alfred-nobelDie damalige Entscheidung für Bob Dylan als Literaturnobelpreisträger sollte unkonventionell und zeitgemäß wirken. In Wahrheit jedoch sei sie Ausdruck von Desinteresse, von Unsicherheit und vielleicht sogar von Arroganz. Das genau, nämlich arrogant zu sein, warfen seinerzeit sowohl die den Preis verteilenden Mitglieder der Schwedischen Akademie Bob Dylan vor – weil der den Preis nicht entgegengenommen hat – wie auch das Gremium eben drum dem „Preisverweigerer“.

Die Schwedische Akademie – sie ist empört

Die Nobelpreise werden jedes Jahr am 10. Dezember in Stockholm vom schwedischen König überreicht, wer heute (Samstag, 10. 12. 16) fehlte war der dennoch gekürte „Noble für Literatur“ Dylan.

Alsdann, wenn denn derzeit alle gerade so am Werfen sind, dann tun wir das mal auch, werfen vor, werfen hin und her und tun dies mithilfe eines Buches, das es in sich hat – und da hinein (in das Buch)  schauen wir jetzt mal:

„Wir haben keine Angst vor Ermittlungen“  lässt sich im Buch lesen als Antwort auf die Frage des Buchautors Emil Bobi an den Generaldirektor der Nobelstiftung  Lars Heikensten, ob er denn keine Angst vor dem Staatsanwalt habe. Das 2015 im Ecowin Verlag bei Benevento Publishing erschienene Buch hätte freilich – hätte der Autor nicht sauber recherchiert – einigen Anlass zu in die Wege zu leitenden Ermittlungen erlaubt,  jedoch wollte sich die Stiftung – hat man das Buch gelesen, ist das leicht nachvollziehbar – wohl aus gutem Grund auf keinen Rechtsstreit einlassen.

Zum Buch

Die Nobel-Preise gelten seit über hundert Jahren als die mit Abstand renommiertesten Auszeichnungen der Welt. Besonders die Bekanntgabe der Gewinner des Friedenspreises sorgt alljährlich in breiten Kreisen für Kopfschütteln, wenn nicht für harsche Kritik. Wie kann es sein, dass Personen zu Trägern des Friedensnobelpreises werden, die in der öffentlichen Wahrnehmung nichts mit Friedensschaffung zu tun haben, sondern manchmal sogar eher als Kriegsverbrecher empfunden werden?
Der Journalist Emil Bobi ist der Frage nachgegangen, wie die bislang unbekannte Wahrheit hinter der imperialen Kulisse der Nobel-Stiftung aussieht, wie mit Alfred Nobels Geld und seinem Letzten Willen umgegangen wird und welche Interessen tatsächlich hinter der Auswahl der Preisträger stehen. Fazit: knapp unter der glänzenden Oberfläche schwelt ein riesiger Skandal, in dem es um politische Korrumpiertheit und um Vorwürfe des Missbrauchs von Stiftungsgeldern geht, der das weltweite Renommee und die Zukunft der elitären Huldigungs-Maschinerie bedroht. Eine Millionen schwere Klage ist in Vorbereitung. Die mächtige Nobel-Stiftung betätigt nervös alle erreichbaren politischen Hebel, um eine Prüfung der Vorwürfe gesetzlich zu verbieten. Doch die Sache ist mittlerweile so heiß, dass Behörden und Regierung erstmals ihre Finger wegziehen. Die Zeit scheint reif für das erstmalige Hinterfragen eines nationalen Heiligtums.
Emil Bobi hat unter anderem in Stockholm und Oslo mit Preisträgern, Preisverleihern, Politikern, Behörden, Anwälten, Beobachtern, Befürwortern und Gegnern gesprochen. Das Ergebnis ist ein Krimi, bei dem der eigentliche Skandal ein eher rechtsstaatlicher ist: Das geschlossene Wegschauen der Behörden sowohl in Norwegen wie auch in Schweden trotz massiver Verdachtsmomente.

Keiner wills gewesen sein …

Massive Verdachtsmomente? Emil Bobi hat auch in diese Richtung recherchiert; Fredrik Heffermehls,  ein Anwalt, der im Auftrag des „Internationalen Friedensbüros“, der die Verantwortlichen für die „besorgniserregende Entwicklung“ bei der Vergabe des Friedensnobelpreises vor Gericht bringen will: „Es ist endgültig an der Zeit, das zu tun; was nämlich Alfred Nobel wollte, ist nicht nur sonnenklar, sondern auch, dass es nicht umgesetzt werde“.

Bislang scheiterte des Anwalts Heffermehl Klage daran, dass unklar sei, wer überhaupt die juristisch konkret Verantwortlichen seien. „Deshalb sind die eigentlichen Vorwürfe zu verhandeln zunächst gar nicht möglich, weil eben zunächst geklärt werden muss, gegen wen sie zu erheben“ seien.

fieldsmedalfrontHardcover: 192 Seiten
Format: 145 mm x 210 mm, gebunden
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ISBN-13 978-3-7110-5142-4
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Österreich/Deutschland: 14,99 EUR
Schweiz: 22,00 CHF*
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ISBN-13 978-3-7110-5147-9

Dez 2019 | Heidelberg, Allgemein, Buchempfehlungen, Essay, In vino veritas, Politik, Sapere aude, Theater, Zeitgeschehen | Kommentieren