aber wahr …  Dieser Beitrag versucht (Bild: Sarah Wagenknecht) passend an jenem Tag anzudocken, da die Linkspartei sich in den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen mit 10,7 beziehungsweise 7,7 Prozent der Wahlstimmen nachgerade demontiert (?), zumindest aber sich – na ja – verabschiedet hat.
Wie in Frankreich und Italien scheint es mit dem Linkspopulismus bergab zu gehen.

Eigentlich haben viele auf so ein Projekt gewartet – endlich gab es einen Versuch, die zersplitterte politische Linke zu einen. „Aufstehen“ will (wollte) unglückliche SPD-Wähler einfangen und alle, die aus Frust zur AfD geflüchtet sind. Es gehe – eigentlich – um eine neue linke Mehrheit, sagt Wagenknecht. Eine sozialere Politik.

Das sollte nicht nur  linke Herzen hüpfen lassen, wenn dieses Eigentlich nicht wäre. Rund 150 000 Menschen haben „Aufstehen“ sich bisher angeschlossen, 11 000 aus der Linken, 5000 aus der SPD und 1500 Grüne. Die meisten sind parteilos. „Das zeigt, dass Aufstehen Menschen mobilisieren kann, die durch die Parteien nicht mehr angesprochen werden“, sagt Wagenknecht. Das zeigt aber auch, dass in den Parteien Skepsis herrscht.

Rainer Balcerowiak, einer der Mitbegründer, schreibt in der taz einen Nachruf auf Sarah Wagenknechts „Aufstehen“-Bewegung, die nur einen sehr kurzen Frühling hatte. Es habe an demokratischen Strukturen gemangelt – Vielmehr habe es ein undurchsichtiges Geflecht aus Trägerverein, Vorstand und Arbeitsausschuss mit entsprechenden Grabenkämpfen  gegeben.

Und, diese führten im Dezember unter anderem zur Abschaltung der Webpräsenz auf Bundes- und Landesebene und – nicht zu Letzt – zu erbittertem Streit: Um – was Wunder – Geld nämlich.
Zudem wurde offensichtlich, dass einige bei „Aufstehen“ aktive Funktionäre der Linken die Bewegung vor allem als Schwungmasse für eigene innerparteilichen Ambitionen zu nutzen wollten  – oder es zumindest versucht haben – zumindest aber keinerlei Interesse am Entstehen einer überparteilichen Basisbewegung hatten.“

Sep. 2019 | Allgemein, Junge Rundschau, Politik, Sapere aude, Senioren | Kommentieren