„Du hast die Augen zu und treibst auf deiner Luftmatratze, ein sanfter Wind weht, und du denkst, geil, jetzt lebe ich für den Rest meines Lebens hier in dieser Lagune, in der Südsee. Und dann machst du die Augen auf und merkst, es ist bloß ein Nachmittag am Baggersee, und zack ist der auch schon vorbei“. (Foto Sebastian Bühler: Martin Wißner als Frieder)
Frieder ist 17 und hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Sein Psychiater rät ihm, von Zuhause auszuziehen. Frieder möchte aber nicht alleine wohnen. Deshalb zieht er mit seinem Freund Höppner in das leerstehende Haus seines verstorbenen Großvaters. Damit Höppner sich nicht alleine um Frieder kümmern muss, nehmen sie auch noch die eigensinnige Vera und Cäcilia, Tochter reicher Eltern, mit auf.
Und dann stoßen da noch die Pyromanin Pauline, die sich bei ihrer letzten Brandstiftung die Haare versengt hat, sowie der leidenschaftliche Kiffer Harry dazu. Mit Ladendiebstahl und Billigwein, Unsinn und ernsten Gesprächen schlagen sie sich durch das Leben. Zum ersten Mal erfahren sie, was es heißt, Verantwortung zu tragen: für sich selbst, für die Gemeinschaft und für jemanden, der nicht sicher ist, ob er noch weiterleben möchte.
Warmherzig und liebevoll erzählt Bov Bjerg, der einst Lesebühnen wie „Dr. Seltsams Frühschoppen“ und die „Reformbühne Heim und Welt“ gründete, in seinem Buch mit einer einfachen und eingängigen Sprache von einer ungewöhnlichen Gruppe junger Menschen, die nicht wollen, dass ihr Leben nach dem Schema „birth, school, work, death“ verläuft. – Ekat Cordes, der bereits mehrmals am Jungen Theater Heidelberg inszenierte, bringt den Erfolgsroman von Bov Bjerg in einer eigenen Fassung – ab 14 Jahre – auf die Bühne im Alten Saal des Heidelberger Theaters.
Theater der Stadt Heidelberg:
Premiere am Freitag 22. Februar, 19.30 Uhr | Alter Saal
Ekat Cordes arbeitet seit 2010 freischaffend als Regisseur und Autor. Cordes‘ Stück „Ewig gärt“ wurde zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2010 eingeladen und dort in einer szenischen Lesung vorgestellt. Gemeinsam mit dem Autor Philipp Löhle sowie dem Comic-Zeichner Henrik Schart brachte Cordes als Regisseur im März 2011 am Maxim Gorki Theater Berlin beim Festival „Reality kills“ den dramatischen Live-Comic „A Greekship“ auf die Bühne. In der Spielzeit 2011|12 inszenierte er ebenfalls am Maxim Gorki Theater Jurj Sternburgs Werk „der penner ist jetzt schon wieder woanders“, das beim Theatertreffen 2011 mit dem Förderpreis für junge Dramatik ausgezeichnet wurde. Für diese Inszenierung bekam er eine Nennung als „Nachwuchsregisseur des Jahres“ in der Fachzeitschrift „Theater heute“.
Sein Stück „Aproposkalypse“ wurde 2012 am Theater Osnabrück uraufgeführt. Im Frühjahr 2013 war seine Farce „Gertrud goes Korea“ für den „Leonhard-Frank-Preis“ des Mainfranken Theaters Würzburg und für die Autorentheatertage „Stück auf!“ am Schauspiel Essen nominiert.
Dem Heidelberger Publikum ist der Regisseur durch seine Inszenierungen „Ich heiße Ben“ sowie „Unser Lehrer ist ein Troll!“ bekannt.
Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de;
Telefon: 06221|5820.000; Theaterkasse, Theaterstr.10