[1]Vier internationale Museen – National Gallery of Art in Washington, die Museen of Fine Arts in Boston und Houston sowie die Tate Modern in London – haben ihre gemeinsam geplante Philip-Guston-Retrospektive auf mindestens 2024 verschoben, meldet Edward Helmore im Observer: Ihnen ist aufgegangen, dass Gustons Bilder, in denen reihenweise Klux-Klan-Männer zigarrenrauchend in fetten Autos herumkutschieren, das Publikum überfordern könnten. Sie wollen abwarten, bis „die Botschaft sozialer Gerechtigkeit in seinem Werk klarer herausgearbeitet werden kann“, heißt es in einer Erklärung der beiden Museen [2].
Gustons Tochter, Musa Mayer, kann es nicht fassen, berichtet Helmore: „Mayer zeigt sich tief getroffen von der Entscheidung. Sie erklärte: Vor einem halben Jahrhundert erstellte meint Vater ein Werk, das die Kunstwelt erschütterte. Er verstieß nicht nur gegen den Kanon abstrakter Kunst in einer Zeit besonders doktrinärer Kunstkritik, er hielt auch dem weißen Amerika einen Spiegel entgegen, der die Banalität des Bösen und einen systemischen Rassismus darstellte, mit dem wir auch heute noch zu kämpfen haben.'“