Mitglieder des Universitätsrats und des Senats votierten mit großer Mehrheit für den 59-jährigen Wissenschaftler – Dritte Amtszeit an der Spitze der Ruperto Carola.
Für weitere sechs Jahre soll Prof. Dr. Bernhard Eitel als Rektor der Universität Heidelberg an der Spitze der Ruperto Carola stehen:Für die Wiederwahl des 59-jährigen Heidelberger Wissenschaftlers votierten mit großer Mehrheit die Mitglieder des Universitätsrats und des Senats in einer gemeinsamen Sitzung am heutigen Dienstag (12. März). Die Mehrheit in beiden Wahlgremien ist Voraussetzung für die Ernennung durch den Ministerpräsidenten, die im Einvernehmen mit dem baden-württembergischen Wissenschaftsministerium erfolgt. Die dritte Amtszeit von Prof. Eitel beginnt am 1. Oktober 2019
Bernhard Eitel (Jahrgang 1959) studierte Geographie und Germanistik an der Universität Karlsruhe (TH).
Nach Promotion und Habilitation an der Universität Stuttgart übernahm er 1995 eine Professur an der Universität Passau.
2001 wurde er als Professor für Physische Geographie an die Universität Heidelberg berufen, nachdem er Rufe der Universitäten Göttingen und Bayreuth abgelehnt hatte.
Prof. Eitel ist Mitglied in verschiedenen Wissenschaftsorganisationen und wurde für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Geomorphologie mit der Ehrendoktorwürde der Comenius-Universität in Bratislava (Slowakei) ausgezeichnet.
Vor seiner erstmaligen Wahl zum Rektor der Universität Heidelberg im Jahr 2007 engagierte sich Prof. Eitel in verschiedenen Bereichen der universitären Selbstverwaltung. Nach der Wiederwahl begann seine zweite sechsjährige Amtszeit an der Spitze der Ruperto Carola im Jahr 2013.
Bernhard Eitel war von 2012 bis 2014 Sprecher der Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer, medizinführender Universitäten in Deutschland, der German U15.
Seit Anfang vergangenen Jahres ist er Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg.
Curriculum Vitae Prof. Dr. Bernhard Eitel
Geboren: 31. August 1959
Geomorphologie, Bodengeographie, Geoökologie, Trockengebietsforschung, Quartärforschung, Geoarchäologie
Bernhard Eitel befasst sich mit Fragen der Geomorphologie, etwa der Reliefentwicklung und dem Stofftransport in Trockengebieten, und der Bodengeographie, die unter anderem die Verbreitung und Nutzung von Böden untersucht und Böden auch als geoökologische bzw. umweltgeschichtliche Archive betrachtet. In besonderem Fokus steht die Untersuchung von Mensch‐Umwelt‐ Wechselwirkungen im Holozän, also der letzten ca. 11.600 Jahre bis heute und damit die Zusammenarbeit mit Archäologen ebenso wie mit Umweltplanern.
