Auf diesen Bau dürfen sich vor allem (aber nicht nur) die Heidelberger Studenten freuen: Die Klaus Tschira Stiftung wird ein Audimax für die Universität Heidelberg bauen. Auditorium maximum, kurz Audimax, wird der größte und repräsentativste Hörsaal einer Universität genannt. Bislang bieten in Heidelberg die Chemie und die Neue Uni die größten Hörsäle mit 620 bzw. 600 Plätzen. Das neue Audimax wird 913 Plätze aufweisen und damit erstmals Platz für die Grundvorlesungen in einem Raum bieten. Darüber hinaus soll das Gebäude Kommunikations-, Lern- und Ausstellungsflächen umfassen.

Weil das Projekt ein „Audimax XL“ ist, wird das Gebäude „AudimaX“ heißen (Visualisierung des geplanten Audimax © Grafik Bernhardt + Partner Architekten PartG mbB, Darmstadt).

Die Klaus Tschira Stiftung beabsichtigt den Neubau dem Land Baden-Württemberg zu schenken. Nach dem Mathematikon wird es der zweite große Universitätsbau in Heidelberg sein, den die Klaus Tschira Stiftung dem Land schenkt. Baubeginn soll Herbst 2020 sein.

Das AudimaX soll als Mittelpunkt des Heidelberger Universitäts-Campus „Im Neuenheimer Feld“  in Verlängerung der Mönchhofstrasse entstehen. Diesem Standort und dem hohen baulichen Anspruch der Klaus Tschira Stiftung entsprechend hat das Darmstädter Architektenbüro Bernhardt + Partner eine offene und transparente Architektur entworfen. Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und ein hoher Anspruch an Technik und Material werden dem Gebäude eine hohe Wertigkeit geben.

Die Kommunikations-, Lern- und Ausstellungsflächen sollen künftig allen Studenten innerhalb und außerhalb der Vorlesungszeiten offenstehen. Zudem können dort wissenschaftliche Tagungen stattfinden. Das neue Gebäude beinhaltet ein Hörsaalzentrum mit Audimax für 913 Zuhörer sowie zwei kleinere, zusammenschaltbare Hörsäle mit insgesamt 500 Zuhörerplätzen. Dazu kommen ein großzügiges Lernzentrum sowie Flächen für die zentrale Campusbibliothek, ein Foyer und Ausstellungsflächen.
Die Klaus Tschira Stiftung baut nicht nur das Gebäude für die Universität. Dazu schenkt die Stiftung dem Land Baden-Württemberg die Inneneinrichtung für die Hörsäle, die Lernbereiche, die Foyer- und Galeriezonen und die Bibliothek.

„Mit dem AudimaX möchten wir dem naturwissenschaftlichen Campus der Universität Heidelberg ein lebendiges Zentrum geben,“ sagt Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung.
Hier sollen die Studierenden und die Wissenschaftler einen einzigartigen Lern- und Erlebnisort finden. Gute Architektur solle gute Wissenschaft befördern. Studierende brauchten Orte der Konzentration, an denen sie ungestört lernen können. „Und Wissenschaftler brauchen nicht nur Labore zum Forschen, sie brauchen auch Orte des Zusammentreffens und der Kommunikation.“

„Das sind großartige Perspektiven für die Ruperto Carola.  Der Campus im Neuenheimer Feld bekommt mit dem AudimaX eine neue Mitte für Kommunikation, Lehre und Lernen“, betont Rektor Bernhard Eitel. „Wir freuen uns über das erneut herausragende Engagement der Klaus Tschira Stiftung und bedanken uns mit Nachdruck und aus vollem Herzen.“

Der Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940 – 2015) rief 1995 mit privaten Mitteln die Klaus Tschira Stiftung (KTS) ins Leben. Heute gehört die KTS zu den großen Stiftungen Europas. Sie fördert Naturwissenschaften, Mathematik sowie Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Die Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung spiegelt sich in den drei Bereichen Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation wider. Besonderen Wert legt sie dabei auf neue Formen der Vermittlung und Einordnung wissenschaftlicher Themen.
Die KTS ist bundesweit tätig in Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und eigenen Instituten.

Für die Verwirklichung all dieser Ziele engagieren sich seit mehr als 20 Jahren Menschen innerhalb und außerhalb der Klaus Tschira Stiftung.

Sep 2019 | Heidelberg, Junge Rundschau, Wissenschaft, Metropolregion Rhein-Neckar | Kommentieren