Zu diesem Ergebnis kommt eine britische Studie: China hätte die meisten Corona-Infektionen verhindern können, doch dann wurde konsequent gehandelt. Geheilte Coronapatienten in Wuhan fahren (am 12, März!) vom Krankenhaus in ihre Heimatgemeinde.Hätte China seine drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus drei Wochen früher und damit kurz nach ersten Warnungen von Medizinern begonnen, hätten 95 Prozent der Infektionen verhindert werden können.

(mehr …)

März 2020 | Allgemein, Gesundheit, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch | Kommentieren

pfaffe-mit-handpuppe.jpgDie CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hat (immer mal wieder) eine Gesetzesvorlage eingebracht, mit dem sie eine Verschärfung des sogenannten „Gotteslästerungsparagraphen“ §166 StGB erreichen will (Drucksache 14/4558).
Wie unter anderem der Fall des in den neunziger Jahren verbotenen Musiktheaterstücks „Das Maria-Syndrom“ gezeigt hat, gefährdet der Paragraph bereits in seiner jetzigen Fassung die verfassungsrechtlich garantierte Meinungs- und Kunstfreiheit. Mit einer weiteren Verschärfung des Paragraphen könnte missliebige, aber berechtigte Kritik in Zukunft noch willkürlicher als bisher verhindert werden.Besonders bedenklich ist, dass, derweil in der Vergangenheit nur eine kleine Gruppe von rechtskonservativen Parlamentariern für die Verschärfung des Paragraphen eintrat, nun die gesamte CDU/CSU-Fraktion die Gesetzesvorlage unterstützt. Es scheint so, als ob die CDU/CSU, nachdem sie mit der Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften eine empfindliche Niederlage einzustecken hatte, nun auf „Teufel, komm raus!“ die letzten Bastionen des christlichen Abendlandes zu retten versucht.

Die Neue Rundschau, die sich seit vielen Jahren für die Rechte der nichtreligiösen Bevölkerung einsetzt, fordert von den politisch Verantwortlichen, dass sie sich endlich gegen solche fundamentalistisch anmutenden Vorstöße deutlich entschiedener als bisher zur Wehr setzen.

Mit der vorliegenden Gesetzesvorlage versucht die CDU/CSU-Fraktion das Rad der Geschichte um 30 Jahre zurückzudrehen. Die Strafrechtsrechtsreform von 1969 war ein wichtiger Schritt hin zur Stärkung demokratischer Freiheitsrechte in Deutschland. Wir haben uns entschieden gegen die offensichtlichen Bemühungen konservativer Hardliner zu wehren, die Erfolge der deutschen Studenten- und der sich an sie anschließenden Bürgerrechtsbewegungen im Nachhinein zu diskreditieren.

Angesichts der Tatsache, dass die Störung der Religionsausübung nach § 167 StGB und Beleidigungen nach § 185 StGB geahndet werden können, ist offensichtlich, dass die angestrebte Verschärfung des § 166 vor allem ein Ziel verfolgt: die Etablierung „heiliger“, d.h. argumentationsfreier Zonen in der Gesellschaft. Mithilfe solcher Zensurzonen lässt sich Politik nach der Devise „Stimmung statt Argumente“ betreiben, wie die unheilvolle Geschichte des § 166 StGB eindrucksvoll belegt.

