Auf der Neckarwiese wurden im Bereich der „Wasserschachtel“ testweise zwei Greifvogel-Attrappen installiert, die wildlebende Gänse abschrecken sollen. Die Stadt Heidelberg testet diese neue Maßnahme zur Reduzierung der Gänsepopulation auf der Neckarwiese im Stadtteil Neuenheim: Gerade wurden im Bereich der „Wasserschachtel“ unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke zwei Greifvogel-Attrappen installiert. Die Vogelscheuchen aus schwarzem Drachenstoff sind an einer zehn Meter langen Teleskopstange befestigt.

Durch den Wind bewegen sich die Greifvogel-Attrappen und sollen die Gänse abschrecken. Auf diese Weise sollen die wildlebende Gänse und mit ihnen einhergehende Verunreinigungen von der Neckarwiese ferngehalten werden.

Die beiden Greifvogel-Attrappen wurden vorerst testweise installiert: Das Landschafts- und Forstamt wird nach einer Reinigung des Bodens im Umfeld der Attrappen in den kommenden Wochen beobachten, ob die Verunreinigungen nachgelassen haben und die Maßnahme Erfolg hat. Bei einer Besserung der Situation durch die Vogelscheuchen könnten die Greifvogel-Attrappen künftig auch in anderen Bereichen der Neckarwiese Anwendung finden. Vergleichbare Anlagen wurden bereits im Thermalbad und im Tiergartenbad durch die Stadtwerke Heidelberg installiert.

Maßnahmen zur Reduzierung der Gänsepopulation

Die Stadt Heidelberg hat zudem bereits im Mai 2019 verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Anzahl der wildlebenden Gänse im Stadtgebiet zu reduzieren:

  • Jagd: Die Jagdpächter der angrenzenden Feldjagdreviere bleiben aufgefordert, die Nilgans verstärkt zu bejagen, wo eine gefahrfreie Jagd möglich ist. Auf der Neckarwiese ist eine Jagd aus Sicherheitsgründen nicht möglich.
  • Füttern verboten: Hinweisschilder auf dem Neckarvorland weisen seit Längerem auf das Fütterungsverbot hin. Die Stadtverwaltung hat das Bußgeld deutlich erhöht auf 55 Euro beim Erstverstoß und 75 Euro für wiederholtes Füttern. Verstöße werden konsequent durch verstärkte Kontrollen durch den Kommunalen Ordnungsdienst geahndet.
  • Gelege: Die Stadtverwaltung wird im Rahmen des Naturschutz- und Jagdrechts und unter Berücksichtigung von Tierschutzaspekten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Reproduktionsrate der Tiere zu verringern.

Der Gänsekot ist nachweislich nicht gesundheitsgefährdend. Seit einigen Jahren verfügt die Stadt über eine Maschine, die neben Kronkorken und Glasscherben auch Gänsekot absaugen kann. Der Reinigungsaufwand ist erheblich und beträgt pro Reinigungsgang der Wiese drei Arbeitstage. Bereits vor 20 Jahren haben sich verschiedene Gänsearten am Neckar angesiedelt. Zahlenmäßig überwiegen zurzeit die Nilgänse. Sie sind wie die Kanadagänse sogenannte invasive Wildarten.


Sep. 2019 | Heidelberg, Gesundheit, Senioren | Kommentieren