
Krzysztof Penderecki dachte auch im hohen Alter nicht daran, Taktstock und Notenpapier beiseitezulegen. Nun ist der Gegenwartskomponist gestorben.
Penderecki starb am Sonntag im Alter von 86 Jahren in Krakau, wie die Agentur PAP unter Berufung auf seine Ehefrau berichtete. Derweil er in jungen Jahren der Avantgarde zugeschrieben wurde, wandte er sich aber später wieder eher traditionellen Formen zu. Eine seiner bekanntesten Kompositionen widmete er den Opfern des Atombombenangriffs von Hiroshima. Seine ausdrucksstarke Musik wurde in zahlreichen Filmen verwendet, darunter Klassikern wie „Shining“ und „Der Exorzist“. Er galt als wichtigster polnischer Komponist der Gegenwart.
Penderecki wurde am 23. November 1933 in Debica bei Krakau als Sohn eines musikbegeisterten Anwalts geboren. Er erhielt in frühen Jahren Violin- und Klavierunterricht und studierte später Komposition an der Krakauer Staatsakademie.
Intensive Künstlerfreundschaft mit Anne-Sophie Mutter
Aufsehen erregte er, als er 1959 beim Warschauer Wettbewerb junger polnischer Komponisten anonym drei Stücke einreichte und alle drei zu vergebenden Preise gewann. Sein Orchesterwerk „Anaklasis“ wurde 1960 in Deutschland uraufgeführt und sicherte ihm einen festen Platz in der Neuen Musik.
Seinen 85. Geburtstag hatte Penderecki noch mit einem eigenen Musikfestival und Weggefährten aus aller Welt gefeiert.
Mit der deutschen Violinistin Anne-Sophie Mutter verband ihn eine lange und intensive Künstlerfreundschaft, deren Ergebnis unter anderem in dem Album „Hommage à Penderecki“ [2] festgehalten wurde.