stemmaleonexiii.jpgSchon in seiner jetzigen Fassung stellt der Gummiparagraph 166 StGB, dem neben einer gewaltigen Menge anderer wie etwa Wilhelm Busch, Bertolt Brecht, George Grosz, Oskar Panizza und Arno Schmidt zum Opfer fielen, eine ständige Bedrohung für die pluralistisch verfasste Gesellschaft dar, er widerspricht der produktiven Streitkultur der Aufklärung – (die wir mit unserem Motto: sapere aude, wage zu wissen, auch zu der unseren gemacht haben). Auf der politischen Tagesordnung sollte nicht die Verschärfung dieses verhängnisvollen Zensurparagraphen stehen, sondern seine schon seit Jahren anstehende, ersatzlose Streichung! Wie das sogar im mehrheitlich katholischen Italien seit geraumer Zeit bereits geschehen ist. In der jetzigen Fassung schützt §166 StGB religiöse und weltanschauliche Bekenntnisse vor Beschimpfungen, „die geeignet sind, den öffentlichen Frieden zu stören“. Die Eignung nämlich zur Störung des öffentlichen Friedens kann dabei sehr weit ausgelegt werden, wie in jüngster Zeit vor allem der Fall „Maria-Syndrom“ bewiesen hat. Hier wurden Morddrohungen, die von christlich fundamentalistischer Seite gegen den Autor formuliert wurden, juristisch als Begründung dafür herangezogen, dass der Autor mit seinem Werk gegen den öffentlichen Frieden verstößt. Das Opfer wurde also bestraft und den Tätern Recht gegeben. Würde man das gleiche absurde Rechtsprinzip auf den Umgang mit rechtsradikalen Gewalttätern anwenden, müssten Asylheime geschlossen werden, um so den sozialen Frieden wiederherzustellen …
Die CDU/CSU möchte die Zugriffsmöglichkeiten der Justiz nun zusätzlich erweitern, indem sie vorschlägt, die Bedingung zur Geeignetheit zur Störung des öffentlichen Friedens aus dem Gesetzestext zu streichen. Damit würden aber ordnungsstaatlicher Willkür Tür und Tor geöffnet.            (gott)

Weitere Informationen zur Problematik des §166 StGB finden sich in dem Buch
„Zensur im Namen des Herrn“ (Alibri-Verlag, Herausgeber Clara und Paul Reinsdorf).

Dieser Beitrag erschien im Januar 2008 in der Neuen Rundschau; unser damals für die Technik zuständige Mitarbeiter rief mich etwa ein Jahr später an, meinte er habe einen Artikel gelesen, der sich mit einer ähnlichen Thematik beschäftigt und mailte mir den Text. Ich bat ihn, diesen unter unserem Text (oben) zu verlinken, er setzte den von ihm modifizierten Text allerdings unter meinen Beitrag. Dies wurde der Autorin, Dipl. Psychologin Ursula Neumann jetzt, nach zehn Jahren, gerade mitgeteilt. Wir möchten uns dafür ausdrücklich entschuldigen und verlinken nun ihren Beitrag in der Zeitschrift des IBKA –  „Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V.“ in der richtigen Form. Dies, weil wir meinen, dass ihr Text ein wertvoller Beitrag zur hierzulande immer mal wieder angesagten Diskussion ist.

März 2020 | €uropa | Kommentieren

und es geht dem Priester wie dem Volk, dem Herrn wie dem Knecht, der Herrin wie der Magd, dem Verleiher wie dem Borger, dem Gläubiger wie dem Schuldner. Die Erde wird leer und beraubt sein; … Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, das Gebot missachtet und den ewigen Bund gebrochen. Darum frisst der Fluch die Erde, und verschuldet haben es, die darauf wohnen. Darum nehmen die Bewohner der Erde ab, sodass wenig Leute übrig bleiben.
Der Wein ist dahin, der Weinstock verschmachtet, und alle, die von Herzen fröhlich waren, seufzen. Die Freude der Pauken ist vorüber, das Jauchzen der Fröhlichen ist aus, und die Freude der Harfe hat ein Ende –
Man trinkt keinen Wein mehr bei frohem Gesang, und das Bier wird bitter denen, die es trinken –
… denn alles Fleisch, es ist wie Gras, es vertrocknet, es welkt das Land, die Erde ist entweiht worden unter ihren Bewohnern. Denn sie haben die Gesetze übertreten, die Ordnungen überschritten, den ewigen Bund ungültig gemacht ! Tod – wo ist Dein Stachel?

März 2020 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Feuilleton, Kirche & Bodenpersonal, Politik, Sapere aude, Wirtschaft, Zeitgeschehen, Wo aber Gefahr ist | Kommentieren

Für das bemerkenswerteste und allüberall präsente in unserer Welt schuf Immanuel Kant einen Begriff:
Das Ding an sich. In seiner 1783 veröffentlichten Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft würde auftreten können, schrieb er: „Ich hingegen sage: es sind uns Dinge als außer uns befindliche Gegenstände unserer Sinne gegeben, allein von dem, was sie an sich selbst sein mögen, wissen wir nichts, sondern kennen nur ihre Erscheinungen, das sind die Vorstellungen, die in uns wirken, indem sie unsere Sinne affizieren. (mehr …)

