Die Cloud scheint unendliche Möglichkeiten zu bieten, alles zu können und die Zukunft der IT zu sein. Doch nicht jede Cloud-Lösung kann jedem Zweck dienen – und nicht immer ist überhaupt eine sinnvoll. Wir sortieren.
„Die Cloud“ ist eines der großen Hype-Themen der vergangenen Jahre. In Berichten und Werbeanzeigen erscheint sie oft als eine Art magischer Ort, an dem Unternehmen und Privatmenschen ihre Daten lagern, austauschen und bearbeiten beziehungsweise verarbeiten und damit fast alle ihre Probleme lösen können. Doch die eine Cloud gibt es überhaupt nicht.
Der Begriff ist ein Schwammwort, hinter dem sich sehr viele unterschiedliche Produkte und Services verschiedener Anbieter verbergen. Wer mit Cloud-Technologien arbeiten will, muss sich also genau informieren, was er braucht – wir geben eine Übersicht.
Inhalt:
- AWS, Azure, Alibaba, IBM Cloud: Wo die Cloud hilft – und wo nicht
- IaaS, PaaS oder SaaS?
- Technische Vor- und Nachteile der Cloud
- Die großen Cloud-Anbieter: AWS führt, aber dominiert nicht
- Die Cloud verändert sich schnell und dauernd
Zu den größten Cloud-Anbietern in der westlichen Welt zählen Amazon mit Amazon Web Services (AWS), Microsoft mit Azure, Google mit der Google Cloud Platform und IBM mit der IBM Cloud. In China ist zudem Alibaba mit der Alibaba Cloud sehr präsent und versucht mittlerweile, auch in Europa Marktanteile zu gewinnen. Auf diese Wettbewerber beschränken wir uns in diesem Artikel, es gibt aber viele weitere Cloud-Anbieter, etwa Oracle, VMWare und Salesforce.com. Ihre Cloud-Angebote erfüllen jeweils andere Zwecke und basieren oft auch auf unterschiedlichen Technologien, werden jedoch vom Cloud-Anbieter als Teil eines größeren Gebildes, nämlich der Cloud, vermarktet. Die Kommunikation zwischen diesen Komponenten erfolgt mittels bestimmter Schnittstellen und der jeweilige Anbieter versucht, diese so zu gestalten, dass ein Zusammenspiel der einzelnen Komponenten in den meisten Fällen relativ gut funktioniert.
Solche Komponenten können sehr unterschiedlicher Art sein: von Hardware wie Netzwerkkomponenten, virtuellen PCs und global verteilten Datenbanken über Machine-Learning-Services – beispielsweise für die Gesichtserkennung in Fotos, die man aus eigenen Anwendungen aufrufen kann -, bis hin zu kompletten, fertigen Anwendungssystemen wie beispielsweise Microsoft Office 365.
Die Cloud – ein Zusammenspiel von Komponenten
Die Cloud besteht aus Hunderten Komponenten eines Cloud-Anbieters, die man in der Regel nach Funktion/Zweck oder dem Schichtenmodell bestimmten Kategorien zuordnet.
- Netzwerkkomponenten wie virtuelle Netze, Router und Switches in der Cloud
- Storage-Komponenten: Speicherkomponenten wie Data Lakes (semistrukturierte Repositories von Daten, die in der Regel kostengünstig sind und in die man nahezu alle möglichen Daten in ihrem ursprünglichen Format wie Dateien oder Objekt-Blobs ablegen kann) oder Laufwerke in der Cloud (zum Beispiel Google Drive und Microsoft OneDrive)
- Relationale und nicht-relationale Datenbanken in der Cloud
- Virtuelle Maschinen mit diversen Hardwareausstattungen und Betriebssystemen in der Cloud
- IoT-Hubs, an die man IoT-Geräte anbinden kann, um so Daten von einer Vielzahl von IoT-Geräten zentral zu sammeln und beispielsweise für Auswertungen bereitzustellen
- Machine-Learning-Services, die zum Beispiel trainierte Modelle für Bilderkennung, Sprachverarbeitung oder Handschrifterkennung per Web-API zur Verfügung stellen