Hackerangriffe auf das deutsche Stromnetz und andere sogenannte kritische Infrastrukturen haben einem Medienbericht zufolge deutlich zugenommen. Dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) seien in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres 157 solcher Angriffe gemeldet worden, berichtete die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf bislang unveröffentlichte Zahlen der Behörde. 19 Cyberattacken zielten demnach auf das Stromnetz.
Im Gesamtjahr 2017 seien dagegen insgesamt nur 145 Attacken auf kritische Infrastrukturen gemeldet worden. Hinzu komme eine hohe Dunkelziffer, da viele Versorger die Hackerangriffe aus Sorge vor Imageschäden nicht meldeten.
Zudem erreichten die Angriffe laut BSI eine „neue Qualität“. „Früher handelte es sich bei den Hackerattacken auf die kritische Infrastruktur vor allem um Spionageangriffe. Nun gibt es immer häufiger Sabotageangriffe“, erklärte der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz.
Dem Bericht zufolge geht es oft nicht mehr darum, Geld von Einrichtungen zur lebenswichtigen Versorgung zu erpressen, sondern zu sabotieren. Die Sicherheitsbehörden vermuten demnach, dass hinter solchen Attacken häufig ausländische Nachrichtendienste stecken.