was ihn hätte gegenwärtig machen können: der Wille, aus gemachten Erfahrungen Konsequenzen zu ziehen.

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Wittgensteins Tractatus logico-philosophicus zählt zu den schwierigsten, aber auch einflussreichsten Werken des 20. Jahrhunderts. Nur was in logisch einwandfreien Sätzen gesagt werden kann, hat überhaupt Sinn. Die einzig sinnvollen Sätze sind diejenigen der Naturwissenschaft, die sich empirisch überprüfen lassen. Metaphysische Äußerungen hingegen sind unsinnig, denn sie überschreiten die Grenzen unserer Sprache und unseres Denkens.

Das Werk steht in der Tradition der Ende des 19. Jahrhunderts von Frege und Russell begründeten analytischen Philosophie. Mit dem Tractatus leitete er die so genannte „linguistische Wende“ in der Philosophie ein. Das Werk hatte starken Einfluss auf die philosophische Richtung des logischen Positivismus.

 

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Die Nachrichtenkompetenz in Deutschland lässt nach einer Studie zu wünschen übrig. (screenshut)

Die digitale Nachrichtenkompetenz der deutschen Gesellschaft ist in keinem guten Zustand. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweite Studie der „Stiftung Neue Verantwortung“. Der Think Tank verbindet den Befund mit Forderungen an Politik und Journalismus.
Tagesschau und Deutschlandfunk, Newsseiten und Mailanbieter, Facebook, Youtube, Instagram – der Nachrichtenmarkt und die Informationsangebote werden immer vielfältiger. Behalten die Menschen in Deutschland da den Überblick und wissen sie noch, womit sie es im einzelnen zu tun haben? Das wollte die „Stiftung Neue Verantwortung“ herausfinden.

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