März 2020 | Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, InfoTicker aktuell | 1 Kommentar

Paul A. Webers Gerücht – Neid durch die Welt  tragend …

Neid war eine der sieben Todsünden im Buch der Bücher. Das hängt uns nach. Auch, wenn Wollust und Völlerei heute nettere Namen erhalten haben und dann doch akzeptabel geworden sind: Neidisch hat man gefälligst nicht sein zu wollen. Allenfalls noch in scherzhaftem Sinn: Da bin ich aber neidisch. Genau: Neidisch, das waren und sind immer die anderen.
Womit – keineswegs ausschließlich theoretisch – wir uns dem seit langer Zeit außer Kurs geratenen Neid  anzunähern versuchen, nachdem nur wenige Autoren, die man flugs als rechte Soziologen abtat, ihn noch bewirtschafteten, ihn sogar zu einer Triebkraft für die und in der Gesellschaft erhoben.

(mehr …)

März 2020 | Allgemein, Essay, Feuilleton, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Senioren, Wirtschaft | Kommentieren

Widerwärtige Dreckspatz*In – raus hier!

Schwarze Schwäne seien – sagt und hört man – selten. Doch schon der römische Meister der Satire, Juvenal, kannte sie. Wenn auch mitunter in einem allegorischen Zusammenhang: Rara avis in terris nigroque simillima cygno („… [er ist wie] ein seltener Vogel in den [in den fremden] Ländern, [ähnlich] wie ein schwarzer Schwan „…).
Die Leute im Mittelalter mögen zwar unwissender in Bezug auf das Faktenwissen gewesen und auch Zusammenhänge mögen dem mediavälen Menschen nicht wie heutzutage klar gewesen sein. Und der Alltag, der war ja eh vom Aberglauben bestimmt. Eines aber konnten die Mittelaltler ganz gewiss: sie konnten sehr gut beobachten – und daraus Schlüsse ziehen!

(mehr …)

März 2020 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Wirtschaft | Kommentieren

Als Schwarzen Schwan (Black Swan) wird ein unerwartetes Ereignis von enormer Tragweite bezeichnet, das die Finanzmärkte abrupt aus der Bahn werfen kann und unser Leben, unser Geschäftsmodell oder die Welt als Ganzes vollkommen auf den Kopf stellt. Schwarze Schwäne sind zwar selten, aber sie können überall auftauchen. Geprägt hat den Begriff der Publizist und Börsenhändler Nassim Nicholas Taleb in seinem 2007 erschienen Buch „Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse“.

Taleb beschreibt, dass Menschen es sich in einer „Zone des Vorhersagbaren“ bequem machen und so extrem unwahrscheinliche Ereignisse kaum eine Rolle in der Risikobetrachtung spielen. Allerdings treten diese häufiger auf, als man annimmt, wie etwa bei der Subprime-Krise in den USA, der Lehman-Pleite oder dem Tsunami in Japan mit der anschließenden Atomkatastrophe von Fukushima.

Die aktuelle Entwicklung lässt nun die Sorge aufkommen, das Corona-Virus könnte sich als ein solcher „Schwarzer Schwan“ entpuppen. Nach einer Umstellung der Erfassungsmethode hat sich die Zahl statistisch erfasster Infektionen mit dem Coronavirus in China gegenüber gestern nahezu verzehnfacht. Wie das chinesische Staatsfernsehen laut Tagesschau berichtete, wurden in der besonders schwer betroffenen Provinz Hubei 14.840 Fälle neu registriert.

Am Vortag waren in Hubei noch 1638 neue Infektionen gemeldet worden. Auch die Zahl der nachgewiesenen Todesopfer durch das Coronavirus stieg in der Provinz um mehr als das Doppelte. 242 neue Todesopfer wurden registriert, womit die Gesamtzahl der Toten in der Provinz seit Ausbruch der Krankheit bei 1.310 liegt. Gestern hatten die Behörden 97 Todesopfer gemeldet. Der KP-Chef der Provinz Hubei wurde abgesetzt, die chinesische Politik ist aufgrund ihrer umstrittenen Informationspolitik unter Druck.

