Populismus imaginiert eine persönliche Beziehung zwischen dem ganzen „Volk“ und der Politik. Daraus entwickelt sich eine Dynamik, aus der man kaum aussteigen kann

Populisten imaginieren die Einheit des Volkes und tendieren dazu, die Politik über die demokratische Gewaltenteilung zu stellen.  die Logik des Populismus.

Populismus ist unvermeidbar. Populismus ist die Sehnsucht nach einfachen Lösungen angesichts komplexer, undurchsichtiger gesellschaftlicher Verhältnisse. Man hat kaum noch etwas unter Kontrolle – ein breit geteiltes Lebensgefühl. Verführerisch tröstlich wirkt da das populistische Versprechen.

Populismus folgt der Logik persönlicher Beziehungen: Entscheidend ist der Wille der Beteiligten. Für die richtige Politik braucht es darum nur die richtigen Absichten. Und wenn etwas schiefläuft, stecken dahinter böse Absichten. Populisten haben eine Schwäche für Verschwörungstheorien.

Populismus bietet Scheinlösungen

Einfache Lösungen mag es in Einzelfällen geben, im Normalfall aber bietet populistische Politik Scheinlösungen. Den Versprechen des Populismus glauben nicht nur Teile des Publikums. Viele populistische Politiker handeln wohl in ehrlicher Überzeugung. Sie sind eher authentisch schlicht als zynisch. Sie glauben wirklich, dass Flüchtlingsströme von George Soros dirigiert werden, dass man hohe Gemüsepreise mit Geldstrafen senken und Sexualdelikte durch Strafverschärfungen verhindern kann. Aber Authentizität macht die Sache nicht besser, im Gegenteil.

Apr. 2019 | €uropa | Kommentieren