John Gilhooly, Künstlerischer Leiter der Londoner Wigmore Hall und Vorsitzender der Royal Philharmonic Society, erhält den mit 10 000 Euro dotierten Musikpreis des „Heidelberger Frühling“ 2019. Der „Heidelberger Frühling“ vergibt die Auszeichnung jährlich an Persönlichkeiten, die sich substanziell und nachhaltig für die Vermittlung von klassischer Musik einsetzen. (mehr …)
John Gilhooly wurde von Staatsoberhäuptern und akademischen Institutionen geehrt. Im Jahr 2013 wurde er von Königin Elisabeth II. zum Officer im Order of the British Empire und im Jahr 2015 vom finnischen Präsidenten zum Ritter des Ordens der Weißen Rose ernannt. John Gilhooly hat zudem das angesehene österreichische Verdienstkreuz für Wissenschaft und Kunst und den Orden des Sterns von Italien (Cavaliere) erhalten, der vom italienischen Präsidenten verliehen wurde. Im Jahr 2016 erhielt er den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschlands. Er ist Ehrenmitglied der Royal Academy of Music (2006), des Royal College of Music (2012), der Guildhall School (2015) und der Royal Irish Academy of Music (2016).
Wahrscheinlich noch lange nicht zu guter Letzt wurde er gerade am Sonntag (7. April) im Saal des Hauses Priz Carl mit dem Musikpreis des Heidelberger Frühling 2019 geehrt.
John Gilhooly wurde 2005 mit nur 32 Jahren Direktor der Wigmore Hall in London und war damit der jüngste Direktor eines großen, internationalen Konzerthauses. Bereits seit Januar 2001 war John Gilhooly geschäftsführender Direktor der Wigmore Hall und in dieser Position für die Finanzen, das Personal und die strategische Planung des Konzerthauses zuständig. ln seiner Amtszeit sind die Auslastung, die Einnahmen durch Ticketverkäufe, die Zahl der Mitglieder und die Einnahmen durch Sponsoring stark gestiegen. So ist ihm auch der erfolgreiche Spendenaufruf und die Renovierung der Konzerthalle 2004 zu verdanken. Als Künstlerischer Leiter der Wigmore Hall ist er für die weltweit größte Kammermusik- und Liedreihe verantwortlich und ist bekannt für sein Engagement für herausragende Nachwuchskünstler, musikalische Vielfalt und zeitgenössische Musik.
Die Begründung für die Preisvergabe lautet wie folgt:
Seit John Gilhoolys Amtsantritt an der Wigmore Hall im Jahr 2005 – mit 33 Jahren war er der jüngste Leiter eines international so renommierten Konzertsaals – hat er sie zu einem der weltweit führenden Orte für Kammermusik, Gesang und Musikvermittlung entwickelt. Heute ist ein Auftritt in diesem „Tempel für Kammermusik“ zu einem unverzichtbaren Markenzeichen in den Biografien junger Sänger und Instrumentalisten geworden. Dank John Gilhoolys kluger, anspruchsvoller und risikofreudiger Programmgestaltung sowie beispielhaften Musikvermittlungsformaten öffnet die Wigmore Hall einem breiten Publikum die Tür zur klassischen Musik. Hier trifft das kundige Kernpublikum auf den neugierigen Ersthörer, Klassikeinsteiger von heute werden zu Kennern von morgen. Es gelingt John Gilhooly, über das Nebeneinander ein Miteinander zu kreieren; für Künstler wie Publikum hat er in London eine Heimat für musikalische Inspiration mit starker Bindungskraft geschaffen. Dieser Anspruch und sein unermüdlicher Einsatz insbesondere für das Lied und das Streichquartett verbindet John Gilhooly elementar mit dem künstlerischen und gesellschaftlichen Auftrag, dem sich auch der Heidelberger Frühling verbunden und verpflichtet fühlt. Für seine herausragenden Leistungen wird John Gilhooly mit dem Musikpreis des „Heidelberger Frühling“ ausgezeichnet.Preisträger John Gilhooly:
Der „Heidelberger Frühling“ ist für mich seit langem ein herausragendes Beispiel für ein innovatives Festival. Ich fühle mich geehrt, den Musikpreis des „Heidelberger Frühling“ 2019 zu erhalten. Das damit verbundene Preisgeld werde ich an die Wigmore Hall und die Royal Philharmonic Society spenden, als Anerkennung für all die wunderbaren Menschen, die mit diesen beiden Musikinstitutionen verbunden sind. Ich freue mich darauf, 2019 mehrfach nach Heidelberg zurückzukehren.