Deutschland ist denkbar schlecht vorbereitet

Ein abgestimmtes europäisches Vorgehen zum Schutz vor der Pandemie gibt es bislang nicht. Auch Deutschland ist auf eine wahrscheinlicher werdende Pandemie denkbar schlecht vorbereitet, sagte Professor Christian Droste, Leiter des Instituts für Virologie an der Charité heute morgen im Deutschlandfunk: „Die Gesundheitsämter sind schlecht ausgestattet in ganz Deutschland, die haben zu wenig Personal, die müssen aber das Meldesystem organisieren“.

Für ein noch größeres Problem halte er die Krankenhäuser: „Allein in den vergangenen zehn Jahren wurden so viele Reserven aus dem Gesundheitssystem herausgespart, die uns jetzt fehlen werden in einer Pandemie“. In einer solchen Situation müsse das System entsprechende Reserven haben, um den Ansturm von Patienten zu organisieren. Dies sei aber nicht der Fall: „Es ist natürlich so, dass Sie auch schwere Fälle haben, und diese Personen müssen auf Intensistation behandelt werden – und auf Intensivstationen sind die Betten immer knapp.“

Die Ausbreitung der Krankheit und die Bemühungen, sie einzudämmen, sind überdies dabei, große Bereiche der Weltwirtschaft lahm zu legen. „Sie gehören zu den größten kurzfristigen Bedrohungen für das weltweite Wachstum“ sagt Neil Shearing, Chefökonom bei Capital Economics. Der Ausbruch des Corona-Virus trifft Chinas Exportwirtschaft dramatisch und unterbricht die globalen Lieferketten. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist seit zwei Wochen nahezu zum Erliegen gekommen.

Auswirkungen größer als bei SARS

Die Auswirkungen werden voraussichtlich viel größer sein als der Ausbruch von Sars, einem weiteren Coronavirus, das 2002 in China ausgebrochen ist. Die chinesische Wirtschaft ist heute mehr als viermal so groß und stärker mit dem Rest der Welt vernetzt.

Wichtige Zentren, darunter die Stadt Wuhan – das Epizentrum der Krise – wurden weitgehend stillgelegt. Unternehmen in und um Wuhan sind die weltweit größten Exporteure von elektrischen und elektronischen Komponenten. „Der Ausbruch des Coronavirus wird den globalen Fertigungssektor in der ersten Hälfte des Jahres 2020 wahrscheinlich in der Rezession halten. Elektronik und Computer sind am stärksten gefährdet“, sagte Ana Boata, Ökonomin bei Allianz Research. Aber auch der Nachschub von in der Region produzierten Arzneimitteln droht unterbrochen zu werden.

Wuhan hat sich vor allem auch zu einer Drehscheibe für Chinas boomende Exporte von Autoteilen und -zubehör entwickelt, der Sektor hat sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht, die Ausfuhren von Motoren und Motorenteilen vervierfacht. Viele dieser Produktionsstätten wurden geschlossen. Der italienisch-amerikanische Hersteller Fiat Chrysler sieht die Gefahr, dass er mangels Teilen seine komplette Produktion innerhalb weniger Wochen einstellen muss. Hyundai war bereits gezwungen, seine südkoreanischen Werke in der ersten Februarwoche zu schließen, Volkswagen hat die Wiederaufnahme der Produktion in seinen chinesischen Werken bis zum 17. Februar verschoben.

Besonders hart betroffen von der Entwicklung sind die asiatischen Schwellenländer. Mehr als ein Drittel der Importe von Industriegütern nach Südkorea, Vietnam, Indonesien und den Philippinen kommen aus China. „Chinas Rolle im Zentrum der globalen Lieferketten erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Unterbrechung auf andere Länder übergreift“, sagt Ökonom Neil Shearing. „Die Volkswirtschaften in den asiatischen Schwellenländern sehen am verwundbarsten aus, ebenso wie Unternehmen, die sowohl im Technologie- als auch im Elektroniksektor tätig sind“.

In der deutsche Autoindustrie, die sich durch hausgemachte Probleme und politische Vorgaben ohnehin bereits in einer Krise befindet (Mercedes beispielsweise kündigte gerade die Streichung von 15.000 Stellen an), leuchten sämtliche Warnblinker.

