[1]Nichts – was Wunder – ist in diesen Zeiten gefragter als ein Impfstoff oder ein Medikament gegen das Coronavirus. Dementsprechend gefragt sind Aktien der Unternehmen, die daran forschen. Heute überraschte der Kurs von Heidelberg Pharma mit einem Plus von knapp 40 Prozent. Das Biotech-Unternehmen gehört über die Dievini Biotech Holding mehrheitlich dem (Bild) Milliardär und Mäzen Dietmar Hopp.
Die Marktbeobachter vom Anlegermagazin „Der Aktionär“ vermuten eine Pressemitteilung des israelischen Kooperationspartners Red Hill Biopharma als Auslöser der Rally, die die Papiere bereits am Vortag um über 60 Prozent nach oben schießen ließ. Demnach sucht Red Hill mit einem von Heidelberg Pharma einlizensierten Wirkstoff ein Medikament gegen die vom Coranavirus ausgelöste Lungenerkrankung Covid-19.
Bereits seit vielen Jahren investiert der SAP-Mitgründer Hopp in Biotechnologie. Bisher mit nur mäßigem Erfolg. Doch kurz vor seinem 80. Geburtstag im April dieses Jahres scheint sich seine Hartnäckigkeit auszuzahlen.
Seit Januar forscht ja schon Hopps Pharmaunternehmen Curevac an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Der Mäzen selbst macht Hoffnung auf einen baldigen Erfolg. „Bei positivem Verlauf könnten wir ungefähr im Frühsommer mit klinischen Tests beginnen“, sagte Hopp.
Seine vor rund 14 Jahren getätigten Investitionen in die Biotechnologie begründete Hopp damit, er sei davon fasziniert, dass der Mensch seine Krankheiten mit körpereigenen Mitteln bekämpfen könne, ohne Chemie. Das Coronavirus sei dabei ein sehr aktuelles Thema. „Die Curevac-Forscher beschäftigen sich allerdings auch schon lange damit, haben mit Erfolg einen Impfstoff gegen Tollwut entwickelt und diese Erfahrung sollte nützlich sein für die Entwicklung eines Corona-Impfstoffs.“
Hopp-Beteilung Immatics strebt an die Nasdaq
Auch die Hopp-Beteiligung Immatics aus Tübingen ist nun auf Erfolgskurs. Im Sommer soll das Unternehmen, an dem die Investmentfirma Dievini fast 40 Prozent besitzt, an die amerikanische Technologiebörse Nasdaq gehen.
Das auf innovative Krebstherapien spezialisierte Biotech ist ein weiteres Beispiel für die langjährige Durchhaltekraft des Milliardärs. 2015 hatte Immatics einen schweren Rückschlag erlitten: Ein Mittel gegen Nierenzellkarzinom scheiterte spät in den klinischen Test. Der Rückhalt durch den Mäzen ermöglichte es dem Unternehmen dennoch weiter an Immuntherapien zu forschen, bei denen es mittlerweile zu den führenden Anbietern zählt.
Mit seinem Portfolio an Antikörpern gelang es Immatics in den vergangenen Jahren, regelmäßig Kapital von Pharmakonzernen für seine wissenschaftliche Arbeit einzuwerben. 2017 30 Millionen Euro von Amgen, 2018 Genmab 54 Millionen Dollar, 2019 Celgene 75 Millionen Dollar und dieses Jahr GlaxoSmithKline 50 Millionen Dollar für den Zugang zu der Entwicklungsplattform der Tübinger. An Immatics sind neben Hopp auch das Familiy Office der Strüngmann-Brüder sowie der Münchener Risikokapitalanbieter MIG AG beteiligt.