Der in seiner Form einzigartige Preis wird von HeidelbergCement gestiftet. Das Unternehmen ist Gründungspartner des „Heidelberger Frühling“ und dem Festival seit 1997 als Hauptförderer verbunden. Frühere Preisträger sind der Klarinettist und Komponist Jörg Widmann, die Musikjournalistin Eleonore Büning, der Pianist und Kulturmanager Markus Hinterhäuser, der Bariton Christian Gerhaher, Klaus Lauer, ehemaliger Intendant der Badenweiler Musiktage, und die Pianistin Gabriela Montero.
Die öffentlichen Preisverleihung findet am Sonntag 7. April um 16 Uhr im Palais Prinz Carl statt. Musikalisch gestaltet wird die Verleihung von Pianist Igor Levit (wir lassen hier – von Igor Levit haben wir das nicht gefunden, Beethovens 10 2 von Barenboim spielen – hören Sie mal rein, wenn Sie wollen) und dem spanischen Cosmos Quartet. Die Laudatio hält der Intendant des „Heidelberger Frühling“ Thorsten Schmidt. Der Eintritt ist frei – um Anmeldung wird gebeten unter 06221-5840044.
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Das Bundeskriminalamt nutzte die umstrittene Bestandsdatenauskunft zuletzt fast neunmal so oft wie noch 2013. Dies musste die Bundesregierung in der Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz einräumen, die der Bürgerrechtler zur Europawahl Dr. Patrick Breyer, die Bürgerrechtlerin und Autorin Katharina Nocun und über 6.000 weitere Beschwerdeführer eingereicht haben. Breyer rät Internetnutzern zu Schutzmaßnahmen. Konkret stellte das Bundeskriminalamt 2013 noch 2.001 Bestandsdatenabfragen, 2014 2.340 Abfragen, 2015 4.751 Abfragen, 2016 8.752 Abfragen und 2017 17.428 Abfragen [1]. Vorwiegend dienen solche Abfragen der Identifizierung von Internetnutzern. (mehr …)
Im März 2019 wurden im Zoo Heidelberg im Tiere Live Revier zwei Gürtelvaris geboren. Die beiden kleinen Lemuren kamen (Bilder: Zoo Heidelberg) in einer Wurfhöhle hinter den Kulissen zur Welt. Bereits Wochen zuvor hatte dort das Vari-Elternpaar ein gemütliches Nest aus Bambusblättern und Heu gebaut und kümmert sich nun sorgsam um den Nachwuchs. Der Zoo Heidelberg hofft, dass sich die beiden Geschwister in der kommenden Zeit weiterhin gut entwickeln werden. Gürtelvaris zählen zu den Lemuren und sind vom Aussterben bedroht. In den europäischen Zoos lebt nur eine kleine Population.
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Die Kino-Theaterkooperation zwischen dem Gloria-Kino sowie dem Theater und Orchester Heidelberg geht weiter.
Diesmal ist im Vorfeld zu der Theaterpremiere „Junk“ der Film „Wall Street – Das Geld schläft nicht“ zu sehen. Begleitend zu dem Finanzthriller im Marguerre-Saal „Junk“ (Premiere 25.4.) zeigt das Gloria-Kino Heidelberg am 16. April um 19.30 Uhr und nochmals am 22. April um 11.00 Uhr das Wirtschaftskrisen- und Familiendrama von Oliver Stone „Wall Street – Das Geld schläft nicht“ mit Michael Douglas in der Hauptrolle. Oliver Stone setzte damit die Geschichte seines Films „Wall Street“ von 1987 fort. Der quasi zweite Teil hatte seine Uraufführung am 14. Mai 2010 auf dem Cannes Film Festival. Im Oktober 2010 kam er nach Deutschland. (mehr …)
Ein zivilgesellschaftliches Bündnis aus mehr als 60 Organisationen und Initiativen plant für den 19. Mai Großdemonstrationen in sieben Städten Deutschlands. Eine Woche vor der Europawahl wollen Zehntausende Menschen unter dem Motto „Ein Europa für Alle – Deine Stimme gegen Nationalismus!“ für eine EU der Menschenrechte, Demokratie, sozialen Gerechtigkeit und des ökologischen Wandels auf die Straße gehen.