BMW, Daimler und Volkswagen sind laut einer Analyse von Ernst&Young besonders abhängig vom chinesischen Markt. Mehr als jedes dritte Auto, das Volkswagen, BMW und Daimler 2018 verkauften, ging an die Chinesen. Bei Volkswagen ist die Abhängigkeit am größten: Europas größter Autobauer verkauft rund 40 Prozent seiner Fahrzeuge in China – zuletzt waren es 4,2 Millionen. So haben die Wolfsburger allein einen Marktanteil von über 18 Prozent auf dem Markt.

Noch am Montag, dem 7. Januar, sagte Volkswagen-Chef Herbert Diess, der persönlich die strategische Führung des China-Geschäfts übernehmen wollte, vor Journalisten in Peking: „Die Zukunft von Volkswagen wird sich auf dem chinesischen Markt entscheiden“. Diese Aussage könnte sich nun als verhängnisvolles Omen erweisen.

Lesen Sie zum gleichen Thema:

Corona-Virus: Das Dilemma zwischen Beschwichtigung und Panik

Corona-Virus schnürt Weltwirtschaft die Luft ab

Corona bedroht Chinas Regime und seine Medien

März 2020 | Heidelberg | Kommentieren

Das Coronavirus zwingt zu außergewöhnlicher Entschlossenheit. Längst ist nicht klar, ob die Anstrengungen der westlichen Länder ausreichen. Zwar wird Panik als Reaktion schlecht geredet – nachgerade aber wird sie derzeit zur Bürgerpflicht! Der Reality-TV-Superstar Kim Kardashian twitterte zum Beispiel im Jahr 2017 eine berühmt gewordene Statistik, der zufolge im Jahresschnitt zwei Amerikaner Opfer eingewanderter islamistischer Terroristen werden; gleichzeitig aber werden jedes Jahr 69 Menschen von ihrem Rasenmäher umgebracht. Die Terrorgefahr sollte also zwar nicht übertrieben werden, war  aber dezidiert  politische Stoßrichtung dieses Tweets. Was denn auch schon beinahe folgerichtig von der britischen Royal Statistical Society 2017 in die „Internationale Statistik des Jahres“ hinein gekürt wurde, „weil“ nämlich „dieser Weck-Ruf ein erhellendes Licht auf die wahren Lebensrisiken und die damit verbundenen Missverständnisse“ werfe. Er passte zudem gut in die Zeit: Die Trump-Regierung hatte gerade ein Einreiseverbot für Menschen aus überwiegend islamischen Ländern verhängt. Leider unterlag die Statistik-Gesellschaft einem fundamentalen Missverständnis, den nun aber der Londoner Professor für Computer-Wissenschaft Norman Fenton aufspießte – die RUNDSCHAU spießt mal wieder mit:

(mehr …)

März 2020 | Allgemein, Essay, Gesundheit, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Wirtschaft, Zeitgeschehen | Kommentieren

Terror absolutus – Wer, wie, was, warum: Panik, die macht krumm …

Gleichwie wahrscheinlicherweise eine Anleitung zum Selberdenken als konventionelles Risikomanagement ähnlich wie bei einem Schwarzen Schwan nicht so recht funktionieren will, vemag auch ein hyperfunktionales  menschliches Gehirn exponentielles Wachstum – leider – nicht intuitiv zu erfassen. In Ausnahmesituationen wie das derzeit in vielen Köpfen tanzenden Covid19-P(T)andaradei führt dies zu katastrophalen Fehleinschätzungen von Entscheidungsträgern. Und, was Wunder, sind auch alle herkömmlichen Kosten-Nutzen-Abwägungen ungeeignet, um mit Krisen, einer solchen zumal, umzugehen. Sie kommen – was Wunder – sowohl systemisch als auch systematisch einfach zu spät. (mehr …)

März 2020 | Allgemein, Essay, In vino veritas, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren, Wissenschaft | Kommentieren

Liebeserklärung an eine exaltierte Kunstform

Uwe Friedrich im Gespräch mit Mascha Drost

Beitrag hören

Maria Callas steht auf einer Opernbühne im bodenlangen Kleid, den Blick nach rechts gewandt, links von ihr ist die Pappkulisse eines Baums zu sehen. (imago stock&people)
Maria Callas: Als „La Wally“ wurde die Operndiva zu einer Ikone der Schwulenbewegung. (imago stock&people)

(mehr …)

März 2020 | €uropa | Kommentieren

« Vorherige SeiteNächste Seite »