Ob die Neandertaler gesprochen haben, wissen wir nicht. Aber sie haben bereits Farben hergestellt, um Höhlenwände zu bemalen. Am Anfang jedenfalls der Kulturentwicklung von Neandertaler und Homo sapiens steht Farbe.
Farben sind wichtig für unser Wohlbefinden. Wie stark sie aber unsere Weltwahrnehmung und unser Denken prägen, wird häufig unterschätzt, meint der Philosoph Ludger Schwarte.
Er versteht Malen als Form der Erkenntnis.
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Farbspuren als Weltaneignung
„Wenn man mal in so einer Höhle war, es gibt recht abstrakte Darstellungen dabei, die sehen aus wie Antennen. Und wenn man sich das anschaut, sieht man, dass diejenigen, die diese Farbspuren aufgebracht haben, damit eine Wirklichkeit gestalten wollten und nicht nur etwas abbilden. Es ist eine Form von Weltaneignung und gleichzeitig Gestaltung.“