Die Europawahl am 26. Mai 2019 sei eine Richtungsentschei – dung über die Zukunft der Europäischen Union, heißt es im Aufruf des Bündnisses. Denn Nationalisten und Rechtsextreme hofften darauf, mit weit mehr Abgeordneten als bisher ins Europaparlament einzuziehen. Alle seien gefragt, den Vormarsch der Nationalisten zu verhindern, so das Bündnis. (mehr …)
Eine aktuelle Studie [1] zeigte, dass Rotwein nur bei 8,8% der Patienten immer eine Migräneattacke auslöst. Die Studienautoren zweifeln daher an, dass Alkohol/Rotwein ein eigenständiger Migräne-Trigger ist. Wurde die Migräne auslösende Wirkung von Rotwein bislang also überschätzt? DGN-Pressesprecher Professor Dr. Hans-Christoph Diener, Essen, glaubt nicht: „Alkohol, insbesondere Rotwein, ist ein Migräne-Trigger, nicht geklärt ist nur, wie groß sein Einfluss tatsächlich ist.“ Migränepatienten seien immer gut beraten, jeden vermeidbaren Auslöser einer Migräneattacke zu umgehen.
Etwa 15% der Bevölkerung leidet unter Migräne. Diese Kopfschmerzerkrankung ist gekennzeichnet durch wiederkehrende, in der Regel sehr starke, einseitige Kopfschmerzen, die bei einigen der Betroffenen auch mit bestimmten neurologischen Symptomen (sogenannten Aura-Symptomen) einhergehen. Diese treten meistens vor den eigentlichen Kopfschmerzen auf, zu Ihnen gehören z.B. Schwindel, Augenflimmern, Einengungen des Gesichtsfeldes, auch Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen. Bei einigen Patienten kommt es während der Kopfschmerzphase zu Übelkeit und Erbrechen, häufig ist auch eine besonders ausgeprägte Lärm- oder Lichtempfindlichkeit während der Kopfschmerzattacke. Die Dauer eines Migräneanfalls variiert von Patient zu Patient – bei einigen ist sie bereits nach vier Stunden überstanden, bei anderen hält sie bis zu drei Tagen an. Auch die Häufigkeit von Migräneattacken ist ganz unterschiedlich. Außer Frage steht, dass Migräne für die Betroffenen extrem belastend ist und die Lebensqualität stark einschränkt. Viele Patienten müssen zur Vorbeugung von schweren Migräneanfällen kontinuierlich Medikamente einnehmen.
Migräne zählt zu den neurologischen Erkrankungen, deren Ursachen noch nicht vollständig erforscht sind. Bekannt sind aber Auslöser (sogenannte Trigger) einer Migräneattacke, wie beispielsweise Stress, Änderungen des Schlaf-Wachrhythmus, Wetterumschwünge oder zyklusbedingte hormonelle Veränderungen bei Frauen (der Anteil der Frauen, die unter Migräne leiden, ist übrigens fast doppelt so hoch wie der der Männer!). Auch ungewohnte, „extreme“ Sinneswahrnehmungen wie Lärm, visuelle Reize oder Gerüche können Migräneanfälle auslösen. Ebenso kann die Ernährung hineinspielen: Bei einigen der Betroffenen können die Kopfschmerzen durch das Auslassen von Mahlzeiten, bei andere durch bestimmte Lebens- und Genussmittel wie Schokolade oder Alkohol provoziert werden.
