Demo am 2. Januar in Heidelberg. Alle Bilder: Pilipp Rothe

Am Freitag 15. März gehen allüberall in unsrer BRD 
(unter anderem auch diesmal wieder in Heidelberg)  unter dem Motto:

„Macht Ihr Eure Hausaufgaben,
dann machen wir unsere“

die Schüler nicht in die Schule, sondern ab 11.00 auf den Marktplatz vor dem Rathaus.
 Mehr als 12.000 Wissenschaftler sind nun den für den Klimaschutz demonstrierenden Jugendlichen beigesprungen. Gesicherter Erkenntnisse wegen könne man sagen, dass die Proteste der Schüler gerechtfertigt seien, heißt es in der Stellungnahme von Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Was aber könnte Politiker und Verbraucher zu stärkerem Engagement treiben?

Abwarten kommt uns teuer zu stehen

Vielleicht muss man die Politiker („wir werden immer mehr!“) mit blanken Zahlen zum Handeln treiben, an den Daten jedenfalls gibt es keinen Zweifel mehr. Aber ihre Wiederholung – Bericht über Bericht – Demo über Demo hat kaum einen Effekt auf Regierungen, die in ihren kurzatmigen Strategien gefangen sind, welche ein weitsichtiges Handeln verhindern.

Den Politikern muss endlich bewusst werden und sein, dass die Nichteinhaltung der Klimaziele mit Menschenleben bezahlt wird. Und dass die Nichteinhaltung auf lange Sicht teurer ist. Das Abkommen von Paris verlangt zum Beispiel [weltweite] Investitionen von fast 20 Billionen Euro. Die Auswirkungen der Nichteinhaltung des Abkommens erhöhen die Kosten auf knapp 48 Billionen.

Aber auch dies muss bedacht werden: 

Verschleierte Kosten des Klimaschutzes

Niederländische Institute haben – fürs Erste genügt es ja vielleicht, die  Dieselganoven in der Automobil – branche kräftig zur Kasse zu bitten – Berechnungen zu den Plänen zum Klimaschutz vorgelegt. Da steigt kein Mensch mehr durch: „Viele Klimaschutzpläne sind so vage, dass undeutlich ist, wie viel Geld sie kosten werden. Außerdem kommt hinzu, dass die Effekte auf das Einkommen Hunderttausender Haushalte, die am schwersten davon getroffen sein werden, nicht sichtbar sind.
 Was der Bürger zu sehen bekommt, sind nur Durchschnittswerte.
 Nachdem die Regierung nun angibt, dass die Wirtschaft mehr zahlen muss, sind die Berechnungen für die Kaufkraft auch wieder überholt. Übrigens darf sich der Bürger hierbei auch nicht reich rechnen. Denn das [Zentrale Planungsinstitut] CPB warnt, dass Unternehmen den Großteil der Lasten an die Kunden durchreichen werden. Es herrscht also totale Verwirrung.“

Populisten gegen Klimaretter – Verwirrung? in der Tat!

Auch in der Frage des Kampfes gegen den Klimawandel ist Europa gespalten, beobachtet etwa der Brüssel-Korrespondent Andreas Bonanni in La Repubblica: „Der harte Kern der Kämpfer für ökologische Werte nämlich dreht sich um die deutsch-französische Achse. … Östlich dieses harten Kerns, wo die souveränistische Rechte voranschreitet, gerät die grüne Bewegung ins Stocken.
Im Süden, wo die Wirtschaftskrise weiter anhält, finden Umweltfragen nur schwer eine kohärente politische Plattform. Nun scheinen aber, von Frankreich bis Polen, von Ungarn bis Italien, die Populisten das ökologische Problem als neuen Staatsfeind, neben den Migranten, identifiziert zu haben.
Im Süden, wo die Wirtschaftskrise weiter anhält, finden Umweltfragen nur schwer eine kohärente politische Plattform. Nun scheinen aber, von Frankreich bis Polen, von Ungarn bis Italien, die Populisten dies Problem als neuen Staatsfeind, neben den Migranten, identifiziert zu haben.
Einer der Aufkleber bringt das alles so auf den Punkt: 
Macht es wie wir:
 Werdet Erwachsen!

März 2019 | Heidelberg, Allgemein, InfoTicker aktuell, Junge Rundschau, Politik, Senioren, Wirtschaft, Zeitgeschehen, Metropolregion Rhein-Neckar, Save the date | Kommentieren