Akademischer und beruflicher Werdegang
Rektor der Ruprecht‐Karls‐Universität Heidelberg
Professor für Physische Geographie und Direktor des Geographischen Instituts
der Ruprecht‐Karls‐Universität Heidelberg
Professor für Physische Geographie an der Universität Passau
Habilitation am Geographischen Institut der Universität Stuttgart
Akademischer Rat am Geographischen Institut der Universität Stuttgart
Wissenschaftlicher Angestellter am Geographischen Institut der Universität Stuttgart
Promotion am Geographischen Institut der Universität Stuttgart
Wissenschaftlicher Angestellter am Institut für Geographie und Geoökologie
der Universität Karlsruhe (heute KIT)
Staatsexamen in Geographie und Germanistik
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org
Funktionen in wissenschaftlichen Gesellschaften und Gremien (Auswahl)
Erster Vorsitzender der Universitätengruppe German U15
Mitglied im Kuratorium der Hertie School of Governance Berlin
Mitglied im Aufsichtsrat des Universitätsklinikums Mannheim
Mitglied im Kuratorium der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg
Mitglied im Kuratorium des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg
(DKFZ in der Helmholtz‐Gemeinschaft)
Stv. Aufsichtsratsvorsitzender im Universitätsklinikum Heidelberg
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Arbeitskreises Geomorphologie
in der Deutschen Gesellschaft für Geographie
Mitglied in der Kommission des Landes Niedersachsen zur Forschungsevaluation
im Fach Geographie an den Hochschulen Niedersachsens
Mitglied der UNESCO‐IGCP 500 Management Group “Westerlies and Monsoons:
impacts of Climate Change and Variability on Dryland Environments, Hydrology and People“
Mitglied der Executive Commission of the International Association of Geomorphologists (IAG)
Working Group on „Interaction between Fluvial, Aeolian and Lacustrine Processes in Arid Regions“
Mitglied des Vorstands der Geo‐Union (Alfred Wegener Stiftung)
als Vertreter des Verbands der Geographen an deutschen Hochschulen (VGdH)
Erster Vorsitzender des AK Geomorphologie in der Deutschen Gesellschaft für Geographie
Projektkoordination, Mitgliedschaft in Verbundprojekten (Auswahl)
Unter anderem: Umsetzung des Zukunftskonzepts (Dritte Säule der Exzellenzinitiative,
DFG) der Universität Heidelberg „Realizing the Potential of a Comprehensive University“
(zweite Phase seit 2012)
Zahlreiche Infrastruktur‐ und (inter‐)nationale wissenschaftliche Kooperationsprojekte
zwischen der Universität Heidelberg und außeruniversitären Forschungseinrichtungen,
u.a. koordinierend in HeKKSaGOn (dt.‐japan. Kooperationen), EU/EIT‐KiC InnoLife
Leiter des BMBF‐Verbundprojekts „Dryland Megacity Urumqi:
Managing Interconnected Sensitive Cycles“
Diverse DFG‐Projekte zu Umweltgeschichte und Geoarchäologie in Peru
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina www.leopoldina.org
DFG‐Projekt zur Deglaziationsgeschichte Nord‐Spitzbergens
und Mitglied der geowissenschaftlichen Spitzbergenexpedition SPE99
Diverse DFG‐Projekte zu Geomorphologie, Bodengeographie und Umweltentwicklung
im südwestlichen Afrika
Auszeichnungen und verliehene Mitgliedschaften (Auswahl)
Commandeur im Ordre des Palmes Académiques der Republik Frankreich
für besondere Verdienste um das französische Bildungswesen
Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI)
Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech
Forschungsschwerpunkte
Bernhard Eitel befasst sich mit Fragen der Geomorphologie, etwa der Reliefentwicklung und dem Stofftransport in Trockengebieten, und der Bodengeographie, die unter anderem die Verbreitung und Nutzung von Böden untersucht und Böden auch als geoökologische bzw. umweltgeschichtliche Archive betrachtet. In besonderem Fokus steht die Untersuchung von Mensch‐Umwelt‐ Wechselwirkungen im Holozän, also der letzten ca. 11.600 Jahre bis heute und damit die Zusammenarbeit mit Archäologen ebenso wie mit Umweltplanern.
Zu den Forschungsschwerpunkten von Bernhard Eitel gehört die naturwissenschaftliche Untersuchung der Wechselwirkungen von Mensch und Umwelt. Dabei werden erdgeschichtliches und historisches Erbe von Landschaften erfasst und im Sinne eines Ökosystems modelliert. Seine wissenschaftlichen Fragestellungen reichen von Themen der Landschafts‐ und Umweltentwicklung über die Erforschung besonders von Trockengebieten (mit Fokus auf den besonders umweltsensitiven Wüstenrandgebieten) bis hin zur Geoarchäologie. Damit widmet er sich komplexen Fragestellungen, die in Zusammenarbeit von Natur‐ und Geisteswissenschaften adressiert werden.
Bernhard Eitel gilt als wissenschaftlicher Brückenbauer zwischen den Disziplinen. Regional erstreckt sich sein wissenschaftliches Interesse neben geomorphologisch‐bodenkundlichen und geoarchäologischen Arbeiten in Mittel und Südeuropa von den Trockengebieten der südamerikanischen Anden über Afrika und die chinesischen Trockengebiete bis in die Arktis.