Eine aktuell im „European Journal of Neurology“ publizierte, niederländische Studie [1] untersuchte den Stellenwert alkoholischer Getränke als Auslöser von Migräneattacken und den Effekt auf den Konsum von Alkohol bei Migränepatienten. 2.197 Patienten wurden webbasiert zu ihrem Trinkverhalten und den Triggern, die bei ihnen die Kopfschmerzattacken auslösen, befragt. Die Befragten waren Teilnehmer des „Leiden University MIgraine Neuro-Analysis“ (LUMINA)-Projektes im Alter von 18 bis 80 Jahren, die unter Migräne gemäß der internationalen medizinischen Klassifikation ICHD-3 leiden.
1.547 von den 2.197 Befragten gaben an, Alkohol zu konsumieren. Von den Befragten erklärten insgesamt 783 Patienten (35,6%), dass Alkohol bei ihnen Kopfschmerzattacken auslöst. Unter den 1.547 Befragten, die gelegentlich Alkohol trinken, war der Anteil sogar noch höher: In dieser Gruppe gaben 42,5% an, dass Alkohol bei ihnen ein Migräne-Trigger sei. Diese Patienten, bei denen der Konsum von Alkohol Migräneanfälle auslöst, hatten im Vergleich zu den anderen einen geringeren Body-Mass-Index (BMI), litten häufiger unter Migräne ohne Aura-Symptome, hatten mehr Migräneattacken pro Jahr und mehr „Migränetage“.
Die Studie untersuchte auch, welche alkoholischen Getränke besonders häufig zu Migräneattacken führen. Am häufigsten wurde Wein, insbesondere Rotwein, genannt. Es wird vermutet, dass bestimmte, in Rotwein enthaltene Inhaltsstoffe wie Histamin, Tyramin oder Phenylethylamin diesen Effekt verursachen könnten. Die Befragten gaben an, dass bereits zwei Standardgläser ausreichen, um einen Migräneanfall zu provozieren. Andererseits berichteten aber nur 8,8% der Studienteilnehmer, dass Rotwein bei ihnen immer und ausnahmslos zu Migräneanfällen führt. Die Studienautoren zweifeln daher an, dass Alkohol/Rotwein ein eigenständiger Trigger ist. Fakt sei aber, dass Migräne das Konsumverhalten von Alkohol verändert, viele Patienten nehmen Abstand. Laut den Studienautoren kann daher diskutiert werden, ob Alkohol ein echter oder nur ein „gefühlter“ Auslöser von Migräneattacken sei.
Professor Dr. Hans-Christoph Diener, Essen, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) ordnet die Ergebnisse wie folgt ein: „Selten ist nur ein einziger Trigger für den Ausbruch eines Migräneanfalls verantwortlich, meist kommen mehrere Auslöser zusammen. Rotwein kann man leicht umgehen, andere Migräneauslöser, wie z.B. Hormonschwankungen oder Wetterumschwünge, aber nicht. Deswegen ist es klug, auf vermeidbare Auslöser zu verzichten, um das Risiko für das Auftreten von Migräneattacken geringer zu halten. Die Studie sollte keinesfalls so interpretiert werden, dass Migränepatienten ruhig Rotwein trinken sollten – Alkohol, insbesondere Rotwein, bleibt ein Migräne-Trigger, nicht geklärt ist nur, wie groß sein Einfluss tatsächlich ist. Migränepatienten sind immer gut beraten, jeden vermeidbaren Auslöser einer Migräneattacke zu umgehen.“
[1] Onderwater GLJ, van Oosterhout WPJ, Schoonman GG et al. Alcoholic beverages as trigger factor and the effect on alcohol consumption behavior in patients with migraine. Eur J Neurol. 2019 Apr;26(4):588-595
Vier am Wochenende veröffentlichte Vorschläge von Facebook-Chef Zuckerberg zur Internetregulierung: Internetkonzerne entscheiden heute nach Art einer Privatpolizei willkürlich, welche Inhalte und Konten sie löschen oder ausfiltern. Solche Entscheidungen gehören in die Hand einer unabhängigen öffentlichen Stelle wie der Justiz oder eines Beauftragten für Meinungsfreiheit. Die von Zuckerberg vorgeschlagene vermeintlich unabhängige Überprüfung durch ein von Facebook eingesetztes Gremium ist nicht der richtige Weg. Wer fordert, unzulässige Inhalte auf ein Minimum zu reduzieren, redet übermäßiger Zensur und Uploadfiltern das Wort. (mehr …)